"Shrek der Dritte"? Nein, CD Nummer drei für mich von den drei Ogern aus Maine, die chronologisch betrachtet eigentlich die zweite Veröffentlichung ist und aus dem Jahr 2006 stammt. Diese zeigt im Gegensatz zu den anderen beiden kein Covermotiv in Richtung Science Fiction oder Proto-Menschen, sondern überrascht mit einem Gustave Doré-Bild (seine Gemälde finde ich großartig).
Dementsprechend geht der Plattentitel ebenfalls in eine andere thematische Richtung: "Seven Hells".
Aber keine Sorge, wer
The Last Neanderthal und
Dawn Of The Proto-Man kennt und mag, wird auch hier nicht enttäuscht. Trotz des höllischen Titels gibt es weder Black- noch Death Metal, sondern die bereits bekannte Mischung aus 70er-Rock und Doom Metal.
Der Opener "Dogmen (Of Planet Earth)" ist recht rockig, bewegt sich inhaltlich Richtung Science Fiction, mit einem Blick von außen auf die Erde von den Dinosauriern bis zu einer Welt ohne Fauna und Flora. Bei "Soldier Of Misfortune" wird es epischer, während Geschichten von Kriegen und Soldaten erzählt werden - und wie immer wieder die gleichen Fehler gemacht werden:
Auch "The Gas" schleicht sich durch die (nicht mehr vorhandene?) Botanik, während "Woman On Fire" das Tempo wieder etwas anzieht, aber nur etwas… und zwischendurch wird wieder deutlich gedrosselt.
"Review Your Choices" ist ungewöhnlich kurz, was daran liegen könnte, dass es sich um eine Coverversion handelt (wer nun
Pentagram vermutet, hat natürlich Recht…). Das ist wieder einer der Momente, in denen der Gesang nicht so überzeugt, die Phrasierung von
Bobby Liebling nachzumachen, gelingt meiner Meinung nach nicht so gut, wobei mir schon vor diesem Song klar war, dass
Pentagram zu den Vorbildern von
Ogre gehören dürften.
Danach folgen noch zwei Eigenkompositionen, die für mich den Höhepunkt der Scheibe darstellen. "Sperm Whale" weist ein paar abgefahrene Momente auf. Das finale "Flesh Feast" darf sich ganze dreizehn Minuten ausbreiten, beginnt erst einmal ganz sanft (auch die Stimme, so gefällt sie mir besser als sonst oft), steigert sich langsam und im weiteren Verlauf folgen faszinierende Wendungen.
Wenn
Ogre weniger rockig, sondern eher psychedelisch sind, gefallen sie mir am besten - merke ich hier wieder.
Als Bonus gibt es dieses Mal (neben einem Poster mit vielen Live-Fotos) keine einzelnen Songs, sondern eine gut hundertminütige DVD mit zwei Live-Mitschnitten, "Live At Geno's" vom 21. Oktober 2006 und 21. März 2007.
Man sollte hier nichts Multimediales erwarten (weder vom Sound noch vom Bild, gerade 2006 wurde doch recht viel gewackelt, dafür war der Ton etwas besser), es gibt nur die drei Oger auf der Bühne. Man bekommt ein Gefühl für Auftritte in dem kleinem Club vermittelt.
Nun… vielleicht ist dies ja ein Zeichen dafür, dass wir Ogre auch irgendwann in nächster Zeit in Europa oder gar Deutschland bewundern dürfen?