Ihr kennt sie, Ihr liebt sie - The Pineapple Thief!
…Andererseits, vielleicht auch nicht - und das wäre sehr schade. Gerade im letzten Jahr hat die bittersüße Progressive Rock-Band mit Tightly Unwound von sich reden gemacht. Ihr nächster Streich ist nun ein Best Of-Album - und dieses Mal auch eins, was wirklich Sinn macht.
Warum? Weil "Tightly Unwound" für viele Hörer - mich eingeschlossen - der Einstieg in die Band war. Dass es sie bereits seit über neun Jahren gibt, wussten nur Wenige. Grund dafür ist natürlich der genreübliche (Un-) Bekanntheitsgrad, aber dass erst das besagte letzte Studioalbum als erstes in Deutschland veröffentlicht wurde, macht die Sache auch nicht besser.
Daher macht es unglaublich viel Sinn, gerade jetzt mit einer Compilation aus der Kurve zu kommen, denn sie stellt eine tolle und höchst willkommene Gelegenheit dar, die Band näher kennenzulernen - und auch fast die einzige, denn die älteren Alben sind teilweise nur für horrende Preise zu beziehen. Und von denen ist jedes mit mindestens einem Song auf "3000 Days" vertreten - alles komplett neu abgemischt und, im Falle des Songs "Tightly Wound", akustisch eingespielt.
Äußerlich hinreissend kommt das Album auch daher. Ein wunderbares Cover, eine Hülle mit runden Ecken (Kscope-Trademark), der immer irgendwie aufwertend wirkende Pappschuber. Am allerbesten aber ist das dicke Booklet, das - lechz - sogar alle Texte beinhaltet. Für ein Best Of sehr ungewöhnlich; sollte aber zum Gesetz gemacht werden!
Die Daseinsberechtigung ist also absolut gegeben. Zudem existiert beinah schon so etwas wie ein Albumcharakter, denn die Titel wurden nicht in chronologischer Reihenfolge zusammengestellt. Vielmehr sollte auf jeder der beiden CDs ein Gleichgewicht mit genug Abwechslung geschaffen werden, was bestens gelungen ist.
Auch den ewig währenden Vergleich von Bruce Soord's Lebenswerk mit Porcupine Tree kann ich zwar verstehen, aber nur bedingt unterschreiben. Dort will man sich ständig verändern, während The Pineapple Thief von der Stimmung her meist ähnlich ist. Große Unterschiede zwischen den Songs aus den einzelnen Etappen sind also nicht zu erwarten. …Ich sage dies nicht, um zu kritisieren, denn in diesem Fall hat die Homogenität etwas Gutes. Die Atmosphäre ist sehr emotional, warm und wirkt fragil - mir gefällt's.
Eine ganz dicke Empfehlung für Jeden, der an melancholischer, atmosphärischer Musik mit vielen kleinen Hits interessiert ist, die natürlich nie welche wurden. Prost, Bruce - auf die nächsten 3000 Tage!
Line-up:
Bruce Soord (guitars, vocals and programming)
Jon Sykes (bass guitar, backing vocals)
Keith Harrison (drums and backing vocals)
Steve Kitch (keyboards)
Tracklist |
CD 1
01:God Bless The Child
02:Shoot First
03:Part Zero
04:137
05:We Love You
06:Clapham
07:Dead In The Water
08:Kic Chameleon
09:Tightly Wound (acoustic)
10:Remember Us
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CD 2
01:The World I Always Dreamed Of
02:Wretched Soul
03:All You Need To Know
04:Vapour Trails
05:How Did We Find Our Way
06:I Will Light Up Your Eyes
07:Subside
08:Private Paradise
09:Snowdrops
10:Too Much To Lose
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Externe Links:
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