Die belgischen Space-Rocker von Quantum Fantay sind mittlerweile ja schon Stammgäste bei RockTimes. Zwar haben wir (noch) nicht alle Alben der belgischen Space-/Prog-Formation in unserem Index, aber mit dem brandneuen Werk "Bridges Of Kikeriku" immerhin schon die dritte von bisher fünf Veröffentlichungen. Und die Männer aus dem Städtchen Lokeren bilden mittlerweile eine feste Einheit, da nach wie vor keine Line-up-Wechsel zu verzeichnen sind. Dass immer mal wieder einer der Herren 'nur' als special guest gelistet ist, könnte dabei genau so gut ein interner running gag sein, wie es natürlich auch der Wahrheit entsprechen könnte.
War das Debüt Agapanthusterra noch eine total abgefahrene und supergeile Space Rock-Achterbahnfahrt, so wurden beim dritten Studioalbum Kaleidothrope die Weltraum-Sounds doch deutlich weiter hinten angestellt. "Bridges Of Kukeriku" scheint sich da in etwa in der Mitte anzusiedeln, glucksen und gluckern die Synthesizer-Effekte von Pieter 'Pete Mush' Van Den Breock doch wieder um einiges bestimmender als noch auf dem letzten Werk. Allerdings auch nicht ganz so diktatorisch wie auf dem Debüt, denn auch den beiden anderen Solisten, 'Dario Frodo' an der Gitarre und 'Charles Sla' an der Flöte wird jede Menge Platz eingeräumt, um sich so richtig auf ihren Instrumenten (auf Gesang wird bei Quantum Fantay nach wie vor verzichtet) austoben zu können.
Grundsätzlich ist bei dem Quintett (oder wahlweise Quartett mit special guest) nach wie vor alles beim Alten. 'Pete Mush' ist weiterhin alleine für die Kompositionen, die Produktion in seinem Mushroomland Studio und den abgefahrenen Sound-Teppich verantwortlich. Die nach wie vor wasserdichte und immer tighter werdende Basisarbeit legen 'Jaro' am Bass und Gino 'Bartolini' an den Drums vor. Dass die Nordeuropäer sich mittlerweile unter den großen Namen ihres Genres befinden, dürfte niemanden wirklich überraschen, wenn man das durchgängig hohe Qualitäts-Level ihrer bisherigen Veröffentlichungen berücksichtigt.
So nun auch "Bridges Of Kikeriku", das uns einmal mehr auf einen gut dreiviertel stündigen Trip mitnimmt. Erneut in einzelne Songs unterteilt, sind die Übergänge zu dem jeweils nächsten Track jedoch vollkommen fließend und die Scheibe kann von demher eigentlich nur als Gesamtwerk betrachtet, bzw. reviewt werden. Und kommt (Nicht-Überraschung Nr. 2) erneut glänzend weg. Das Songwirting ist flüssig, die Abwechslung groß, die Tempowechsel atemberaubend, die solistischen Vorträge erste Sahne und der Hörer kann sich nach wie vor beim Anhören komplett aus dem Alltag ausklinken sowie sein eigenes Kopfkino in Schwung bringen. Und dazu braucht er gar nicht mal allzu viel eigene Inspiration, denn die kommt schon ganz alleine durch die vorliegende Musik.
Quantum Fantay sind nicht nur eindimensional in der Lage alles schweben und gleiten zu lassen, da werden zeitweise schon richtig fette, treibende Rock-Riffs gefahren. Und der gute Gino am Schlagzeug kann einem ganz schön Feuer unterm Hintern machen, wenn es der Song, bzw. der jeweilige Part erfordert. Ein weiterer Grund, der diese Band so gut macht, ist die atmosphärische und schlicht in den Bann ziehende Flöten-Arbeit von Karel 'Charles Sla' Slabbert, die dem Zuhörer immer wieder Flügel zu verleihen scheint, während er vor seinem geistigen Auge abhebt. Schließlich kommt dem Bassisten 'Jaro' die bei dieser Musik so überaus wichtige Aufgabe zu, die ganze Chose zusammenzuhalten und ihr ein letztes Stückchen Bodenhaftung zu garantieren, was ebenfalls hervorragend gelingt.
Letzten Endes hat man nach dem mehrmaligen Genuss von "Bridges Of Kikeriku" den Eindruck, dass Quantum Fantay immer besser, immer tighter werden und nach wie vor wie besessen an ihrer Vision arbeiten. Wohin uns diese in der Zukunft noch führen wird, steht sprichwörtlich alleine in den Sternen. Fakt ist dagegen, dass sie uns seit über drei Jahren mit konstant starken Alben versorgen und den Eindruck vermitteln, dass das Ende der Reise noch lange nicht erreicht ist. Und unter vorgehaltener Hand wird nun auch schon seit einiger Zeit geflüstert, dass die ESA (European Space Agency) ihr Hauptquartier nach Lokeren zu verlegen plant.
Line-up:
Pete Mush (keyboards, synthesizers)
Charles Sla (flute)
Gino Bartolini (drums)
Jaro (bass)
Dario Frodo (guitars)
Mit:
Karel 'Charles Sla' Slabbert (flutes)
Tracklist |
01:Kukeriku Part I
02:Bridge One
03:Follow The Star
04:Bridge Two
05:Shiver Moments
06:Bridge Three
07:Portable Forests
08:Bridge Four
09:Counterclockwise
10:Bridge Five
11:Kukeriku Part II
|
|
Externe Links:
|