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Sgt. Sunshine / III
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Nach Black Hole ist "III" tatsächlich das dritte Album der schwedischen Stoner-Rocker Sgt. Sunshine. Die Band um den Frontmann Eduardo Fernandez Rodriguez bringt das Genre ans Rotieren und ihre psychedelischen Beigaben sind so wie das Salz in der Suppe. Mithin passt das etwas verschwommen daherkommende Coverbild zur von der Gitarre geprägten Musik. Am Sechssaiter erweist sich Eduardo Fernandez Rodriguez als echter Tausendsassa der Klangideen und die Rhythmusabteilung kann ordentlich Gas geben. Dabei ist der Bassist Pär Hallgren auch mit einem sehr melodiös gezupften Tieftöner unterwegs.
Den Sound der vorliegenden Platte hat man der abgelieferten Musik angepasst. Sgt. Sunshine groovt, lässt in den Tracks oft ruhigere Phasen walten, sodass grundsätzlich eine Ausgewogenheit zwischen Heftigkeit und Entspannung herrscht. Das Wah Wah-Pedal kommt häufiger zum Einsatz. Der Gesang wird nicht unbedingt prominent in den Vordergrund gestellt.
Das Songmaterial ist sehr ausgewogen. Schwebend-fließende Teile werden durch bodenständige Gitarrenriffs geerdet und oft hat der urgewaltig ausbrechende Stoner Rock die Wirkung von zwei sich aneinander reibenden tektonischen Platten. "III" ist die Quelle einer ständig auf Produktion geschalteten, musikalischen Hochspannungsquelle. Wunderschön ist das von Flügeln getragene Intro von "Beneath The Song". Aus den von Eduardo Fernandez Rodriguez erzeugten Tönen spricht eine ganz Portion Freundlichkeit, aber nur, bis es wieder zu eine dieser eruptiven Ausbrüche kommt.
So ist Sgt. Sunshine eben ... den Hörer mit Sanftheit einwickeln und dann gibt die Gruppe ihm das volle Brett. Im Informationsblatt zur Scheibe wird es passend formuliert: »Grosse Melodie, Fuzz Gitarren und abgefahrene Rhythmik werden hier dermaßen krachend auf den Punkt gebracht, dass es eine wahre Freude ist! Diese Drogen wirken!«
Mit der auch als Vinyl erscheinenden Platte macht die Band einen großen Schritt nach vorne. In gewisser Weise hat man die unbändige Power kanalisiert und so wird in keiner der zehn Nummern der Bogen überspannt oder die Nerven des Stoner Rocks zum Zerreißen strapaziert. "Solar Butterfly" ist ein Höhepunkt von "III". Die um einen harten Kern rotierenden Elektronen finden einen herrlichen Gegenpol im plötzlich erscheinenden Part der Schwerelosigkeit.
"Levin", der letzte Track, fällt durch seine Spielzeit von knapp zwei Minuten aus dem Rahmen. Aber nicht nur deswegen, denn zum Schluss serviert uns Sgt. Sunshine ein Schmankerl. Kaum zu glauben, aber die Gruppe kommt fast schon mit dem Singer/Songwriter-Milieu in Kontakt. Wohl gemerkt, immer an dem gemessen, was vorher geboten wurde. Herrlich süßlicher Gesang trifft hier auf einen nach akustischer Gitarre klingenden Sechssaiter. Wer immer dieser Levin sein mag, er ist eine äußerst sympathische Person.
Mit ihren zuweilen düsteren Klangkaskaden herrscht bei Sgt. Sunshine nicht unbedingt immer Sonnenschein, aber insgesamt ist ihrer Musik als ein heller, charismatischer Lichtstrahl im Genre zu bewerten. Auch wenn "When I Was A Dog" in wenigen Blitzlichtern an Black Sabbath erinnert, darf der Hörer bei dieser Band sicher sein, dass man sich schon lange freigeschwommen hat. Hier und da erzeugt man auch Klänge wie die eines Keyboards. Klasse!
Fast immer unter der Oberfläche brodelnd hat Sgt. Sunshine mit "III" ein vortreffliches Album auf den Markt gebracht. Diese Platte wird definitiv jedem Stoner Rock-Jünger gefallen. Was Tonträgerveröffentlichungen angeht, haben sich die sechs Jahre schöpferische Pause zwischen "Black Hole" und "III" echt gelohnt. Die Schweden zählen zum engeren Kreis der richtig guten Stoner Rock-Bands.
Line-up:
Eduardo Fernandez Rodriguez (guitars, vocals) Pär Hallgren (bass) Christian Lundberg (drums) Michael Miño (bass, percussion - #5) Johan Zarr (drums - #7)
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