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Steve Postell / Time Still Knocking
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Dass die Besetzungsliste mehr Aufmerksamkeit erregt, als der Hauptprotagonist bzw. der Künstler, der das Album zeichnet, ist höchst ungewöhnlich. In Falle von Steve Postell und "Time Still Knocking" ist dies der Fall und wenn man sich das Line-up so durchliest, stehen da einige Namen, die im 'Who Is Who' der Rockmusik bombenfest eingemeißelt sind. Groß auf Leute wie z. B. David Crosby,
Paul Barrère, Robben Ford, Kip Winger, Leland Sklar (u.a. Toto, Jackson Browne, Warren Zevon, Barefoot Servants, Phil Collins, James Taylor), Steve Ferrone (u.a. Average White Band, Eric Clapton, Pat Metheny, Fleetwood Mac, Tom Petty & The Heartbreakers, Buzz Feiten (Paul Butterfield Blues Band), Benmont Tench (u.a. Tom Petty & The Heartbreakers, Rolling Stones, Bob Dylan, Johnny Cash, John Fogerty), Alphonso Johnson (u.a. Bob Weir, Billy Cobham, Genesis, Weather Report, Crusaders) oder Waddy Wachtel (schaut mal auf euren Platten, wie oft dieser Name zu finden ist) einzugehen, hieße Ur Pils ins Saarland zu tragen. Kurioserweise höre ich den Namen Steve Postell zum ersten Mal. Laut seiner Bio hat er auch bei Pure Prairie League gespielt, jedoch finde ich da keine Hinweise auf meinen Platten. Steve ist außerdem Komponist, Songwriter, Produzent, spielte in Broadway-Shows wie "Evita" oder "The Man Of LaMancha" und war Gründungsmitglied der Band Little Blue, die zusammen mit Acts wie David Crosby, Glenn Frey, Jimmy Buffett oder der Nitty Gritty Dirt Band auf den Bühnen stand.
Angesichts der Armada an Band- und Studiomusikern könnte man eine »Viele Köche verderben den Brei«-Orgie verderben, aber dem ist nicht so. Dafür sind alle Beteiligten zu sehr Profis und fast alle Songs der Platte wurden von Steve zumindest mitgeschrieben und tragen somit seine Handschrift. Es ist der pure Genuss, den Musikern bei ihren Darbietungen zuzuhören, die verschiedenen Spieltechniken der Gitarristen zu genießen und vor allem den ansprechenden Gesangseinlagen zu lauschen. Meistens ist mehr als eine Stimme zu vernehmen und wenn in "You're Still Here" David Crosby den Mund öffnet, geht die Sonne auf. Eine ähnliche Ausrichtung hat auch "Background Noise" (von wegen noise!) - Harmonies in Perfektion und was die Schar der Meister an den Instrumenten vollbringen, ist eine Lehrstunde.
Auch stilmäßig wirkt sich die geballte Kompetenz aus: Americana, Rock, Roots, Singer/Songwriter, Country Rock... und immer mit Hooks, Refrains und Melodien versehen, die einen vor Begeisterung taumeln lassen. Tracks wie "Change The Circle" zeigen, dass trotz aller vordergründigen Angriffe auf des Hörers Gunst auch ein starkes und durchdachtes Songwriting dahinter steckt. Keine 08/15-Schusterei, sondern schon auch komplizierte Arrangements - wie Steppnähte an teuren italienischen Stiefeln. Bis ins Detail perfekte Einsätze der Musiker - jedes Fitzelchen Saitenschwirren oder Keyboardstreicheln kommt auf den Punkt. Niemand aus dieser Riege muss sich noch beweisen und kann daher songdienlich arbeiten. Selbstverständlich drückt aber jeder seinen Stempel auf: Ein Leland Sklar ist nicht nur eine Augenweide, er ist auch am Bass eine Persönlichkeit, ein Robben Ford oder Kip Winger haben ihren Spielstil und wenn Paul Barrère Gitarre und Mikro nimmt und einen flotten Country-Rocker anstimmt, ist es endgültig um einen geschehen.
Sogar der Einsatz von Streichern und Gebläse in "Long Way Home" ist zu keiner Sekunde seifig, sondern strahlt den kühlen Touch klimatisierter, gefliester, moderner Fischrestaurants an der Chesapeake Bay aus, doch das ist eine andere Geschichte und handelt von ebensolchen Tunes, Angels on Horseback, Crabcake und den entsprechenden Getränken.
Bei all den Schwärmereien darf man Steve Postell allerdings nicht außen vor lassen, denn auch er ist stimmlich gesegnet und spielt sechs flotte Saiten. Ihn im Auge zu behalten, hab ich mir vorgenommen. Wer solche Weggefährten hat und diese auch alle ins Studio bekommt, muss schon was Besonderes sein. Probleme bereitet mir jetzt nur, dass ich vorliegendes Album in den einschlägigen deutschen Mailordern nicht gefunden habe. Darf's eigentlich nicht geben und vielleicht liest ja jemand mit...
Line-up:
Steve Postell (lead vocals, dobro, guitars, backing vocals) Steve Ferrone (drums) Leland Sklar (bass - # 1,3,5,6) Buzz Feiten (guitar - #1,6,10 bass - #6,10, piano - #10) Robben Ford (guitar (- #1) Benmont Tench (keyboards - #1,3, piano - #5,6) Peter Adams (keyboards - #1-4,6, organ - #7,9, piano - #9) Debra Dobkin (percussion - #1,2,4-10,12,13) Gia Ciambotti (backing vocals - #1) Alphonso Johnson (bass - #2,8,9,11) Jeff Pevar (guitar - #2,3,5,8,9 mandoline - #3,11, backing vocaks - #11) Dan Navarro (backing vocals - #2) Suzan Postel (backing vocals - #2) Suzanne Paris (backing vocals - #2) Jennifer Warnes (backing vocals - #3,8) T-Bone Wolk (bass - #4, backing vocals - #4, accordion - #5) Marc Shulman (guitars - #4) Kip Winger (keyboards - #4, backing vocals - #4) David K. Tedds (backing vocals - #4) Waddy Wachtel (guitars - #5,11) Eric Johnson (guitar - #5) John Oates (backing vocals - #5) Michelle Wolf (backing vocals - #6,10,12) Freebo (bass - #7, guitar - #7) Lee Thornburg (horns - #7) Dave Woodford (horns - #7) Jana Anderson (backing vocals - #7,9) Ellis Hall (backing vocals - #7) James Raymond (keyboards - #8) David Crosby (backing vocals - #8) The Tosca String Quartet (strings - #10) [Ames Asbell - viola] [Sara Nelson - cello] [Tracey Seeger - violin] [Leigh Mahoney - violin] Dave Koz (saxophone - #10) Paul Barrère (lead vocals - #11, guitar - #11) Joel Derouin (violin - #11,13) Dana Pomfret (backing vocals - #11,13) Mark Gorman (bass - #12) Peter Wolf (organ - #12) Michael Chapdelaine (guitars -13) Sid Page (violin - #13) Matt Funes (viola - #13) Larry Corbett (cello - #13)
Externe Links:
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