The Sojourners / Same
Same Spielzeit: 46:30
Medium: CD
Label: Black Hen Music, 2010
Stil: Gospel, Roots Music

Review vom 24.02.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Alle drei Sänger wurden in den Vereinigten Staaten (Texas, Louisiana und Chicago) geboren.
Die drei Sojourners sind jetzt in Vancouver zuhause und pflegen eine intensive musikalische Freundschaft mit dem Rootsmusiker Jim Byrnes.
Dieser wiederum ist mit dem Gospelchor auf Tour. Über ihre hohen gesanglichen Qualitäten durfte man sich bereits bei einem Konzert von Byrnes auf Roepaen überzeugen.
Jeder für sich ist schon seit Jahrzehnten im Musikgeschäft aktiv.
Der Chor existiert noch gar nicht so lang. An und für sich war es Byrnes, der die Gründung initiierte. Er rief Marcus Mosley an und bat ihn, bei Plattenaufnahmen Backing Vocals zu singen. Der brachte gleich seine Freunde Ron Small und Will Sanders mit ins Studio und Byrnes kam mit dem Namen The Sojourners um die Ecke.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit dauert an und jeder für sich kann eine Vielzahl von Aktivitäten vorweisen. Musicals, Gospel-Veranstaltung und das Dirigieren von Chören gehören dazu.
Wenn die gemeinsame Unternehmungslust mit Jim Bynres schon so erfolgreich ist, warum sollte man darauf nicht zurückgreifen.
Bis auf Byrnes persönlich lassen sich die Sojourners von seiner Band begleiten.
Somit sind wir schon bei einem der Highlights, denn neben den hervorragenden Mike Kalanj (keyboards), Keith Lowe (bass) und Geoff Hicks (drums) ist der brillante Meister der unterschiedlichsten Saiteninstrumente Steve Dawson mit von der Partie. Er hat das Album auch produziert und gemixt. Neben den genannten Musiker kommt für einen Song nur noch Jesse Zubot an der Mandoline dazu.
Auf dem erst zweiten Album der Sänger finden sich ausschließlich Fremdkompositionen beziehungsweise, völlig verständlich, traditionelle Lieder.
Was die Sojourners inklusive Band allerdings daraus machen, hat nicht nur Gesang und Musik, sondern auch eine riesige Portion an Feeling.
Mit den elf Songs der Platte entführt uns der Männergesangsverein nicht nur in die Kirche, um dem Gospelgesang zu lauschen. Selbstverständlich setzen sich die drei Sänger in den unterschiedlichen Songs auch individuell in Szene. Jeder übernimmt mal die Lead Vocals und so ist in diesem Bereich zusätzlich für Abwechslung gesorgt.
Hey, da hat man sich wohl bei der letzten gemeinsamen Tour mit den Shiner Twins als Support auch viel über Musik unterhalten, denn die Sojourners bedanken sich bei der niederländischen Rootsband dafür, dass ihnen der Track "Great Day" vorgestellt wurde.
Auf vorliegendem Album geht es nicht nur um Gospelmusik.
Sänger sowie Band machen viele Abstecher in Genres wie Soul, Country oder Blues.
Unumwunden muss ich zugeben, dass meine Gänsehaut beim Hören der kompletten Platte ein ständiger Begleiter war und ist.
Einerseits liegt es nicht nur am vorzüglichen Gesang, sondern auch an der mitgelieferten Musik. Beide bilden so etwas wie eine verschworene Gemeinschaft und die Kombination aus unterschiedlichen Stilen macht den Pfiff der CD aus.
Dawson setzt natürlich die unterschiedlichsten Saiteninstrumente ein und wenn er nicht nur einmal zum Bottleneck greift, ist viel los.
Bereits genannter Track "Great Day" ist da ein Paradebeispiel von geslideter Gitarre und diese Nummer zählt gleichzeitig zu den Uptempo-Interpretationen des Albums. Die Kalanj-Hammond ist jederzeit präsent und diesen Sound mag man eh.
Soulgesang und groovende Rootsmusik treffen im Los Lobos-Song The Neighborhood aufeinander und sorgen für eine spannende Mischung. Hier wechselt Kalanj zur Wurlitzerorgel und spielt eine Hauptrolle in der sehr guten Lesung des Originals. Dawson ist abermals mit dem Metallröhrchen zur Stelle. Ein toller Song!
In einem Atemzug nehmen wir doch gleich den durch Grateful Dead oder Hot Tuna bekannten Track "Death Don't Have No Mercy", geschrieben von Reverend Gary Davis, mit. Willkommen im Blues, kann man da nur sagen. The Sojourners, deren Stimmen übrigens sehr gut im linken sowie rechten Kanal tönen, machen nicht nur als Chor gemeinsame Sache und Steve Dawson spielt die Lap Steel. Hier teilen sich Mosley, Small und Sanders die Lead Vocals.
"By And By" ist musikalisch feinste Countrykost und besagter Zubot zupft seine Mandoline auf einer klanglichen Höhe mit Dawsons Gitarre. Den Country haben die Männer nochmals drauf: "It's Hard To Stumble (When You're On Your Knees)" ist ein langsamerer Track, in dem Drummer Geoff Hicks mit einem prägnanten Beckeneinsatz aufhorchen lässt. So können auch Kleinigkeiten zum gewünschten Erfolg führen.
Insgesamt ist dieses Album eine wunderschöne Platte mit tollen Stimmen und bester Roots Music und sorgt deswegen für Furore. Da wünscht man sich beim nächsten Konzert von Jim Byrnes den einen oder anderen Track von den Sojourners in der Hauptrolle gesungen.
Line-up:
Marcus Mosley (vocals)
Ron Small (vocals)
Will Sanders (vocals)
Steve Dawson (electric tremolo guitar, slide guitar, 12-string guitar, acoustic guitar, mandotar, tack piano, National tritone guitar, pedal steel, lap steel, banjo, percussion)
Mike Kalanj (Hammond B3, Wurlitzer)
Jesse Zubot (mandolin - #11)
Keith Lowe (bass)
Geoff Hicks (drums)
Tracklist
01:Nobody Can Turn Me Around (3:37)
02:Brother Moses Smote The Water (3:53)
03:Great Day (4:12)
04:Another Soldier Gone (3:34)
05:Strange Man (4:08)
06:Lead Me Guide Me (5:19)
07:The Neighborhood (4:43)
08:When I Die (3:15)
09:It's hard To Stumble (When You're On Your Knees) (4:43)
10:Death Don't Have No Mercy (4:40)
11:By And By (4:21)
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