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Sara K. / Made In The Shade
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Ein neues Album von Sara K. ist für mich immer ein Grund zur Freude. Diesmal allerdings eine Freude, in die sich einige Wehmut mischt. Die große Künstlerin aus Santa Fe, New Mexico, die in Deutschland eine zweite musikalische Heimat gefunden hat, nimmt Abschied von Bühne und Studio. Warum - auf der Homepage ihres Plattenlabels, Stockfisch, ist von »sehr persönlichen Gründen« zu lesen, viel mehr ist auch mir nach einem kurzen Gespräch mit Günter Pauler, dem Label-Inhaber nicht bekannt. Aber es sind natürlich gewichtige und die müssen wir Fans akzeptieren.
Es gibt allerdings eine sehr warmherzige Botschaft von Sara K. an ihre Fans, verbunden mit einem Dank an Günter Pauler. Darin verweist sie auf ihr neues und damit letztes Album, das ihre Gefühlslage für diese Entscheidung ausdrückt.
Auf der Homepage kündigt sie eine Versteigerung ihrer viersaitigen Pimentel-Gitarre an, die speziell für sie gebaut wurde und die lange ihre Begleiterin während der Chesky-Jahre und ihres ersten Albums bei Stockfisch war. Der Erlös ist für die Ausbildung ihrer Tochter Seana vorgesehen. Die Aktion beim bekannten Online-Versteigerer ist bis 15.03.2009 beschränkt und bietet die einmalige Gelegenheit, ein wirklich persönliches Stück der Karriere dieser Künstlerin zu erwerben. Es soll ihrem Willen nach in Deutschland bleiben.
"Made In the Shade" mit größtenteils von früheren Alben bekannten Titeln war schon einige Male auf meiner Anlage gelaufen, als ich erst die Nachricht vom Karriereende von Sara K. las. Unter diesem Aspekt gewinnt das ausgesprochen melancholische Album einen ganz anderen Charakter. Zwar gab sich die ausdrucksstarke Lady auch in ihren gehobenen Stimmungen immer schon sehr zurückhaltend, aber diesmal sind alle Songs in tiefem 'Moll', noch introvertierter als sonst. Die Entscheidung, aufzuhören, war hörbar schon vorher gefallen und der Abschied ist ihr nicht leicht. In kammermusikalischer Verletzlichkeit zwischen Blues, Gospel, Jazz oder Chanson, innerlich aufgewühlt und voller Emotionen, bewegen sich die Kompositionen. Die Instrumentierung unterstreicht diese dunkle Stimmung, meist mit einer Konzertharfe (Johanna Single) in der Melodieführung. (Was für ein Gegensatz, auch in dieser Hinsicht, zum puristischen letzten Soloalbum).
Weiterer Begleiter auf allen Stücken ist Hans-Jörg Mauckschs bundloser Bass, der mit seinen abgrundtiefen Glissandi allein für das Songfundament sorgt. Als neuer Partner an der Gitarre wurde Ian Melrose gewonnen und auch die restliche Stockfisch-Mannschaft ist gewohnt erstklassig.
Es macht nicht viel Sinn, die einzelnen Stücke anzusprechen. Das Album ist aus einem Low Tempo-Guss (neu aufgenommen), ein zärtliches 'Lebt wohl, Freunde' mit schwerem Herzen, das noch einmal die tiefe Empfindsamkeit der zerbrechlich wirkenden Frau mit der warmen Gänsehaut-Stimme und ihrer ungewöhnlichen Gitarre zeigt.
Auch ohne SACD-fähige Anlage ist der typische Pauler/Maucksch-Sound auf dieser Hybrid-Scheibe wieder ein einziger Hörgenuss. Wer Referenzstücke für die audiophile Tauglichkeit seiner Hardware sucht, findet hier reichlich. Empfehlungen des Hauses: "Aura Of the Blade" und "Sizzlin'".
Keine Musik, die sich schnell erschließt, sondern die wegen ihrer tiefen Emotionalität erst einen Zugang zum Hörer finden muss. Für deren Arrangements eine gewisse Neigung zur vokalen Fülle vorteilhaft ist. Eine sehr persönliche Geschichte, die uns Sara K. da zum Abschied hinterlässt. Die den Fan sicher in ihrer melancholischen Stimmung gefangen nimmt und wohl schon etwas wehmütig macht. Nun, die Zeiten ändern sich und vielleicht auch die Gründe, die zu Sara K.s Entscheidung geführt haben. Was mir eine Freude wäre.
»Last night I saw your fear and I hate that pain when it brings you here
Just hold on tight, when you're all alone After there's a blizzard and the wind is gone Don't miss me I'm still there« ("After There's A Blizzard") Alles Gute, Ma'am!
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