Øresund Space Collective / Ode To A Black Hole
Ode To A Black Hole Spielzeit: 52:46
Medium: CD
Label: Space Rock Productions, 2016
Stil: Space Rock

Review vom 16.07.2016


Joachim 'Joe' Brookes
"Ode To A Black Hole" markiert die einundzwanzigste Veröffentlichung der dänischen Jam-Band Øresund Space Collective (ØSC). Und der als LP beziehungsweise CD erschienene Tonträger resultiert aus den Oktober-2014-Sessions, die auch auf Different Creatures zu hören sind. Im Black Tornado Studio muss zu der Zeit ordentlich was los gewesen sein. Fiktion: Hätte man das Studio für mehrere Stunden verlassen und käme wieder zurück, würde diese Formation um Mitglieder der Gruppen Siena Root, Gösta Berlings Saga, Agusa oder Tangle Edge immer noch jammen.
Das Album enthält nur ein Stück. "Ode To A Black Hole" wurde sowohl für die Langspielplatte (logisch) als auch CD in zwei fast gleich lange Parts geteilt. Insgesamt ergeben sich daraus rund sechsundfünfzig Minuten Gesamtspielzeit. Wie im Informationsblatt steht, wurde die Musik sehr »[...] inspired by listening tot he UK band, BONG, the morning before heading over to the studio. [...]«
"Ode To A Black Hole" ist nicht ganz so schwarz wie das berühmte Weltraumloch, allerdings hat die Musik schon die Fähigkeit, den Hörer quasi an die Lautsprecher zu saugen. Die zwei Teile des Liedes sind sich sehr langsam entwickelnde Stücke und nach »[...] about 40 mins the piece becomes quite heavy until the spaced out end. [...]«
ØSC sendet Gruß-Signale aus dem Zentrum einer Supermasse. Bei einem schwarzen Loch von Schattenseite zu sprechen, entspräche nicht den Vorstellungen, aber da beim dänischen Raumgleiter eh alles aus der Fantasie entspringt, darf man ruhig die dunklen Seiten eines Sternes heranziehen.
Das Øresund Space Collective serviert mit "Ode To A Black Hole Part 1" einen geradezu himmlischen, nein galaktischen Trip durch die Ruhe des Universums. Die Musik befindet sich in einer traumhaften Schwebe, aber dennoch sind die von Synthesizern, Orgel und Gitarre kreierten Klänge äußerst intensiv. Besonders die Sechssaiter von Jonathan und Mats bewegen sich ein wenig weg von der Beschaulichkeit der allgemeinen Stimmung. Trance und eine hypnotische Atmosphäre prägen den ersten Teil von "Ode To A Black Hole". Trotz des relativ entspannten Ambientes ist der erste Teil sehr intensiv. Die Nummer gerät nie an den Rand der Langeweile. Hasse, seines Zeichens Schlagzeuger der Session, versorgt das Stück mit einem relativ dezenten Rhythmus und leistet so ganze Arbeit.
Ohne eine merkliche Pause geht "Ode To A Black Hole Part 1" über in den folgenden zweiten Song. So gesehen legt das Øresund Space Collective wieder einen Longtrack mit fast dreiundfünfzig Minuten Gesamtspielzeit hin.
Nach einer Phase der anhaltenden Lockerheit gerät "Ode To A Black Hole Part 2" später in eine Art galaktischen Sturm und bildlich ausgedrückt bildet sich in rasanter Weise innerhalb der Nummer ein neuer ØSC-Stern. Der Zustand der Schwebe nimmt rockige Formen an und dient als Plattform für zum Teil furios-progressive Elemente. Dabei bleibt das Schlagzeug immer noch eher dezent im Hintergrund. Dennoch ist der zweite Part eine herausragende Session.
Das Album gibt es in einer Auflage von fünfhundert Stück als LP in lila, magenta beziehungsweise schwarz. Außerdem kann man die höchst interessante Musik auch als CD erhalten. Bei der LP sind die beiden Jams auf zwei Seiten verteilt. Diese Einteilung hat man für die digitale Veröffentlichung beibehalten.
Auf "Ode To A Black Hole Part" offenbart das Øresund Space Collective, dass man auch der Ruhe sehr viel Kraft verleihen kann. Das Album darf als dicke Empfehlung kategorisiert werden.
Line-up:
Hasse (bass, african drums)
Alex (drums, percussion)
Mathias (pedal steel)
Jonathan (violin, guitar)
Mats (guitar, bass, effects)
Jonas (organ, synthesizers)
Dr. Space (synthesizers)
KG Westman (synthesizers)
Tracklist
01:Ode To A Black Hole (Part 1)
02:Ode To A Black Hole (Part 2)
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