2009 hatte
The Hardest Town von
Rhino Bucket bleibende Schäden bei mir hinterlassen. Insofern bleibende Schäden, weil die CD ziemlich oft meinen Player besuchen muss! Für den 18. Februar diesen Jahres ist die Veröffentlichung ihres Nachfolgealbum "Who's Got Mine?" geplant! Der Vorteil diverse Scheiben zu rezensieren, ist der, dass der frischgepresste Silberling schon vorab auf meinem Tisch liegt. Ich kann's nicht abwarten und gebe sofort - 'Feuer frei'!
Während der Tonträger seine ersten Runden dreht, durchforste ich nebenbei das beigefügte Info-Blatt. Ja, ja, ich weiß, seit 1993 agiert ex-
AC/DC-Drummer
Simon Wright immer wieder sporadisch an den Fellen der US-Band. Fürs aktuelle Scheibchen wurde
Anthony 'Tiny' Biuso verpflichtet und durfte sich diesmal an der 'Muckibude' austoben. Was er im Übrigen sehr energiegeladen und druckvoll praktiziert. Elf Songs, in wahrlich nicht rekordverdächtigen knappen achtunddreißig Minuten, werden dem Konsumenten angeboten und ich bin gespannt, ob wieder einige Kracher dabei sind. Und die gibt's wirklich, einer gleich an Nummer zwei platziert: "Lifeline"! Wow, das Teil lässt mich unweigerlich mitwippen und besticht durch rhythmische Riffs, tolle schroffe Gitarrensoli und ist selbstredend stark an
AC/DC angelehnt. Klasse! Ebenfalls richtig stark sind
Dolivos Textvorträge und ich frage mich, ob er dieselbe Whiskey-Marke bevorzugt, die einst Rocklegende
Bon Scott konsumierte? Zwar kann man, für meinen Geschmack,
Bons Zwerchfell nicht kopieren und es wird immer einmalig bleiben, doch
Dolivos Stimmbänder kommen
Scott ziemlich nah!
Gibt's noch weitere 'Filet'-Stücke, die es lohnen erwähnt zu werden? Gibt es! "Back To Nowhere" und "Something For Nothing". Der Rest: Nicht schlecht, teilweise recht gut, aber nichts Herausragendes. Insgesamt wurden die Songs im gleichen Strickmuster gehäkelt und bieten wenig Abwechslung. Außerdem haben sie die Refrain-Passagen leicht übertrieben und übertünchen zum Teil Georg Dolivos erstklassige Gesangseinlagen. Für mich eine Schwächung des Albums, die mir völlig unnötig erscheint. Trotzdem: Brian Forsythe versteht sein Handwerk und empfiehlt sich mit ansprechenden Stromgitarrensoli, die natürlich im Stil von Angus Young vorgetragen werden, ohne gänzlich an die Qualität des kleinen australischen Energiebündels heranzukommen. Dolivio kann zwar besser singen, spielt dennoch eine solide Rhythmus-Klampfe und schiebt im Verbund mit Biusos Kraftwerk die Band unermüdlich an.
Fazit: An das Vorgängeralbum "The Hardest Town" kommt die Platte nicht heran. Dazu fehlt dem Silberling, der zwar einen grundsoliden Arbeitsnachweis protokolliert, das gewisse Etwas. Mit drei Highlights bei elf Stücken lässt sich die Scheibe gerade noch im vorderen Drittel meiner Beliebtheitsskala platzieren. Deshalb im vorderen Drittel, weil sie live mit einem Mix ihrer Alben immer noch die volle Punktzahl erreichen. Für mich ist die Truppe eine der besten Livebands überhaupt. Rhino Bucket-Fans werden sich die CD eh zulegen, ob sich auch andere Musikfreunde für das Album erwärmen können, werden letztlich die Absatzzahlen zeigen. Ich empfehle, wie immer, ein vorheriges Reinhören um zu entscheiden, ob man der Band einige Euros zukommen lassen möchte.