Saxon / Heavy Metal Thunder (Re-Release)
Heavy Metal Thunder Spielzeiten: 62:04 (+ 54:28 Bonus-CD)
Medium: CD
Label: UDR / EMI, 2015
Stil: Heavy Metal

Review vom 15.02.2015


Jochen v. Arnim
…und weil wir gerade so schön im Fluss sind, gibt es direkt noch einen drauf, aus dem Hause Saxon. Rund zwölf Jahre regulärer 'Marktzeit' reichen ja für eine Veröffentlichung auch aus, um sich in der Chefetage schleunigst Gedanken über einen Re-Release zu machen. Dieses Mal hat es nun also "Heavy Metal Thunder" erwischt, jene Best Of-Veröffentlichung aus dem Jahre 2002, für die Saxon seinerzeit teils originales Material teils Neueinspielungen verwendet hatte.
Die acht neu aufgenommenen Versionen waren zuvor bereits (nur ein Jahr!) auf der Bonus-Disk zu "Killing Ground", dem 15. Studioalbum der Band zu finden gewesen. Dazu gab es dann noch fünf weitere Tracks, die in Summe allesamt einen 'vollen' Longplayer ausmachten. "Heavy Metal Thunder" (die Originalfassung) kam seinerzeit ebenfalls mit einer Bonus-CD auf den Markt. Hierfür hatte man sich Songs aus 2002 ausgesucht, die (damals brandaktuell) während eines Konzerts in San Antonio, Texas aufgenommen worden waren. Zu dieser Zeit pausierte Stammdrummer Nigel Glockler gerade aus gesundheitlichen Gründen und Fritz Randow (Eloy, Victory, Sinner, Peter Panka's Jane) spielte mit Saxon die neu aufgenommenen Tracks von "Heavy Metal Thunder" und u. a. auch das Album "Killing Ground" mit ein.
Heutzutage zeichnen sich Re-Releases ja neben den teilweise notwendigen und oft guten klanglichen Verbesserungen besonders durch ihr Bonusmaterial aus. Eine 1:1-Wiederveröffentlichung der Ausgabe von 2002 würde dieser Tage wohl kaum einen hinter dem Ofen vorlocken und daher gibt es (erneut brandaktuell) ein längeres Set vom letztjährigen Auftritt der Band beim Bloodstock Open Air im englischen Derbyshire.
Die Haupt-CD, wie angemerkt, schon damals ein Best-Of, wartet naturgemäß mit allem auf, was bis 2001/2002 aus dem Hause Saxon so richtig angesagt war. Songs wie "Heavy Metal Thunder" (natürlich der Opener), das zäh-stampfende "Crusader", "Wheels Of Steel", "Denim And Leather" oder "747…" haben zudem bis heute rein gar nichts an ihrer Faszination verloren. Der schöne Spruch mit den Eulen und Athen heißt im Englischen »Carry coals to Newcastle«. Da Newcastle zwar nördlich der Saxon'schen Heimat liegt, deren Hochöfen aber durchaus auch mit Kohlen aus Newcastle befeuert wurden, möge man mir meine freie 'Übertragung' der Redewendung verzeihen, wenn ich sie im Zusammenhang mit einer Analyse der alten Hits anwende.
Die 'regulären' Songs stammen allesamt aus den ersten fünf oder sechs Jahren der Band, repräsentieren in der Tat das Beste und Bekannteste von Alben wie dem Debüt, der "Wheels Of Steel", "Strong Arm Of The Law", "Denim And Leather" oder "Power & The Glory". Erst mit dem neuen Live-Bonusmaterial geht die Reise in spätere Gefilde der Band weiter, denn eine aktuelle Saxon-Setliste besteht zwar zum Großteil immer noch aus den bekannten und beliebten Krachern, aber neuere Songs müssen natürlich auch dabei sein.
Bloodstock 2014 eröffnete man dann in logischer Konseuqenz auch mit "Sacrifice", dem Titelsong des gerade (2013) erschienenen zwanzigsten Studioalbums. Ein paar Stücke später geht es ins Jahr 2009, denn die "Battalions Of Steel" aus Into The Labyrinth marschieren auf. Damit allerdings erschöpft sich der Ausflug in die jüngere Vergangenheit leider auch schon, denn die restlichen zehn Songs aus dem knapp einstündigen Set sind alte 'Bänke', bei denen man sich jederzeit des ungeteilten Zuspruchs aus den Reihen der Fans sicher sein kann.
Wenn schon ein Re-Release ansteht, dann sollte man sich mit 'neuem' Bonusmaterial hervortun. Dieser Aufgabe haben sich die Verantwortlichen auch durchaus gestellt und konnten sie im Großen und Ganzen erfüllen. Die Qualität geht für eine Live-Aufnahme bei einem Open Air-Festival in Ordnung. Inhaltlich wären vielleicht noch ein paar der seltener gehörten/gespielten Songs interessanter gewesen, als die 400. Version von "Crusader" (ich liebe diesen Song, ist nur ein Beispiel…!). Weitere Wertungen gibt es nicht, der mündige Fan entscheidet selbst.
Line-up:
Biff Byford (vocals)
Paul Quinn (guitar)
Doug Scaratt (guitar)
Nibbs Carter (bass)
Fritz Randow (drums)
Nigel Glockler (drums)
Tracklist
CD 1:
01:Heavy Metal Thunder
02:Strong Arm Of The Law
03:Power & The Glory
04:And The Bands Played On
05:Crusader
06:Dallas 1PM
07:Princess Of The Night
08:Wheels Of Steel
09:747 (Strangers In The Night)
10:Motorcycle Man
11:Never Surrender
12:Denim And Leather
13:Backs To The Wall
Bonus Disc - Live At Bloodstock 2014:
01:Sacrifice
02:Power & The Glory
03:Heavy Metal Thunder
04:Battalions Of Steel
05:Motorcycle Man
06:And The Bands Played On
07:To Hell And Back Again
08:747 (Strangers In The Night)
09:Crusader
10:Wheels Of Steel
11:Princess Of The Night
12:Denim And Leather
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