Kaiserslautern hat den Blues! Dieser Satz ist spätestens dann unumstößlich, sobald man die immer noch aktuelle EP (die allerdings auch schon einige Zeit auf dem Buckel hat) der Savannah Blues Band gehört hat. Angeführt von dem Amerikaner Leonard Marasco werden hier fünf Songs mit einer Spielzeit von knapp zwanzig Minuten vorgelegt, die es in sich haben. »White boy sin's da Blues, eh??« Stimmt, dafür aber dann auch richtig gut!
Es wird sehr schnell klar, dass man es hier mit absoluten Vollblutmusikern zu tun hat, die auch bereits ein paar Jahrzehnte auf den Bühnen unterwegs sind. Bereits "Rollin' Man" besticht durch seine lockere, ungezwungene Art, mit dem Blues umzugehen. Die Licks perlen sehr geschmeidig aus den Boxen und die Rhythmusabteilung sowie Leonard Marasco (mit seinem authentischen Gesang) runden die Nummer aufs Beste ab.
"Help The Poor" zieht das Tempo minimal an und hier kommt Wolfgang Dobners Piano richtig schön zur Geltung. Besagter Dobner übernahm dann für "Here Comes The Blues Police" auch die Lead Vocals, was für zusätzliche Abwechslung sorgt. Die heimlichen Stars dieser EP sind allerdings die Gitarren von Heiko Breit und Marasco, die eine ganz starke Vorstellung abliefern. Ob solistische Ausflüge oder scheinbar wahllos eingeworfene Licks lassen das Herz des Blues-Fans höher schlagen.
Auch Tony Joe Whites "Tunica Motel" dürfen wir hier in einer sehr intensiven Fassung genießen. Klasse die Lap Steel von Dobner und die herrlich wogende Hammond von Dr. Charles F. Herrmann. Leider haben wir es dann bei "Still My Heart (Calls Out Your Name)" bereits mit der letzten Nummer zu tun, bei der sich alle Musiker aber nochmal richtig gut in Szene setzen können.
Diese EP bietet knapp zwanzig Minuten lang ganz hervorragenden Blues. Erhältlich ist das Teil bei den Konzerten der Band. Deshalb Augen offen halten, denn auch die lohnen sich ungemein, wie wir bereits erleben durften.
Ergänzend bekamen wir noch eine EP von einem weiteren Projekt Dobners, der Deep Purple-Tributeband Black Night zugesandt. Auch hier ist handwerklich und produktionstechnisch alles im positiven Bereich. Bei den vier enthaltenen Nummern handelt es sich um "Knocking At Your Backdoor", "Perfect Strangers", "Woman From Tokyo" und "Soldier Of Fortune". Aber obwohl Pouya Nemati einen richtig guten Job am Gesang abliefert, so kommt man erneut nicht um die Feststellung herum, was für ein Ausnahmesänger Ian Gillan doch war und ist.
Dennoch sehr gelungen und wer Tribute-Bands mag, den dürfte auch ein Konzertabend mit Black Night keinesfalls enttäuschen.
Line-up:
Wolfgang Dobner (piano, lap steel, lead vocals - #3)
Leonard Marasco (guitars, lead vocals)
Heiko Breit (guitars)
Dr. Charles F. Herrmann (Hammond organ, piano)
Friedrich Jung (bass)
Hans-Albert Laier (drums)
Tracklist |
01:Rollin' Man
02:Help The Poor
03:Here Comes The Blues Police
04:Tunica Motel
05:Still My Heart (Calls Out Your Name)
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