The Rockford Mules / Ma They Broke Me
Ma They Broke Me Spielzeit: 47:55
Medium: CD
Label: Mizkid Records, 2010
Stil: Rock


Review vom 21.11.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Nach From Devil's Spit To Angel Tears setzt The Rockford Mules zum zweiten Angriff auf die Ohrmuscheln an. Dieses Mal heißt es "Ma They Broke Me" und was das Quintett hier zu bieten hat, ist abermals hochgradig guter Rock der feinsten Sortierung. Wenn es in der Musik eine Beerenauslese gibt, dann bitte schön ... hier ist sie.
Ganz ehrlich gesagt, Leute: Bei der Mucke bekommt man schon wieder weiche Knie. Anlässlich der Rezension zur Vorgängerplatte von The Rockford Mules lehnte ich mich wirklich nicht zu weit aus dem Fenster. Diese Band hält die Fahne des vom Blues infizierten Rock ganz hoch. Die Härte der Musik ist echt ansteckend. Aus Minneapolis stammend scheint man an der Quelle guter Musik zu sitzen.
Zum Blues Rock gesellt sich auch noch die bestens gereifte Southern-Variante, denn Erik Tasa sowie Ryan Rud können ebenfalls genüsslich die Twin-Guitars heulen lassen. Das Bottleneck wird über die Saiten gefeuert und, mein lieber Kokoschollo, der Gesang ist so etwas von klasse, dass es einem die Freude in die manchmal müden Knochen treibt.
Die Jungs blasen einem den Wind von vorne ins Gesicht und das nicht erst mit dem super groovenden Titelsong "Ma They Broke Me". Diese Platte ist äußerst verträglicher Rock mit allen Ecken und Kanten, die man sich überhaupt vorstellen kann. In einigen Tracks haut die Combo noch einen Schlag Stoner Rock oben drauf und was man dem Hörer mit dem letzten Song bietet, ist eine ganz ausgefuchste auditive Leckerei erster Güte. Da geht man mit den Gitarren an die Grenze der Psychedelic. Bei entsprechender Lautstärke würden Mutter oder Vater angelaufen kommen und nicht mehr nett darum bitten, die Musik leiser zu stellen.
The Rockford Mules steht für ihre Musik im Kollektiv gerade. Komponiert hat man das Dutzend Songs gemeinsam und auch das ist ein sehr gutes Zeichen für das stimmige Gefüge in der Band. Selbst die von der Spielzeit knapper gehaltenen Tracks sind eine Ohrenweide. "Hey John Wayne" ist ein wunderschönes Bespiel für einen straighten Rocksong, der dennoch so viel Abwechslung in sich birgt.
"Don't Tell Them What You've Seen" sollte noch etwas genauer beleuchtet werden. Der Track ist etwas ganz Besonderes, nicht nur, weil es sich um die deutlich längste Nummer auf dem Album ist. Hier ist die Psychedelic ein echter Spielball der Gruppe. Nur die verfremdeten Gitarrenklänge ziehen ihre Kreise und dazu gibt es ausschließlich dezent gehaltenen Gesang. Erst nach fünfeinhalb Minuten bricht ein wahrer Stoner Rock-Soundorkan los. Das ist ganz großes Kino!
Die beiden Songs "Hammerswinger" sowie "Son Of Hammerswinger" könnten nicht unterschiedlicher sein. Letztgenannter ist die ultimative Ballade der Platte. Einfach herrlich, wie es The Rockford Mules schafft, sich von einem hohen Tempo ohne Probleme runterzuschrauben und einen entspannt-andächtigen Singer/Songwriter-Track nachschiebt. Dafür wurde die akustische Gitarre geschultert. Mehr an Instrumenten ist auch nicht am Start. Da wird sich der Hörer auch über die angeraute Stimme von Erik Tasa bewusst.
Für "Goodnight Sunshine" hat man die Masche dieses Strickmusters aufgenommen, nur wird hier lediglich mit E-Gitarren musiziert.
The Rockford Mules hat mit "Ma They Broke Me" seine sehr guten Qualitäten weiter ausgebaut und dieses Album ist sowohl ein Dampfhammer wie auch eine entspannte Platte. Mit dem Vorgänger und vorliegender CD gehört die Gruppe in einen ganz eng gehaltenen Zirkel starker Bands, die Stilvielfalt als ein wesentliches Musterläppchen der Musik ihr Eigen nennen kann. Der Rundling ist einfach super!
Line-up:
Erik Tasa (vocals, guitars)
Ryan Rud (lap steel, guitars)
Jeff Halland (backing vocals, piano)
Craig Peck (bass)
Joel Habedank (drums)
Tracklist
01:Mudfoot Barker (2:59)
02:Drag The Swamp (2:51)
03:Blueboy (3:52)
04:Bloodpine (3:52)
05:Got A Bullet Says You Won't (4:03)
06:Goodnight Sunshine (3:53)
07:Hey John Wayne (2:46)
08:Sleepin' Demon Blues (4:07)
09:Hammerswinger (4:06)
10:Ma They Broke Me (4:56)
11:Son Of Hammerswinger (3:00)
12:Don't Tell Them What You've Seen (7:29)
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