The Pachinko Fake
Hundred Ways To Kill Your Love
Hundred Ways To Kill Your Love Spielzeit: 38:08
Medium: CD
Label: Tribal Stomp / Cargo Records, 2007
Stil: Rock / Pop

Review vom 18.06.2007


Ulli Heiser
Der Multiinstrumentalist, Komponist und Produzent Rolf Kirschbaum hat mit dem vorliegenden Album "Hundred Ways To Kill Your Love" die fünfzehnjährige Wartezeit beendet. So lange hat es gedauert, bis er mit seiner Band The Pachinko Fake ein neues Studioalbum, sein fünftes, dem Ohr der Öffentlichkeit vorstellt. Natürlich ist Rolf kein Musiker, der 15 Jahre auf der faulen Haut lag: Er spielte u.a. bei dem Electric Family-Album Royal Hunt mit. Lesern unseres Magazins ist The Pachinko Fake auch beim Operation Stardust-Sampler über den Weg gelaufen.
Rolf Kirschbaum ist ein vielbeschäftigter Mann und taucht u.a. in Verbindung mit Namen wie Fehlfarben, Joachim Witt, Rumble On The Beach und Eric Bibb als Musiker und Produzent auf.
Taj Mahal holte ihn zu sich nach Afrika ins Studio und vertraute ihm die Bedienung des Mischpultes an. Daneben ist er als Theaterkomponist tätig und so mag es nicht mehr allzu sehr verwundern, dass wir auf "Hundred Ways To Kill Your Love" so lange warten mussten.
Im Albumtitel liegt auch schon ein Teil des musikalischen Outputs des Werkes. Düsternis und Endzeitstimmung ("Sugarless Candy", "Comfort", "Closer To The Sky"), gepaart mit monotonen Drums und perfekt gesetzten Saitenspuren, konkurrieren mit 80er-Jahre Rockpop im Stil der Stranglers und auch einen Tick David Bowie mag man gerne attestieren.
Im krassen Gegensatz zu den düsteren Nummern stehen perfekte Ohrwürmer, wie etwa "Get Out Of My Face" und "What Kind Of A Life". Gerade letztgenannter Track lebt durch eine enorme Vorwärtskraft und man meint, die (positiven) achtziger Jahre leben wieder.
Rockiges, Slidegitarren, Poppiges mit eingängigen Melodien, eine Prise Elektronik, interessante Arrangements, Weltuntergangsstimmung... alles auf einem (viel zu kurzen) Album. Rolf Kirschbaum dürfte seine Fans nicht enttäuscht haben. Auch sein momentaner Mitstreiter, Achim Färber (Project Pitchfork, Philipp Boa, Die Krupps), weiß zu überzeugen. Trocken und wuchtig kommt seine Begleitung, oder aber monoton rollend - je nachdem, wie es die laufende Nummer gerade braucht.
Gastbassist Matthias Ulken lässt es auf "Bigger Than Your Head" richtig tieffrequent rollen und fast möchte man dem Rhythmus des Songs folgen und um ein imaginäres Indianerlagerfeuer tanzen. Auch der Titeltrack bietet diese gekonnte Mischung aus repetitivem Rhythmus und spannender Begleitung, die den Hörer zappeln und bangen lässt. Mit dererlei beamen sich Naturvölker auf andere Ebenen. Bleibt zu hoffen, dass sich The Pachinko Fake nicht allzuweit wegschrauben und uns in naher Zukunft mit neuem Material erfreuen. Die Hoffung liegt nahe, dass bei der kurzen Spielzeit des Albums, mehr neues Songmaterial im Studio liegt und wir nicht nochmal 15 Jahre warten müssen.
Line-up:
Achim Färber (drums)
Rolf Kirschbaum (all other instruments)
Matthias Ulken (bass - #8)
Tracklist
01:Sugarless Candy
02:Existence
03:Comfort
04:Get Out Of My Face
05:Closer To The Sky
06:What Kind Of A Life
07:Sweet Nothing
08:Bigger Than Your Head
09:A Hundred Ways To Kill Your Love
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