Mat Sinner, seines Zeichens Bassist und inzwischen einer der Renommierten in der Tieftöner-Garde des deutschen Metal-Marktes. Schon in den 80er Jahren aktiv, schafft er es immer wieder, sich in die Herzen der Fans zu spielen. Zum einen ist das Engagement bei Primal Fear zu nennen, zum anderen wird auch kräftig komponiert und gemixt. Jüngstes Beispiel: Biss und das Album X-Tension, auf dem er bei "Blood On Sand" seine Visitenkarte abgegeben hat.
Jetzt gibt es ein neues Sinner-Album auf die Ohren. Schon damals fielen Sinner-Alben durch einen kernigen und knackigen Sound auf. Dieses Prädikat trifft in jeder Hinsicht auch auf "Mask Of Sanity" zu. Alles klar und sauber differenziert, kein Matsch, die Gitarren braten um die Wette und der Bass legt zusammen mit den Drums einen mordsmäßigen Groove aufs Parkett. Nachdem man mit Klaus Sperling bei Primal Fear getrennte Wege gegangen ist, sitzt dieser nun bei Sinner am Schlagzeug und gehört fest ins Line-up.
Wenn man "Mask Of Sanity" einlegt, klingt alles sofort wie man es erwartet und auch gewohnt ist. Fette Riffs und ein ordentliches Tempo mit viel Power machen die Würze bei "The Other Side" aus. Der Bass grollt und die Stimme von Mat Sinner hat sich über die Jahre kaum verändert. Die Gitarren legen einen dichten Soundteppich dahin, bringen allerdings auch einiges an Melodie mit. Tom Naumann und Christof Leim harmonieren, nehmen bei "Diary Of Evil" schöne Läufe auf und bringen somit die gesamte Maschinerie auf Touren.
Aber auch Gefühl spielt auf der neuen Langrille in manchen Parts eine Rolle. So besticht das Intro von "Badlands" mit klaren Gitarren, bevor es dann kräftig und temperamentvoll weiter zur Sache geht. Der Gesamtablauf des Albums ist jedoch nicht besonders abwechslungsreich, allerdings kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass dies von den Fans gewünscht wäre. Sinner ist ein Markenzeichen, und wenn dies auf der Verpackung drauf steht, sollte auch nichts anderes drin sein.
"Thunder Roar" ist ein Donnerbrausen im wahrsten Sinne des Wortes. Die Band schiebt ihre Sounds enorm an, es knallt und funkt an allen Ecken und Kanten. "The Sign" ist hingegen sehr melodisch und drosselt die Geschwindigkeit, ohne dass man von einer Ballade reden kann. Aber schon mit "Revenge" geht es zünftig weiter. Spätestens hier wird einem klar, dass sich Sinner auf den Spuren ihrer eigenen Wurzeln in den 80er Jahren bewegen. Ein weiterer Beweis dafür, dass der True Metal inzwischen als unsterblich anzusehen ist.
Einzig "Can't Stand The Heat" klingt abgegriffen und verbraucht. Das rockt zwar heftig, aber hier hätte man durchaus etwas innovativer sein können. Dafür entschädigt jedoch der Bonustrack "Baby Please Don't Go", und zwar in einer kraftvolleren und moderneren Version, wie wir es von Thin Lizzy kennen. Mat Sinner singt gut, kann allerdings dem Charme von Phil Lynott nicht ganz gerecht werden.
Unterm Strich ist "Mask Of Sanity" ein gelungenes Werk geworden, ein Silberling für Metaller, die sich schon in den 80er Jahren an dieser Musik begeistern konnten. Es ist heavy und klingt richtig satt. Macht Spaß, mal wieder richtig nach vorne abzurocken.
Line-up:
Mat Sinner (vocals, bass)
Tom Naumann (guitars)
Christof Leim (guitars)
Klaus Sperling (drums)
Frank Rössler (keyboards)
Tracklist |
01:The Other Side (4:00)
02:Diary Of Evil (4:33)
03:Badlands (3:50)
04:Black (3:58)
05:Thunder Roar (5:14)
06:The Sign (4:25)
07:Revenge (3:33)
08:Under The Gun (3:41)
09:Can't Stand The Heat (3:40)
10:No Return (4:38)
11:Last Man Standing (3:28)
12:Baby Please Don't Go (4:29)
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