The Pineapple Thief
Tightly Unwound
Tightly Unwound Spielzeit: 59:34
Medium: CD
Label: Kscope, 2008
Stil: New Artrock/Independent

Review vom 28.05.2008


Michelle Karayilan
The Pineapple Thief wurde ursprünglich als Studioprojekt 1999 von Bruce Soord gegründet, entwickelte sich jedoch auf Verlangen der Fans in den letzten Jahren zunehmend als richtige Band, die folglich dann auch live zu bewundern war und ist.
Sechs Studioalben wurden vom Cyclops Label veröffentlicht, die zwei zuletzt erschienenen Werke Little Man und What We Have Sown sind ja von meinen Kollegen bereits ausgiebig beleuchtet worden. Im Gegensatz zu ihnen, bin ich im Besitz von mehreren Werken, als da wären "Abducting The Unicorn (1999), "137" (2002), "Variations On A Dream" (2003), "10 Stories Down" (2005) und " What We Have Sown" (2007), alle erblickten über das Label Cyclops das Licht der Welt.
So war ich natürlich hellauf begeistert, als mir nun der neueste Output der Band mit dem Titel "Tightly Unwound" auf den Tisch flatterte, der am 30. Mai 2008 über das Label K-Scope veröffentlicht wird, welches zu Snapper Music gehört. Eines kann ich Euch jetzt schon versichern, bei "Tightly Unwound" handelt es sich um ein Hammer-Album, allerdings ist jedes mir bekannte Scheibchen der Band klasse und deren Anschaffung sicherlich lohnenswert. Wenn in meinem Infozettel zu lesen steht, dass der 'bitter süße', progressive Sound über sechs Alben gepflegt wurde, so trifft dies auch auf das Siebte zu.
Eben diese zuvor erwähnte Klangwirkung bekommen wir beim Opener "My Dept To You" serviert, bei dem das Klangbild von der akustischen Gitarre bestimmt wird. Der zarte, schon fast jammernde Gesang von Bruce Soord unterstreicht noch die melancholische Stimmung. Mit "Shoot First" hört man Ähnlichkeiten zu Porcupine Tree-Alben, wie z.B. "Lightbulb Sun", also noch bevor die Truppe es vorzog, in metallische Gefilde abzudriften. Dennoch möchte ich betonen, das The Pineapple Thief trotz gewisser Vergleichsmöglichkeiten noch ihre eigene Suppe kochen. "Sinners" und "The Sorry State" sind schöne, wenn auch unbedeutende Nummern, ohne besondere Vorkommnisse.
Abwechslungsreich gestaltet sich "Tightly Wound", welches mit Mellotronklängen gewürzt ist und bei dem dreckige Gitarrensounds zu vernehmen sind, trotzdem werden hier keine metallischen Pfade beschritten. Auch die orchestralen Klänge der Tasten, die diesen Song am Ende ein wenig pushen, sind fantastisch. Mit "Bleeding Hand" bewegt man sich deutlich in die Alternative-Ecke. Besonders hervorzuheben ist auch Keith Harrison hinter den Fellen, der ein tolles, differenziertes Spiel auf dem gesamten Werk liefert.
"Different World" ist der erste Longtrack und wartet mit verschiedenen Geschwindigkeiten auf, wobei es im Mittelteil total melancholisch wird. Ich mag diesen Song. Gegen Ende ist wieder dieses faszinierende Schlagzeug zur E-Gitarrenbegleitung zu hören.
Eine richtig geile, noisige Gitarre wird bei "And So Say All Of You" gespielt.
Deutlich in Richtung Pink Floyd hat man beim zweiten Longtrack, "Too Much To Loose", geschielt, indem man nicht nur eine kleine Textpassage übernommen hat. Dieser bildet den absoluten Höhepunkt der Platte.
The Pineapple Thief ist es trotz der ruhigen und melancholischen Momente gelungen, dass "Tightly Unwound" ein spannungsgeladenes Album geworden ist. Ich habe ja schon Eingangs erwähnt, dass ich kein schlechtes Werk von ihnen kenne, im Gegenteil, alle Scheiben sind auf hohem Niveau angelegt. Für "Tightly Unwound" bin ich bereit, 8 von 10 RockTimes-Uhren zu zücken.
Line-up:
Bruce Soord (vocals, guitar and keyboards)
Jon Sykes (bass)
Wayne Higgins (guitar)
Keith Harrison (drums)
Steve Kitch (keyboards)
Tracklist
01:My Dept To You
02:Shoot First
03:Sinners
04:The Sorry State
05:Tightly Wound
06:My Bleeding Hand
07:Different World
08:And So Say All Of You
09:Too Much To Lose
Externe Links: