Spielzeit: 55:08 Medium: CD Label: Sireena Records, 2016 Stil: Blues Review vom 04.04.2016 Michael 'Mike' Schröder

Im August 2010 fand das erste German Kultrock Festival statt. Damals berichtete mein Kollege Jochen von dem gelungenen Abend. Mittlerweile steht die siebte Auflage der Festivalreihe in der Balver Höhle im beschaulichen Sauerland an. Seitdem haben die Initiatoren des Festivals
Klaus Walz, der mittlerweile über 20 Jahre als Gitarrist bei der Band Jane tätig ist und Guido Simm jede Menge Größen der deutschen Rockmusik auf die Bühne in Balve geholt. Am 16.08.2014 eröffneten die Jungs von der PeeWee Bluesgang den Abend und heizten dem Publikum ordentlich ein. Der Mitschnitt von diesem Abends ist jetzt auf CD erschienen.

Insgesamt bekommt der Hörer acht Songs zu hören, denn der erste Track "Baktun" beinhaltet nur die Ansage und ein kurzes Intro. Was als erstes bei "Armagedon 2012" auffällt, ist der Sound. Da wurde besonders beim Schlagzeug die Akustik der Balver Höhle mit eingefangen. Das bleibt auf dem gesamten Album so. Richard Hagel weiß mit seiner Stimme, trotz des hohen Alters, immer noch zu überzeugen. Aber auch der Rest der Band ist über jeden Zweifel erhaben. Thomas Hesse soliert nicht nur bei "Too Much Soul" gekonnt, auch im weiteren Verlauf des Abends setzt er sein Instrument gewinnbringend ein.

Die meisten Songs des Konzertes stammen vom aktuellen Album Boudoir De Luxe, das die Band ebenfalls im Jahr 2014 veröffentlichte. Mit "What's Love About" ziehen die Jungs das Tempo erst mal richtig an. Eine Rock 'n' Roll-Nummer die einen dazu zwingt, mit den Füßen mit zu wippen, ob man will oder nicht. Sehr gut gefällt mir hier Daniel Geist an der Orgel, die für meinen Geschmack etwas lauter hätte sein dürfen. Einer meiner Lieblingssongs von "Boudoir De Luxe", das groovige "Saturday Night" hat es auch in die Setlist für diesen Auftritt geschafft und überzeugt mich genauso, wie auf der Studioaufnahme.

Dass die Jungs covern können dürfte jedem Fan der PeeWees ja bekannt sein und so gibt es den Klassiker "Dust My Broom" und zum Schluss noch den Hendrix-Song "Hey Joe" zu hören, der den Abend beschließt. Dazwischen spielen Sie noch einen weiteren Favoriten von mir. Das überlange Stück "Tikki Bar Is Open", welches so wunderbar relaxt daherkommt und trotz der Länge nicht langweilig wird. Hier bekommt Daniel Geist dann auch mal etwas Raum für ein schönes Solo am E-Piano. Im Anschluss gibt Andreas Müller am Bass eine Kostprobe seines Könnens, indem er bekannte Melodien in sein Solo einflechtet. Auch wenn Martin Siehoff bei dieser Aufnahme nicht mit einem Solo glänzt (warum eigentlich nicht?), darf er nicht unerwähnt bleiben, denn schließlich hält er mit einem präzisen Schlagzeug die Band gekonnt zusammen.

Wie eben schon erwähnt, gibt die Band als letzten Song "Hey Joe" in ihrer eigenen Interpretation zum besten. Beginnend mit einem sphärischem Keyboardintro und einer ebensolchen Gitarre, bevor man die Melodie des Klassikers erkennen kann. Der Song wird immer weiter bis zum Höhepunkt des Konzerts getrieben. Die Gitarre lässt es noch mal richtig krachen! Hut ab für dieses Cover, Hendrix hätte sicher an dieser Version seine Freude gehabt.
Fazit: Dieser Livemitschnitt gibt den gelungenen Auftritt der PeeWee Bluesgang an diesem Abend sehr schön wieder und nimmt den Hörer mit in die Balver Höhle.

Line-up:
Richard Hagel (vocals, maracas)
Thomas Hesse (guitar, vocals)
Andreas Müller (bass)
Martin Siehoff (drums)
Daniel Geist (keyboards)