Just in dem Moment, wo die von mir mit äußerster Spannung erwartete DVD vom
FM-Reunion-Gig mit dem umtriebigen Sänger
Steve Overland (
The Ladder,
SO,
Overland) in Nottingham ins Haus geflattert ist, bekomme ich jetzt auch das dritte Werk von
Overlands Seitenprojekt
Shadowman geliefert.
Shadowman ist aber, wenn man ehrlich ist, eigentlich das Baby von
Steve Morris (
Heartland), der die Songs schreibt, mit den Kollegen einspielt und
Overland mahlzeitgerecht zum Besingen serviert.
Dabei hat er, wie schon zuvor, prominente Unterstützung von der
Thunder -Rhythmus-Fraktion, in Form der Herren
Chris Childs (Bass) und
Harry James (Schlagzeug). Neu mit dabei ist Keyboarder
Steve Millington (
Sade Cafe,
10CC,
Wax), der mit seiner vorzüglichen Organ-Arbeit manchen Songs einen Hauch von
Deep Purple -/
Whitesnake-Flair verpasst.
Der wie immer vermutlich polarisierende
Overland singt natürlich wieder brillant und sehr variabel (wenn man ihn mag), so dass den recht dynamischen Liedern ein Spektrum zwischen AOR, Melodic Rock und klassischen Rockbereichen (von mainstreamigen
Bad Company,
Whitesnake bis zu rockigen
Mike & The Mechanics ) eröffnet wird.
Steve Morris glänzt ebenfalls durch variable Gitarreneinsätze (unterschiedliche E-Gitarren, Akustikgitarrenelemente), filigrane Soli und vor allem durch gutes Songwriting.
Ein mit Airplay-Avancen behafteter Mega-Ohrwurm wie das "Runaway Girl" vom Vorgängerwerk
Different Angles ist diesmal nicht dabei (obwohl ich gar nicht verfolgt habe, ob dieser Song tatsächlich irgendwelche Erfolge in den Charts erreichen konnte). Allerdings wird man z.B. mit "Bad For You" oder "Fire And Ice" und deren eingängiger Melodik trotzdem gebührend belohnt. Bei den bluesigen "Blues City" (wie der Titel schon andeutet) und "Outlaws" kommen sogar
FM-Reminiszenzen zu ihrer "Dead Man's Shoes"-Phase auf.
Insgesamt ist "Ghost In The Mirror" wieder ein sehr guter, moderner und dynamischer Silberling geworden, der von der ersten bis zur letzten Minute Spaß macht. Von daher ist es für mich recht verwunderlich, warum Steve Morris auf dem Backcoverbild wie eine saure Gurke dreinblickt. Ihm und seinen prominenten Schattenmännern ist wieder ein richtig geiles Album gelungen. Was meinen persönlichen Geschmack betrifft, ein absoluter Volltreffer!