Razorback / Deadringer
Deadringer Spielzeit: 51:45
Medium: CD
Label: AOR Heaven, 2007
Stil: Melodic Metal

Review vom 19.04.2007


Christoph Segebard
Pünktlich zum Beginn der warmen Jahreszeit beglückt uns AOR Heaven mit zwei Neuerscheinungen, die einem jeden sonnigen Tag vergolden können.
Den Anfang macht Razorback, der dritte Streich des deutsch/schwedischen Quartetts, für das hauptsächlich der umtriebige Gitarrero Rolf Munkes verantwortlich zeichnet. Der gute Rolf ist uns schon bekannt durch seine Arbeit für Majesty, die Tony Martin Band oder sein zweites Standbein Empire, bei dem er seit geraumer Zeit ebenfalls Tony Martin und auch Neil Murray an Bord hat.
Ebenjener Neil Murray war es auch, der Rolf seinerzeit einen Tipp gab, als dieser kurz nach der Razorback-Gründung im Jahre 2002 einen Sänger mit dem gewissen Etwas suchte. Er erinnerte sich flugs an Stefan Berggren, der gerade einige Wochen zuvor bei Company Of Snakes ausgestiegen war. So ist er auch auf "Deadringer" wieder dabei und liefert, das kann ich schon vorwegnehmen, eine gute Leistung. Das Line-up komplett machen dann Chris Heun (Ex-Lanzer, Ex-Shylock) am Bass sowie ein prominenter Neuzugang hinter der Schießbude und nicht umsonst Munkes' Wunschkandidat für den verbliebenen vakanten Posten: Mike Terrana, wohlbekannt durch seine Trommeleien bei Masterplan, Axel Rudi Pell, Yngwie Malmsteen, Rage und, was vielleicht nicht so bekannt ist: Er hat kurz nach der Jahrtausendwende bei Tracy G's Soloband Driven eine Superleistung abgeliefert.
Auch wenn das bei einer Kapelle dieser Machart für einen Drummer viel schwerer ist - das Album ist trotzdem gut. Gitarrengetrieben wird von Anfang an unaufgeregt und cool gerockt. Nicht ganz so entspannt wie auf dem Empire-Zweitwerk "Trading Souls" zwar, aber Rolfs kleine, lässige und leicht bluesige Kommentare verlieren deswegen keineswegs ihre wohltuende und auflockernde Wirkung.
In diesem Atemzug muss ich unbedingt mein Album-Highlight erwähnen: "Razor Blues"! Mit einem, wie der Name schon sagt, Bluesriff, das ein wenig an Savoy Brown erinnert. Der Rest des Songs ist zwar, wie das gesamte Album, kaum bluesig, und - ebenfalls wie das gesamte Album - auch nicht besonders bemerkenswert, aber keineswegs schlecht oder langweilig. Und dieses Riff! Einfach zum Verlieben. Ursprünglich war "Razor Blues" zwar für Empire geplant gewesen, aber man hat sich umentschieden, weil er, so Rolf, »dann doch besser zu Razorback passte«. Was ich etwas komisch finde, wenn man beispielsweise "Trading Souls" und The Raven Ride vergleicht und dann der Weg zu Razorback gar nicht mehr weit ist - aber gut!
Alles in Allem also ein klasse Album, das nichts Weltbewegendes liefert, aber ebenso gut zu einer entspannten Fahrt mit offenem Fenster und Sonnenbrille passt wie Weißwein zu Fisch.
Daumen hoch, Rolf!
Line-up:
Rolf Munkes (lead & rhythm guitars)
Stefan Berggren (vocals)
Mike Terrana (drums)
Chris Heun (bass & rhythm guitars)
Tracklist
01:The Faint Distant Bell Ring (Intro)
02:Deadringer
03:The Last Man Standing
04:Take Me To The Other Side
05:Hero
06:Line Of Fire
07:Burden
08:Miracle Baby
09:Rock'n'Roll Life In Hellsink
10:Let Me Give You My Lovin'
11:Razor Blues
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