Nachdem
Markus bereits vor einem halben Jahr seinen Senf zu
diesem Re-Release dazugeben durfte, ich allerdings die CD über dieses Review unwissend auf ihrem
Supportgig von
W.A.S.P. nochmals zum Besprechen mitbekam, werde ich mich auch noch einmal kulant zeigen und ebenfalls ein paar Zeilen dazu schreiben! Here we go:
Die Brasilianer, die wie eben bereits erwähnt dieses Jahr auf der Deutschland-Tournee bei ein paar beachtenswerte Shows den Anheizer für
W.A.S.P. spielen durften, existieren bereits seit 2001 und haben auch im Vorfeld schon eine EP ("Shadowside", 2001) und einen Longplayer ("Theatre Of Shadows", 2005) auf die Menschheit losgelassen.
Bereits Ende April 2009 erschien zuerst als Selfrelease das hier besprochene Album "Dare To Dream", dessen Songs auch gerade live gut zünden. Nun nahm sich S4 Producoes Artisticas diesem Problem an und veröffentlichte es mitsamt einem Bonustrack ("Everlasting Sun") dieses Jahr neu.
Insgesamt zwölf Tracks melodischen Heavy/Power Metals mit weiblichem Gesang bekommt man hier geboten, der mich persönlich oftmals ein wenig an die momentan ebenfalls durchstartenden
Sister Sin erinnert. Ebenfalls gibt's hier sehr rockigen, mit einer richtig rotzig vor sich hin röhrenden Sängerin versehenen Metal, der zwar einige modernere Einflüsse aufweist, jedoch auch haufenweise klassische Elemente mit sich trägt. Mal geht es richtig krachig zur Sache (beispielsweise im Opener "Nation Hollow Mind"), mal heavy im Stile von
Black Label Society ("Life Denied") und dann gibt es natürlich auch noch die obligatorische Ballade ("Time To Say Goodbye").
Tolle Gitarrensoli, recht ordentlich produzierte Drums und die melodische Stimme von Sängerin
Dani Nolden sind die hauptsächlichen Merkmale dieser sehr fett produzierten und gut aufgemachten Wiederveröffentlichung. Produziert wurde übrigens von
Dave Schiffmann in Sao Paolo und Los Angeles.
Schlussendlich ein solides Stück Female-Fronted Metal, der gleichfalls zu ausgeklügelten Melodien geneigte Heavy Metal-Fans sicherlich nicht enttäuschen wird, jedoch im Endeffekt aber auch für gerade im Underground verwurzelte Headbanger nichts Weltbewegendes mehr zu bieten hat. Einfach ein anständiger Silberling, der es verdient hat, den ein oder anderen Durchlauf in Euren CD-Playern zu erfahren. Leider ist auch hier wieder nötig zu erwähnen: Ein hochmodernes, völlig überladen wirkendes Frontcover. Schade, dahingehend hätte man mehr herausholen können. Als Bewertung für alles zusammen sind meiner Meinung nach
7 von 10 RockTimes-Uhren angebracht.