»Himmel hilf!«, hab' ich gedacht, als mir eine CD aus dem Umschlag entgegenfiel, auf der der Schriftzug ReinXeed prangte. Und ich hatte gedacht, dass ich dem Schicksal beim letzten Mal deutlich genug gemacht hätte, dass die Wege dieser Band und meine sich nie wieder kreuzen dürfen. …Aber nirgendwo steht geschrieben, dass Hobbies nicht auch hin und wieder Plackerei sein können!
The Light war unterirdisch, grausam, unerträglich. Und ich muss jetzt fast lächeln, wenn ich daran denke, dass ich schon fast auf Besserung gehofft hatte. Ich hab' diese Erfahrung nämlich schon mal mit einer Band namens Dreamland gemacht, die auch ein schlechtes Debüt auf den Markt geworfen hatten und dann mit dem Nachfolger überraschend steil aus der Kurve kamen. Aber wenn ich an deren Erstling denke, kommt er mir vor wie das Land, in dem Milch und Honig fließen.
Denn ReinXeed ist noch viel schlechter - immer noch. Auch "Higher" bietet keine Besserung; die Marschroute und die Durchführung bleiben unverändert. Kitschigsten Melodic Power Metal gibt's auf die Ohren, die sich am liebsten in sich selbst verkriechen würden. Warum auch die bewährt miese Mixtur verändern. Oder die erlesenen Zutaten, als da wären: Grässlich dünner Kastratengesang; ein Schlagzeug, das klingt wie Ballergeräusche aus nem Kinderspielzeug; belanglose, schüchterne Gitarren, die kaum was zu sagen haben; den Bass hat man offenbar im Mix vergessen, dafür hat der Keyboarder zwei Mal die Hand gehoben. Er verfügt über das tonangebende Instrument - klar: Es ist als einziges in der Lage, die flache Quietschigkeit in ausreichendem Maße zu erzeugen.
Die Jungs beherrschen ihre Instrumente, das muss man zugeben. Umso schwerer wiegt er aber, der Frevel, der hier am Rock begangen wird. Wer sowas mit seinen Fähigkeiten anstellt, dem gehört öffentlich der Nackte mit der eigenen Klampfe versohlt. …Ich muss ja immer wieder auf die Website schauen und mich vergewissern, dass ReinXeed auch echt sind und keine Witzband.
Und was das mit dem ständigen Verwursten von Filmscores auf sich hat, kapier ich auch nicht. Das macht alles nur schlimmer. Oh Gott, sie tun es… die schöne Jurassic Park-Filmmusik… für immer verdorben in diesem Hochgeschwindigkeits-Einheitsbrei. Sorry, aber hier ist wirklich jedes Wort zuviel. Ich mach jetzt Schluss und endlich diesen Mist aus, sonst wird mir wieder, wie beim letzten Mal, auf Wochen jede Art von Metal versaut.
Line-up:
Tommy Johansson (vocals, guitars, keyboards, bass)
Kerry Lundberg (guitars, backing vocals)
Mattias Johansson (guitars, backing vocals)
Ace Thunder (bass guitar)
Erik Forsgren (drums)
Henrik Fellermark (keyboards, backing vocals)
Tracklist |
01:Haunted Mansion
02:Star Shine
03:Magic Still Remains
04:Dragonfly
05:Higher
06:Always Be There
07:Reality
08:Light Of The World
09:Fantasia
10:Heaven
|
|
Externe Links:
|