Tom Principato / A Part Of Me
A Part Of Me Spielzeit: 39:34
Medium: CD
Label: Powerhouse Records, 2010
Stil: Blues Rock

Review vom 12.12.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Bilder über Bilder. Tom Principatos Vater Joseph muss ein engagierter Fotograf gewesen sein. Im Innenteil des Digipaks geht es übrigens weiter. Dort befindet sich auch die mit knapp vierzig Minuten Spielzeit nicht so üppig gefüllte CD. Aber "A Part Of Me" hat es in sich.
Die acht Songs sind allesamt auch ein Teil von Tom Principato und damit beweist er wieder einmal, welch ein klasse Songwriter der amerikanische Gitarrist und Sänger ist. Bei den Wortfindungen zu dieser Platte darf man schon in der oberen Schublade kramen und schließlich hat sich der Blues-Musiker auch noch mit einer Creme von Begleitmusikern umgeben. Nur aufgenommen wurde nicht in einem Studio.
Im Opener ist Sonny Landreth an der Slide-Gitarre zu hören. Chuck Leavell mischt auf der Hälfte der Track mit und gleich drei Bassisten beziehungsweise vier Schlagzeuger sind aktiv. Bei den Tieftonbedienern darf Eric Clapton-Mann Willie Weeks an erster Stelle genannt werden. Mit dem Protagonisten spielte Jay Turner bei der Herbst-Tour 2010 und dann saß für einen weiteren Track Brian Auger an den Keyboards. Die Reihe lässt sich munter fortsetzen und Tommy Lepson, ein alter Bekannter auf Principato-CDs, sowie Wayne Jackson von den Memphis Horns sollen an dieser Stelle auch noch genannt werden.
So, wie sich das Line-up liest, ist auch die Scheibe. Hervorragend ausgeloteter Blues mit Feinheiten aus dem Jazz, Country und Rock. Mit dem Instrumental "Down The Road" hat Principato sich ein neues Denkmal erspielt. Dieser Track überschattet alle anderen Songs, wobei bitte berücksichtigt werden muss, dass wir uns bei "A Part Of Me" auf ganz hohem Niveau befinden.
Es klingt alles so locker, so selbstverständlich und "Down The Road" ist gespickt mit edelsten musikalischen Zutaten, die in der Summe einen Track ergeben, der das Zeug zum Song des Jahres hat. Auger, Weeks, der Drummer Jim Brock, über den man auch noch viele Worte verlieren könnte und Handtrommler Josh Howell bilden mit dem Gitarristen eine verschworene Gemeinschaft. Das Stück ist so wunderschön facettenreich und voll mit diversen Stil-Zitaten. Super! Herrlich! Immer wieder wird dieser Song gerne gedreht werden.
Okay, wie bereits geschrieben. Auch wenn diese Komposition übermächtig ist, werden die Blues-Freunde mit den anderen sieben Tracks ein Freudenfest veranstalten können. Bereits beim Konzert auf Roepaen waren die neuen Nummern Hinhörer. Hier kann man sich ein einen Finger nach dem anderen ablecken. In "Down In Lou'siana" lässt Principato seiner rockigen Gitarre freien Lauf. Ebenfalls bestechend sind die Herren an den unterschiedlichen perkussiven Instrumenten. Ob es nur ein Shaker oder das Tamburin ist ... das verfeienert die Songs genauso ungemein wie Gali Sanchez an den Congas in "Stranger's Eyes" oder Josh Howell an anderen Stellen.
Mit Principatos Fingerakrobatik auf den sechs Saiten werden Emotionen zu intensiven Tonzyklen der Musik. Dabei darf man das Album noch nicht einmal als Gitarrenalbum klassifizieren. Die Tastenmänner dürfen unter anderem auch ran und wenn der Opener "Don't Wanna Do It" mit Landreths furioser Slide nach fast sechs Minuten dahin gerockt ist, dann hat ein Eröffnungsstück alle erdenklichen Aufgaben erfüllt.
Auch wenn "A Part Of Me" in toto nicht an einem Ort aufgenommen wurde, ist das Album zu einer homogenen Musikmischung gereift. Mit seinem Verständnis des 12-Takters ist Tom Principato ein Meister seines Faches. Der Mann ist kein Purist und somit kann das Album auch nicht an solche Konsumenten empfohlen werden. Aber es gibt ja noch viel mehr andere Blues-Begeisterte, denen ich diese Platte ans Herz lege.
Line-up:
Tom Principato (guitar, vocals)
Sonny Landreth (slide guitar - #1)
Chuck Leavell (Hammond B3 - #1,2,5, piano - #1)
Tommy Lepson (Hammond B3 - #3,7, harmony vocals - #1 - 3,5,7)
Brain Auger (keyboards - #4)
Wayne Jackson (trumpet - #3)
Tom McGinley (saxophone - #3)
Jack Hale (trombone - #3)
Josh Howell (percussion - #1,2,4,5, tambourine - #3, shaker - #6)
Gali Sanchez (congas - #7)
Jay Turner (bass - #1,2)
Willie Weeks (bass - #3,4)
Steve Wolf (bass - #5 - 7)
John Tracey (drums - #1,2)
Jim Brock (drums - #3,4)
Joe Wells (drums - #5,6)
Wes Johnson (drums - #7)
Tracklist
01:Don't Wanna Do It (5:49)
02:Sweet Angel (4:39)
03:Part Of Me (5:25)
04:Down The Road (6:29)
05:Down In Lou'siana (7:12)
06:Back Again & Gone (3:43)
07:Stranger's Eyes (4:21)
08:Stranger's Eyes Pt. 2 (2:00)
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