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Phantom Blues Band / Out Of The Shadows
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Die Phantom Blues Band ist trotz ihres Namens eine real existierende Combo, die zunächst als Backing-Group von Taj Mahal fungierte. Als solche gewann sie auch mit dem Altmeister zwei Grammies sowie den W.C. Handy Award als 'Band of the Year' 2001 und gastierte auf vielen großen Festivals rund um den Globus. Die Mitglieder sind alles altgediente Tour-Musiker und Session-Cracks der Texas-Szene; ihre Auftraggeber lesen sich wie das halbe 'Who's Who' der Rockmusik: U.a. Stevie Ray Vaughan, Freddie King, Jimmy Reed, Albert Collins, aber auch Buddy Guy, Otis Rush aus der Chicago-Ecke sowie Jimi Hendrix , Etta James, Bonnie Raitt, Eric Burdon, Bob Dylan, John Mayall und Carlos Santana. Daneben sind sie als Produzenten, Komponisten und selbständige Künstler erfolgreich tätig. Also eine äußerst erfahrene und hochkarätige Band, die hier gemeinsam zu Werke geht. Zuletzt waren die Herren bei der attraktiven 'Blues Cruise 2007' (einer für betuchte Blues-Enthusiasten organisierten Kreuzfahrt durch die Karibik, bei der zahlreiche Bands auftreten) engagiert. "Out Of The Shadows" ist nun schon die zweite Produktion unter eigenem Namen.
Wie begehrt sie als Studio-Begleiter sind, hat auch Ana Popovic bei ihrem kürzlichen RockTimes-Interview bestätigt und sie zu ihrer Lieblingsband gekürt. Sie erzählte, dass sie acht Songs mit der PBB für ihr neues Album eingespielt hat und dieser Veröffentlichung auf dem gemeinsamen Label Delta Groove harren wir nun in gespannter Vorfreude. Nicht zuletzt wegen "Out Of The Shadows"!
Das Album ist allerdings alles andere als ein klassisches Bluesalbum, da ist vor allem eine gehörige Portion Soul, R&B und auch nicht wenig Jazzrock drin. Das wird gleich beim ersten Titel "Do The Dirt" deutlich, bei dem die Hammond dominiert und Chorgesang sowie Bläserchorusse an frühe Chicago-Zeiten erinnern. Auch die Blues Brothers-Truppe ist recht gegenwärtig. Es wird immer richtig gut gegroovt, wobei sich die Band diverser Titel aus verschiedenen Lagern bedient. "Who's Been Sleeping In My Bed?" gehört klar in die Blood, Sweat &Tears-Kategorie (und zwar die mit Clayton-Thomas!). Bei "I Only Have Love" bläst Taj Mahal eine bluesige Harp zum Motown-Sound. Dass sie's auch dezent-jazzig können, zeigen sie mit "Rain Down Tears".
"I'm Looking For A Miracle" gospelt kräftig (mit gemischtem Gesangssatz), dann kracht "Big Boy Pete" als satter R&B aus den Boxen und "Let Them Talk" ist ein richtiger Schleicher aus der Pettycoat-Kiste. Szenenwechsel. "Book Of Rules" klopft einen schön lässigen Caribbean Rock Steady, den die PBB wohl von ihrer Tour mit Taj Mahal mitgebracht hat. Chuck Berrys "Havana Moon" schmeckt nun tatsächlich nach Rum, Zigarren und vor allem nach Little Feat.
Und der Blues? "Party Time Love"! Intensiver Chicago-Stoff im Stil von Buddy Guy oder
Luther Allison, bei dem einmal mehr Mike Finnigan mit seiner bemerkenswerten Röhre heraussticht. Immer wenn er das Mikro übernimmt, dann ist Extra-Klasse angesagt, dann kochen die Emotionen. "Think" shuffelt bluesig weiter, bevor die Truppe samt Sänger Finnigan mit "Yield Not To Temptation" wieder eine verdammt heiße Soul-Nummer abliefert. Zwei Bonus-Tracks beschließen die Musicbox. "Baby Doll", die einzige Eigenkomposition, lässt zum Slow Blues die Bläser erneut schmachten. Die dürfen dann aber bei der Ray Charles-Nummer "Mary Ann" zusammen mit der Hammond noch mal kräftig ran und da hätte auch Brother Ray sicher seine Freunde an dieser rockigen Version gehabt.
Die Scheibe zündete allerdings nicht gleich bei mir, da ich weder Soul noch die satten Bläsersätze sonderlich mag. Aber dann ist die Phantom Blues Band auch bei mir 'aus dem Schatten' herausgetreten und hat mords Party gemacht. Ein ganz heißer Tipp für Alle, die mal wieder einen 'Trip in Time' unternehmen wollen, zurück in wilde Disco-Zeiten mit Wilson Pickett, Booker T und Janis Joplin, eingespielt von einer exzellenten Truppe im Sound von heute. Das geht ab!
Line-up:
Mike Finnigan (organ,piano,and vocal) Johnny Lee Schell (guitar and vocal) Joe Sublett (saxophone) Darrell Leonard (trumpet) Tony Braunagel (drummer) Larry Fulcher (bass and vocals) Denny Freeman (guitar)
Externe Links:
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