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Pink Floyd / The Endless River
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Wer hätte gedacht, dass es noch mal ein Pink Floyd-Album gibt?
Ich war schon etwas überrascht und natürlich erfreut als ich die ersten Ankündigungen dazu gelesen habe. Denn ich finde, die seit den Sechzigern existierende britische Band hat sich immer wieder interessant neu erfunden, in allen Phasen großartige Scheiben hervorgebracht. Egal ob eher psychedelisch, eher progressiv oder atmosphärisch; egal, ob mehr der Einfluss von Syd Barrett, Roger Waters oder David Gilmour zu spüren ist - immer wieder entstand auf ihre eigene Weise herausragende Musik. Die Frage, welcher der Songwriter der Beste war und welche Platte, ist für mich daher unmöglich zu beantworten. Auch das eher entspannte Spätwerk "The Division Bell" (1994) mit seiner Ausstrahlung von Reife und Ruhe weiß ich zu schätzen und freue mich deswegen, nun einen Nachschlag dazu zu bekommen. Okay, Pink Floyd heute bedeutet eigentlich nur noch David Gilmour und Nick Mason; Roger Waters ist 1985 ausgestiegen und Rick Wright 2008 gestorben. "The Endless River", so der Titel des aktuellen Werkes, das klingt nach Zeitlosigkeit, nach fließen lassen, nach (altersweisem) Rückblick auf das vergangene Leben. Und auch nach einer Band, die weder sich noch anderen mehr etwas beweisen muss. Das war auch sicher nicht die Absicht hinter "The Endless River", denn wie bereits angedeutet, handelt es sich hierbei mehr oder weniger um Resteverwertung, Material, das es nicht auf die "The Division Bell" geschafft hatte, das in vielen Fällen aus 1993 stammt und teilweise überarbeitet wurde. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Richard Wright bei etlichen Songs Credits bekommt, denn er war damals noch am Leben und an den Aufnahmen beteiligt - diese jetzt zu benutzen ist laut Nick Mason ein Tribut an ihn.
Stellt sich natürlich die Frage: Braucht man das?
Wichtig ist auf jeden Fall, unter den richtigen Voraussetzungen heranzugehen, und dann einfach die Musik wirken lassen.
Auffällig ist, dass es kaum Vocals gibt. Schon beim Blättern im Booklet kann man sich wundern, wieso da nur ein Text abgedruckt ist. Tja, weil es nur einen gibt. Diesen haben die Floyds sich bis ganz zum Schluss aufgespart. Vorher gibt es lediglich mehrmals backing vocals und bei "Talkin' Hawkin'" Sprachsamples von… ja genau…Stephen Hawking. (Klar, wer sonst…herrlicher Humor…). Der Rest der Scheibe fließt instrumental vor sich hin. Das ist selbst für Pink Floyd-Verhältnisse wenig Gesang, aber die Briten haben es Hörern eigentlich nie einfach gemacht. Die soundtrackartigen Klänge hier sind zwar nicht so abgedreht wie Sachen aus der Frühphase, aber sie zeigen, dass man am besten nichts (oder alles Mögliche) erwarten und sich dann vom Ergebnis einfach überraschen lassen sollte. Natürlich gibt es die typischen Gilmour-schen Gitarrensounds, die ich immer wieder so schön finde, dass ich darin baden könnte. Keyboard, Hammond und andere Tasteninstrumente ergänzen die träumerisch wirkende Musik. Bass und Schlagzeug unterstützen eher im Hintergrund. Bei "Anisina" setzen Blechbläser zusätzliche Akzente (ich gebe zu, das ist und war bereits bei den Klassikerwerken etwas, worauf ich verzichten könnte…). Vieles wirkt ruhig und verträumt, sanft fließend, manchmal auch etwas unheimlich, dann wiederum gibt es rockigere Elemente. "The Endless River" ist wie ein vorwiegend gemächlicher Strom, der manchmal allerdings auch beschleunigen kann, ein etwas raueres Gesicht zeigend. Das Werk wirkt in seiner Gesamtheit, enthält jedoch dennoch viele kleine Details, genau wie es am Ufer eines Flusses vieles zu sehen gibt, das sich oft ähnelt, scheinbar wiederholt, doch abweichend ist
Songstücke werden verbunden und vereinigen sich wie flüchtig wahrgenommene Fragmente des Lebens zu Eindrücken. Das hat schon etwas leicht Meditatives, Ganzheitliches. Wer dieser Betrachtungsweise folgen kann und will, bekommt etwas zum Eintauchen und treiben lassen geboten. Wer 'Hits' sucht oder erwartet, dass die CD wie 'Scheibe XY' klingt (obwohl es schon einige Parallelen gibt, man könnte das Ganze vielleicht wie ein stark erweitertes Shine On You Crazy Diamond sehen), wird hier nicht fündig werden. Wobei ich persönlich schon finde, es hätte durchaus ein wenig mehr Gesang dabei sein dürfen. Bin ich enttäuscht? Ich habe es vermieden, mir im Vorfeld Vorstellungen darüber zu machen, wie das Ergebnis klingen könnte, daher habe ich keine Erwartungen aufgebaut. Bei Pink Floyd lasse ich mich immer überraschen… und bekomme immer wieder faszinierende Musik, die immer wieder anders und doch ähnlich ist. Fans und Neugierige können zwischen vier verschiedenen Formen wählen:
Line-up:
David Gilmour (guitar, vocals -#18, ebow -#1,3, bass -#2,4,7,17, keyboard -#7,15,16, piano -#6 , VCS3 synthesizer -#4, 6,7 Hammond -#18, backing vocals -#7,14,17) Nick Mason (drums -#2,4,5,7,9,11,13,14,15,16,17,18, gong -#5,12,16, percussion -#15,18) Richard Wright (Hammond -#1,2,11,16 , synthesizers -#1,2,8,10,14,17,18 , keyboards -#1,2,5,16,17, piano -#3,4,6,8,14,18 , strings -#2 , farfisa organ -#4,6,14,16 Fender Rhodes -#9,18 Royal Albert Hall pipe organ -#12) Bob Ezrin (additional keyboards -#1, bass -#11,13,18) Damon Iddins (additional keyboards -#4,12) Andy Jackson (bass -#5,16, effects -#15) Youth (effects -#5) Gilad Atzman (tenor saxophone -#7, clarinet -#7) Guy Pratt (bass -#9, 14) Jon Carin (synthesizers -#9,11,13, percussion loops -#11,13) Stephen Hawking (electronic voice sample -#14) Durga McBroom (backing vocals -#14, 17,18) Anthony Moore (keyboards -#15) Louise Marshall, Sarah Brown (backing vocals -#18) Escala - Helen Nash, Honor Watson, Victoria Lyon, Chantal Leverton (strings -#18)
Externe Links:
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 "Deluxe Box mit Blu-ray")