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Lou Reed / Transformer & Live In Montreux 2000
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»Lou Reed ist tot, es lebe Lou Reed!« hatte ich in meinem Review zur
vorhergehenden Veröffentlichung geschrieben. Heute beschäftigen wir uns mit Teil... äh... ist aber vollkommen egal, wenn das veröffentlichte Material qualitativ hochwertig und kein purer Versuch ist, aus Steinen Blut zu quetschen. Was aber nicht der Fall ist und der Reed-Freund wird auch bereits erkannt haben, dass hier keinesfalls neuer Stoff das Licht der Welt erblickt. Sowohl "Classic Albums - Transformer" als auch "Live In Montreux 2000" waren bereits auf DVD erhältlich und wurden für einen günstigen Preis zusammen noch einmal aufgelegt. Also, ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich kann von dieser "Classic Albums"-DVD-Serie einfach nicht genug bekommen. Über zehn Jahre gibt es diese Produktionen bereits und die Ausgabe über Lou Reeds Album "Transformer" war so ziemlich die erste (wenn auch nicht die allererste), die ich mir damals vom Laden mit nach Hause nahm. Und nach wie vor bin ich der Meinung, dass es eine der besten Folgen dieser Reihe ist. Dass "Transformer", um dessen Produktion im Studio es hier natürlich ausschließlich geht, ein wahrer Klassiker ist, darüber brauchen wir wohl nicht mehr zu reden.
Sowohl die beiden Prouzenten der Scheibe, David Bowie und Mick Ronson (Bowies Gitarrist und rechte Hand zu Ziggy Stardust-Zeiten) als auch der damalige Toningenieur Ken Scott kommen hier zu Wort. Letzterer übrigens auch zusammen mit Reed vor dem Studiomischpult, wo einzelne Songs noch einmal 'zerlegt' und analysiert wurden. Und dann ist da natürlich auch noch der Studiomusiker Herbie Flowers, der für den Song "Walk On The Wild Side" eine der wohl bekanntesten Basslinien der Musikhistorie kreierte. Mit dem allseits bekannten Mick Rock kommt sogar der Fotograf für das Cover des Albums zu Wort. Alles ungeheuer interessant und ergiebig.
Und schließlich ist da natürlich auch noch Lou Reed selbst, der sich nicht zu schade dafür war, einige Songs des Albums per kleiner Unterrichtsstunde auf der Akustikgitarre vorzuführen... um dann im Anschluss festzustellen, dass da wohl nicht viel dazu gehörte, diese Tracks zu schreiben. »If I can do it, anybody can...« Naja, wie man's nimmt, Lou! Und wer diese Serie bereits kennt, dem braucht man auch nicht mehr zu erzählen, dass hier die vereinzelten Songs jeweils nur an-, aber nie ausgespielt werden, was aber alles andere als ein Beinbruch ist, falls man nicht genau das erwartet. Dafür werden Bowies geniale Background Vocals (zu "Andy's Chest" und "Satellite Of Love") rausgefiltert sowie Mick Ronsons Arrangements (z. B. für "Perfect Day") noch einmal gewürdigt.
Wer sich grundsätzlich dafür interessiert, wie Platten im Studio so entstehen oder "Transformer" vielleicht sowieso schon gut findet, der wird hier allergrößten Spaß haben.
Aber auch "Live At Montreux 2000" ist überaus positiv und besonders ausgefallen. Vor allem der Sound und das Bild wissen hier zu überzeugen, aber auch die Performance dieser hammerstarken Band mit dem zweiten Gitarristen Mike Rathke, einem meiner absoluten Lieblingsbassisten Fernando Saunders und dem Drummer Tony 'Thunder' Smith weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Und man sollte es kaum glauben, aber der gute Lou war an diesem Tag richtig gut gelaunt, bewegte sich und hatte gar ab und zu ein Lächeln im Gesicht. Sachen gibt's...
Ganze acht, also genau die Hälfte der Tracks stammen von dem damals aktuellen Studioalbum "Ecstasy" und auch das restliche Material geht nicht sehr viel weiter in die Vergangenheit zurück. Da sind ein paar Nummern von "New York" (1989), ein bisschen was von "Set The Twillight Reelin'" (1996) und ein Stück von "Songs For Drella" (1990). An richtig alten Klassikern gibt es lediglich "Perfect Day" auf die Ohren, wobei das ja auch mal erfrischend sein kann. Und es macht erst recht nichts, wenn das aktuelle Material so stark wie das hier vorgestellte ist.
Insgesamt also ein sehr gelungenes Package, das eben mal so schlappe 28 Jahre der Karriere des Amerikaners umreißt. Dazu - wie bereits weiter oben erwähnt - sogar noch für einen sehr günstigen Preis, sodass sich die Anschaffung allemal lohnt, falls man auch nur einen Funken Sympathie für Lou Reed bzw. dessen Musik hat.
Line-up Live At Montreux 2000:
Lou Reed (guitar, vocals) Mike Rathke (acoustic- & electric guitars) Fernando Saunders (acoustic- & electric bass) Tony 'Thunder' Smith (drums)
Externe Links:
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