Dass
Popa Chubby zu den Schwergewichten im Blues Rock gehört, ist offenkundig. Mehr als 20 Alben hat der 51-Jährige mittlerweile veröffentlicht, dazu tourt er regelmäßig in USA und Europa und markiert den wilden Mann mit der Axt aus der Bronx. Demnächst kommt er wieder über den Atlantik und absolviert dabei auch ein paar Gigs zusammen mit
Walter Trout im Doppelpack. Der Vergleich zwischen den beiden Gitarreros wird sicher interessant und für die Fans, die von endlosen Griffbrettorgien nicht genug bekommen, wird das wohl ein vorgezogenes Weihnachtsfest.
Ob er in der Zwischenzeit tatsächlich mal länger weg aus New York war, wie der Titel seiner neuen CD vermuten lässt, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber dass er damit zurück in seinem 'Stammland', dem satten Blues Rock, ist, das kann ich unseren Lesern bestätigen. Keine Experimente, keine großen Abschweifungen in andere Gefilde - das ist wieder der Stoff, für den er steht. Klar, innerhalb des Genres variiert er gekonnt die Spielfarben und ist diesmal recht heavy, aber das passt alles unter den großen Hut.
Bei "Warrior God" fallen mir spontan diverse 70er Hard Rock-Nummern ein, der Titel hätte auch gut in die beste Zeit von
Deep Purple gepasst. Auch das beherrscht er perfekt. Von
Leonhard Cohen stammt "The Future", das Cover kann sich ebenfalls hören lassen, zumal auch hier der Gesang im Vordergrund steht und die Gitarre nur ansprechende Fills liefert - 7:24 Min. Gänsehaut. "It's About You" rockt straight und erinnert an
It's A Long Way To The Top. Mit "A Love That Will Not Die" kommt die nächste 'Ballade', nicht ganz so beeindruckend, aber wieder mit schöner Saitenarbeit. Die Slide dominiert "Keep Your Woodpile Dry", das ist wieder 'real Stuff' aus der Blues Rock-Kiste. Reichlich Tom Tom- und Keyboard-Einsatz machen "Stand Before the Sun" zur Heavy-Hymne. "She Made Me Beg For It" funkt und aus der getragenen
Bach-Komposition hat der Vieltätowierte eine nicht gerade inspirierte Fingerübung für den Gitarrennachwuchs gemacht. Das können Andere wesentlich besser.
Für unsere Hörgewohnheiten ist die Produktion recht flach, es fehlt an Bass und Punch. Auf dem Cover der einfachen Promo-Ausgabe der CD sind weitergehende Angaben über Mitmusiker etc. nicht vorhanden, ebenso wenig auf der Homepage. Schade, weil bei dieser Produktion schon interessant, aber damit kann ich unseren Leser somit leider nicht dienen. Ingesamt eine solide Popa Chubby-Arbeit mit einigen Höhepunkten.