Nick Parker / Angry Pork And The Occasional Bird
Angry Pork And The Occasional Bird Spielzeit: 44:41
Medium: CD
Label: Tonetoaster Records, 2014
Stil: Singer/Songwriter, Folk

Review vom 09.08.2014


Markus Kerren
Der britische Singer/Songwriter Nick Parker dürfte seit ein paar Jahren nicht mehr als der ganz große Unbekannte in Deutschland gelten. Denn seit weit über einer Dekade ist der Engländer immer wieder in Deutschland unterwegs, wo dann vor zwei Jahren auch sein bereits 2010 aufgenommenes Solodebüt The King Of False Alarms erschien, das wir euch ja bereits vorstellen konnten. Im Review zu diesem damaligen Album schrieb ich, dass Parker die Messlatte damit für seine noch folgende Karriere bereits sehr hoch gelegt hat, was dann natürlich zu prickelnder Spannung führte, als mir das zweite Werk "Angry Pork And The Occasional Bird" auf den Schreibtisch geflattert kam.
Vier Jahre hatte sich der aus Somerset (ganz in der Nähe von Glastonbury) stammende Musiker dafür Zeit gelassen. Viele Monate also, um neue Songs zu komponieren, an ihnen zu feilen und sie fertig auszuarbeiten. Aber das Warten hat sich gelohnt, wie nun die zehn neuen Tracks mit einer Spielzeit von einer knappen dreiviertel Stunde beweisen. Vor allem hat der Singer/Songwriter gute Songs mit starken Melodien vorgelegt, die einfach spielend einfach ins Ohr gehen und sich auch dort festbeißen wollen. Andererseits ist es allerdings auch so, dass der Rockanteil weniger geworden zu scheint, als auf der ersten Scheibe.
Musikalisch basieren die Stücke auf der Akustikgitarre, wobei aber auch viele weitere Saiteninstrumente wie die Mandoline, das Banjo und natürlich der Bass an Bord sind. Und für die rockigeren Titel ist natürlich auch ein Schlagzeug am Start. Schade ist, dass man keine Informationen finden kann, aus welchen Mitgliedern seine Begleitband The False Alarms besteht und auch, welche Musiker sonst noch an den Aufnahmen beteiligt waren. Sehr flott und beschwingt perlen Songs der Marke "Terry And June" aus den Boxen, die grundsätzlich auch mit guten sowie interessanten Texten ausgestattet sind.
Mein persönliches Highlight ist der letzte Song, "Another Journey Home", der über die Traurigkeit am Ende einer Tour sinniert, über die vielen tollen Menschen, die man getroffen hat und hofft, ihnen beim nächsten Mal wieder zu begegnen. Aber auch der Opener "Could We At Least Try?" überzeugt durch seine Power und tollen Melodien. "Never Been To Dublin" ist die erste Single, zu der es übrigens ein schönes Video auf einem allseits bekannten Videoportal zu bestaunen gibt. Und der Song an sich lässt mich erschreckt daran denken, wie lange ich selbst schon nicht mehr in der Hauptstadt der Grünen Insel war.
Mit "Tom, Dick And Harry (Ode To The Open Mic, Part II) gibt es einen zweiten Teil zu dem Song "Here With You (Ode To The Open Mic)" vom Debüt. Die Thematik dürfte klar sein und der Titel wird natürlich auch ganz stilecht lediglich mit einer Akustischen und dem Gesang vorgetragen. Zumindest die ersten neunzig Sekunden, bevor dann doch die gesamte Band einsteigt. Nachdem auch "Jerusalem" als gute Nummer durchging, handelt es sich bei "Oceanographer" um meinen zweiten Lieblingssong des Albums. Ein Versuch, aus dem Wahnsinn des Alltags auszubrechen und irgendwo einen Ruhepol zu finden. Wunderschöne weibliche Unterstützung beim Gesang inklusive, die leider namentlich nirgendwo festgehalten wurde.
Letztlich geht es mir persönlich so, dass ich das Debüt von Nick Parker als etwas stärker, etwas überzeugender fand. Das mag aber auch nur eigenes Gusto sein, denn mit den hier vorliegenden zehn Tracks hat der Engländer erneut hohe Qualität und sehr gute Stücke abgeliefert. Reinhören ist deshalb eigentlich schon Pflicht und falls ihr ein paar Empfehlungen in Empfang nehmen möchtet, dann würde ich euch "Could We At Least Try?", "Oceanographer", "Never Been To Dublin" und auch "Another Journey Home" ans Herz legen.
Wenn sie auch nicht unbedingt in der Spitze der ersten Liga anzusiedeln ist, so ist "Angry Pork And The Occasional Birdd" dennoch eine feine Scheibe, die ganz sicher ihre Freunde finden wird.
Tracklist
01:Could We At Least Try?
02:Jerusalem
03:Oceanographer
04:Never Been To Dublin
05:Come On! Jump Over Your Shadow
06:Something Someone
07:Tom, Dick And Harry (Ode To The Open Mic, Part II)
08:The Conjuror
09:Terry And June
10:Another Journey Home
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