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R.E.M. / Unplugged 1991 2001 The Complete Sessions
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Über die Gestaltung des Coverbildes und überhaupt des gesamten Digipaks kann man geteilter Meinung sein. Auffällig ist es ja, aber zu den beiden R.E.M.-Unplugged-Konzerten bei MTV hätte man sich schon etwas Gehaltvolleres als Design ausdenken können.
Zwei Auftritte einer Band waren eher die Seltenheit. Die alternativen Rocker haben es verdient. Der Doppeldecker enthält schließlich ganze elf bisher noch nicht gezeigte Nummern und mit dem The Troggs-Cover "Love Is All Around" liegt das Quartett ganz weit vorne. Bezogen auf die Karriere der Gruppe war 1991 die Zeit von "Out Of Time". Folglich findet man aus diesem Album auch einige Lieder in der Tracklist der ersten CD. R.E.M. wurde übrigens von Peter Holsapple (Continental Drifters, Hootie & The Blowfish, dB's) unterstützt.
Seine Beiträge sind definitiv eine Bereicherung. 2001 sind dann Scott McCaughey (The Young Fresh Fellows, The Minus 5, The Baseball Project), Ken Stringfellow (The Posies, The Minus 5, Mudhoney, Donovan) sowie Joey Waronker (Doobie Brothers, Emmylou Harris, Madeleine Peyroux) mit von der Partie. Alle drei Musiker waren zu diversen Zeiten R.E.M.-Wegbegleiter. Mit seiner unverkennbaren Stimme ist Michael Stipe in Topform und zusammen mit Mike Mills bildet er hier eine perfekte Allianz. Trotz oder gerade wegen der runtergefahrenen Arrangements gibt sich die Gruppe ein vorher noch nicht vorhandenes, besonderes Outfit.
Da muss schon Butter bei die Fische, um zu überzeugen. Okay, die Songs wurden nun nicht durch den Fleischwolf gedreht. Die Kompositionen haben natürlich ihren Wiedererkennungswert behalten, glänzen aber eben auch in einer anderen musikalischen Umgebung. Da werden "Radio Song" oder der Klassiker "Losing My Religion" zu echten Highlights. Im neuen Gewand gefällt "Pop Song 89" besonders gut und mit der "Love Is All Around"-Chose macht die Band nur Freunde. Mit seiner perkussiven Begleitung ist Mike Mills eine Klasse für sich.
Bei ihrem zweiten Auftritt, immerhin zehn Jahre später, befindet sich die mittlerweile durch den Weggang von Bill Berry als Trio agierende Band trotzdem auf einem hohen Niveau. Schwerpunkte der gespielten Lieder sind die beiden Alben "Up" und "Reveal". 1991 war Peter Holsapple der dezente Begleiter. Mit herrlich-blumigen Klängen umgarnte er die Nummern. 2001 wurden die Tasteninstrumente mehr in den Vordergrund gestellt.
Nichtsdestotrotz kommt Unplugged-Atmosphäre auf und selbst ein mit viel Pop-Pep vorgetragenes "At My Most Beautiful" passt ins Getriebe des Auftritts. R.E.M. irgendwie, irgendwo auf den Spuren der Beatles, ohne Zweifel im Chorgesang. So oder so zeigen beide Gigs, welch eine beeindruckende Stimme Michael Stipe hat.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass man 2001 auf Kompositionen wie "So. Central Rain (I'm Sorry)", "Losing My Religion" und "Country Feedback" (von Reckoning) zurückgreift. Dieses mit einander verbundene Song-Trio bringt Stimmung in die Bude. R.E.M. war halt eine besondere Live-Band.
Man bekommt die beiden kompletten Konzerte auf zwei CDs geliefert und so, wie man sich die Gruppe mit einem zeitlichen Unterschied von zehn Jahren nur durch einen Scheiben-Wechsel anhören kann, ist schon hervorragend.
Line-up: 1991
Bill Berry Peter Buck Mike Mills Michael Stipe With: Peter Holsapple
Line-up:2001
Peter Buck Mike Mills Michael Stipe With: Scott McCaughey Ken Stringfellow Joey Waronker
Externe Links:
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