13.03.2008: R.E.M. war bei der Musiksendung Austin City Limits zu Gast. In dem Jahr stand "Accelerate" als neues Album in den Regalen der Läden und die Band hatte gleich acht Songs aus diesem tollen Werk in der Setlist des Konzerts untergebracht. Ergänzt wird sie unter anderem durch solche Klassiker wie "Losing My Religion" oder "Man On The Moon". Das R.E.M.-Trio Michael Stipe, Peter Buck und Mike Mills spielte zusammen mit Scott McCaughey von The Young Fresh Fellows sowie Bill Rieflin, der früher Mitglied bei Ministry war und mit den Swans oder Nine Inch Nails spielte. Unter eigenem Namen veröffentlichte er ein Album, bei dem Robert Fripp mitwirkte.
Wenn McCaughey nicht hinter der Hammond sitzt, spielt er E-Gitarre oder die Akustische. Seine Tasteneinsätze geben dem R.E.M.-Sound einen noch fetteren Klang und bei "Bad Day" greift Stipe zur Harmonika. Wenn der Frontmann zwischendrin die Zuschauer fragt, ob es ihnen gut geht, ist diese Frage völlig überflüssig. R.E.M. spielt ein denkwürdiges Konzert. Fast schon nebenbei geraten solche Dinge wie eine hervorragende Bildführung und -qualität zu einer der schönsten Nebensache bezüglich dieser DVD.
Kleine Zahlen in Bezug auf die Zuschauer bei diesem Auftritt können auch etwas ungemein Positives an sich haben. Ganze dreihundertfünfzig Personen waren anwesend und da darf man ein Konzert dieser Band durchaus als intim bezeichnen.
Begleitet von einer richtig guten Lightshow legt R.E.M. ein super Konzert hin. Stipe kündigt Songs vom neuen Album "Accelerate" an und meint, an das Publikum gerichtet, wenn sie einem nicht gefallen, könne man ja eine Pause machen. Mensch, eine glatte Untertreibung ist das. Die Nummern aus der damals aktuellen Platte passen ohne Schuhanzieher perfekt zu den Standards der amerikanischen Band.
Tief in die Song-Kiste greift man mit So. Central Rain und gleich danach das aufgewühlte "Accelerate". Klasse! Super! Die Band überzeugt voll und ganz. Nach krachendem Alternative Rock eine wunderschöne Halb-Ballade Marke R.E.M.. "Fall On Me" ist gekrönt von herrlichem Chorgesang und McCaughey spielt eine tolle zweite Gitarre. Phasenweise schraubt man dann in "Hollow Me" die Gefühle runter ins Verträumte. Ein Highlight von "Live From Austin TX". Hier fährt McCaughey eine Doppelschicht. Er spielt E-Piano und wechselt im Sitzen zur Stromgitarre.
Ein klitzekleines Manko hat die DVD dann doch: Michael Stipes Ansagen zwischen den Tracks sind zu leise. Da muss man ständig die Lautstärke erhöhen. Für "Houston" kann man den Regler ruhig unberührt lassen. Peter Buck schultert die Akustische und der Keyboarder setzt die Hammond in Gang. Wow, "Houston" wird zu einem weiteren Favoriten.
Nach einen auf das Gaspedal drückendem "Bad Day" kommt dann "Losing My Religion". Was soll man zu diesem Klassiker der Band noch sagen. Genial! "I'm Gonna DJ" ist R.E.M.-Punk und auf der Zielgeraden gibt es dann noch ein kräftig rockendes "Horse To Water".
Auf der Bühne richten die Roadies alles noch einmal zurecht und dann folgt eine aus drei Songs bestehende Zugabe mit "Man On The Moon" als groß gefeiertes Finale. Bei der TV-Ausstrahlung musste das Konzert wegen der Sendezeit gekürzt werden. Jetzt kann man R.E.M. mit "Live From ..." in vollen Zügen genießen. Eine tolle Geste von Stipe ist es, wenn er zwei Jungs auf die Bühne bittet und sie ein wenig interviewt. Einer der Knaben fasst das Konzert mit einem Wort treffend zusammen: »Awesome!«
Die Investition in diesen Silberling ist sehr gut angelegtes Geld.
Line-up:
Michael Stipe (vocals, harmonica)
Peter Buck (guitar)
Mike Mills (bass, backing vocals)
Scott McCaughey (guitar, keyboards, backing vocals)
Bertis Rieflin (drums)
Tracklist |
01:Living Well Is The Best Revenge
02:Man-Sized Wreath
03:Drive
04:So. Central Rain
05:Accelerate
06:Fall On Me
07:Hollow Man
08:Electrolite
09:Houston
10:Supernatural Superserious
11:Bad Day
12:Losing My Religion
13:I'm Gonna DJ
14:Horse To Water
15:Imitation Of Life
16:Until The Day Is Done
17:Man On The Moon
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