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Popa Chubby / Deliveries After Dark
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Der Adipöse hat es schon seit Langem geschafft: Er ist aus dem Dreck raus und kann sich so ziemlich Alles erlauben. Dickfinger hat Narrenfreiheit. Im Booklet gibt es einige Bildchen zu sehen. Beim Durchblättern fällt auf, dass Pausbacke recht grimmig oder gestresst dreinblickt, selbst unter der Schatten spendenden Motorhaube seines Ford Mustang Fastback (Baujahr 1971). Nur auf einem Bild (Seite 17) lächelt das jetzt auf Worker-Look stehende Schwergewicht: Vor einem Gitarrenladen ließ er sich mit einem Instrument in Maschinengewehr-Format ablichten. Dazu fällt mir "Somebody Let The Devil Out" vom The Good The Bad And The Chubby-Album ein. Dieser Track ist auf Popas MySpace-Seite als mahnendes Video zum 11.09.2001 immer noch zu hören und zu sehen. Das ist doch Mal Imagepflege! Genial daneben.
Im Info-Blatt zu "Deliveries After Dark" steht: »Anklänge von AC/DC im Titelsong und schwerer an Led Zeppelin gemahnender Drucksound bei "Let The Music Set You Free" überraschen da gar nicht mehr…«
Eben, das ist halt Popa Chubby, wie man ihn kennt. So richtig ziehen weder "Let The Music…" oder "Deliveries After Dark", beide Songs in Trio-Besetzung eingespielt, den geneigten Hörer in seinen Bann. Klar, Oldtimer wollen bewegt und nicht nur bewundert werden. Macht Sinn, denn der Mollige findet doch tatsächlich Platz in seinem Ford Mustang und der Song ist wirklich zum Cruisen geeignet. Luftiges Cabrio-Feeling kommt auf, wenn das Trio durch den Tastenmann Dave Keyes verstärkt wird. Mag sein, dass der Wagen so manches Männerherz bricht, meines nicht, denn ich habe da eine andere Sportwagen-Vorliebe, die britischer Abstammung ist. Im Video-Clip (als Bonus) zum Song zeigt sich dann, dass es bei den Aufnahmen selbst einem gut beschichteten Popa Chuppy zu kalt war, um die Persenning im Heck verschwinden zu lassen. Jedenfalls ist er nicht nur im Auto zu sehen, sondern auch mit einer Bo Diddley-Gitarre, die auffallender Weise farblich perfekt zum Wagen passt. Oder vielleicht umgekehrt?
Der Longtrack "Grown Man Crying Blues" ist ein richtig guter Slow-Song und mit "You Can't Stop Love" zaubert Popa Chubby eine kleine Überraschung aus dem Ärmel, denn er wirft einen Blick auf die Country-Musik. Das macht Laune und er pfeift uns eine schöne Melodie. Auch "Man Of The Blues" kann auf der Habenseite verbucht werden, weil sich der Gitarrist das Bottleneck überstreift und genüsslich slidet.
Mit seinem Ohrwurm-Refrain ist "Money Isn't Everthing (It's The Only Thing)" etwas für's Radio und dann serviert der New Yorker ein lupenreines Grooveteil, das auf den Namen "2nd Avenue Shuffle" hört. "Woman In My Bed Dub": Das letzte Wort im Titel sagt schon, welche Musik jetzt angesagt ist. Auch hier kann Popa Chubby, im Alleingang, punkten, denn er spielt alle Instrumente (guitars, bass, drums, percussion) selber. Feine Mucke, die immer wieder die Repeat-Taste herausfordert. Klar ist, dass er diesen Song seiner Frau Galea widmet.
Popa Chubby hüpft aus dem Bett raus, schnappt sich die Wander-Klampfe und singt "Oh Rock And Roll You Heartless Bitch".
Mit schleppendem Rhythmus und Gitarre satt zieht "I'll Piss On Your Grave" seine Bahnen im Player und der Text zum Song ist schon heftig. Am Ende gibt es noch einen Live-Mitschnitt vom urinierenden Protagonisten der dann ein erleichtertes »Ah, that's good, man.« spricht.
Da Album "Deliveries After Dark" bietet zu wenig Musik, die beim Hörer nachhaltig hängen bleibt und da Highlights eher rar gesät sind, bleiben unter dem Strich 6 von 10 RockTimes-Uhren übrig.
Line-up:
Popa Chubby (guitars, vocals) Chris Reddan (drums) A.J. Pappas (bass) Dave Keyes (Hammond organ, piano) Steve Holley (drums - #3, 8) Tipi Horowitz (trumpet - #4)
Externe Links:
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