Saxon / St. George's Day Sacrifice - Live In Manchester
St. George's Day Sacrifice - Live In Manchester Spielzeiten: 61:05 (CD 1), 59:08 (CD 2)
Medium: Do-CD
Label: UDR / EMI, 2014
Stil: Metal

Review vom 29.04.2014


Jochen v. Arnim
Ist es nicht schön, dass unser Leben immer wieder von Konstanten durchzogen wird, die es dem simplen Gemüt einfach machen, sich auf bestimmte Dinge verlassen zu können? Ich gebe zu, im Falle Saxons bin ich eines dieser simplen Gemüter, die sich jahrein jahraus darauf freuen, eine weitere Live-Veröffentlichung der Stahlwerker zur Sammlung hinzufügen zu können. Und eine solche Punktlandung haben Biff und seine Kollegen auch heuer wieder hingelegt.
Der St. George's Day, zu Ehren des Heiligen Georg eingerichtet, wird im Vereinigten Königreich seit ungefähr dem 13. Jahrhundert (mit Unterbrechungen) gefeiert und seit gefühlt dieser Zeit geben Saxon auch an eben diesem Tag in England ein Konzert - so auch in 2013 in Manchester. Das Zeugnis dieses Events liegt nun in Form einer schönen Doppel-CD vor, die einen (weiteren) feinen Querschnitt durch das Schaffen des Quintetts bietet.
So ganz richtig ist das natürlich nicht, denn die Show fand im Rahmen ihrer Sacrifice World Tour statt, die so ganz nebenbei auch das im vergangenen Jahr erschienene 20. Studioalbum Sacrifice promoten sollte. Somit liegt auf der Hand, dass das aktuelle Album in der Playlist deutlich repräsentiert war, was sich an ganzen sechs Stücken belegen lässt. Wie schon das eben angesprochene Silberscheibchen, ist auch dieses Live-Dokument in den fähigen Händen von Andy Sneap (Hell) gemixt und gemastert worden, während für die Produktion Byford selber verantwortlich zeichnet.
Schon recht früh während der Show verkündet der Fronter, dass man anlässlich dieses besonderen Tages zwei Stunden spielen wolle und so weisen auch unsere beiden Scheiben hier eine rund 120-minütige Spielzeit auf. Und das sind 120 Minuten feinster Unterhaltung mit Spielfreude und einem begeisterten Publikum. Nun ja, Manchester ist ja auch quasi ein Heimspiel für die Jungs aus Barnsley, liegen da doch gerade mal 50 km Schnellstraße zwischen.
Eröffnet wird der Reigen direkt mit dem Titelsong des letzten Studioalbums, unmittelbar gefolgt von "Wheels Of Terror", auch aus dem vergangenen Jahr. Anhand der Publikumsreaktionen lässt sich spüren, dass die damals ja ganz frischen Songs auch live gut ankamen. Insgesamt hören wir davon fünf Stück während der ersten Stunde, einzig "Stand Up And Fight" hat sich in die zweite Konzerthälfte geschmuggelt. Klar, so eine richtig kernige Saxon-Show lebt natürlich auch von den guten alten Stampfern, deretwegen auch ich immer wieder zu den Konzerten renne.
Nicht, dass neue Stücke, wie das in der Tat stampfende "Made In Belfast", nicht auch dazu dienten, den Körper in Bewegung halten. Aber trotzdem geht nix ohne "Crusader", Dallas 1 PM, "Strong Arm Of The Law", "Princess Of The Night" oder auch eine Rock'n'Roll Gypsy, und, und, und… Diese Erwartungen an die Set List eines Saxon-Konzerts werden selbstredend auch im vorliegenden Fall voll erfüllt und der Besucher in Manchester durfte sich glücklich schätzen, den Fünfer in Bestform erlebt zu haben.
Vom Feeling her muss ich einfach konstatieren, dass kaum ein Unterschied zwischen alten und neuen Songs zu verzeichnen ist. Die alten Kampfeshymnen wie z. B. "…And The Bands Played On" machen genauso viel Alarm wie neuere Stücke. Das Set ist ausgewogen und lässt keine Langeweile aufkommen. Das Publikum hat auch bei den seinerzeit frischen Stücken die Hausaufgaben erledigt und fleißig Texte gelernt. Es macht wirklich Spaß, sich dieses Doppelalbum im Dauerbetrieb reinzuziehen (und ungeduldig zu warten, bis die Jungs im Herbst mit Skid Row auf Tour sind).
Guter Sound, gut abgemischt und nachbereitet, gute Songauswahl, gutes Publikum und, ach ja, gute Band.
Ja, ich bin ein Fan. Nein, ich bin nicht fanatisch und nicht mit rosaroter Brille ausgestattet, aber ich muss doch sagen, kaufen solltet Ihr das Ding schon!
Line-up:
Biff Byford (vocals)
Paul Quinn (guitar)
Doug Scaratt (guitar)
Nibbs Carter (bass)
Nigel Glockler (drums)
Tracklist
CD 1:
01:Sacrifice
02:Wheels Of Terror
03:Power And The Glory
04:Made In Belfast
05:Rock'n'Roll Gypsy
06:…And The Bands Played On
07:I've Got To Rock (To Stay Alive)
08:Night Of The Wolf
09:Conquistador
10:Broken Heroes
11:Guardians Of The Tomb
CD 2:
01:Never Surrender
02:Ride Like The Wind
03:Crusader
04:Stand Up And Fight
05:Dallas 1 PM
06:747 (Strangers In The Night)
07:Wheels Of Steel
08:Strong Arm Of The Law
09:Denim And Leather
10:Princess Of The Night
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