Stormwarrior / Heading Northe
Heading Northe Spielzeit: 45:20
Medium: CD
Label: Dockyard 1/Soulfood, 2008
Stil: Heavy Metal

Review vom 29.02.2008


Markus Kerren
Bereits seit ihrem gleichnamigen Debütalbum aus dem Jahr 2002 gilt die Hamburger Metal-Combo Stormwarrior als Nachfolger der mittlerweile weltweit erfolgreichen Helloween. Wobei die Presse dies auf die Kürbis-Zeit mit Kai Hansen am Gesang reduziert. Die Reviews waren überschwänglich und da man auf einem Bein nicht stehen kann, wurde zunächst 2003 mit der EP "Heavy Metal Fire", 2004 mit dem nächsten Longplayer "Northern Rage" und 2006 in Form der in RockTimes besprochenen Live-Scheibe At Foreign Shores - Live In Japan auf mindestens gleichhohem Niveau nachgelegt.
Jetzt, etwa eineinhalb Jahre später kommt also das dritte Studioalbum "Heading Northe" in die Läden. Und ausgefallen ist dieses dritte, sogenannte 'make or break'-Album sehr positiv. Nach dem relativ kurzen, unheilschwangeren Intro gibt es mit dem Titelsong erstmal das volle Brett. Double-Bass-Attacken und Riffgewitter, die sich gewaschen haben. Darüber liegen Lars Ramckes sowohl melodische, wie auch aggressive Vocals. Fast hymnenhaft ist der Refrain, der bildlich zwei bis drei Dutzend übriggebliebene Wikinger, die die ausgefochtenen Seeschlachten überlebt haben und nun müde und ausgebrannt auf dem Weg zurück in die Heimat sind, vor dem geistigen Auge aufblitzen lässt.
Umgehend, ohne Pause geht es weiter mit "Metal Legacy", das keinen Deut an Schnelligkeit und Härte nachgibt. Geradeaus und ohne Widerspruch zulassend treibt der Song, immer wieder von halsbrecherischen Soli und mythischen Chören heimgesucht, gnadenlos nach vorne und reißt mit. Zu Beginn von "The Holy Cross" kann man mehrfach einen um sein Leben rennenden Gaul vorbeirauschen hören, was die gesamte Atmosphäre des Albums noch einmal verdichtet.
Stormwarrior haben sich als Konzept die nordische Mythologie auserwählt und irgendwann im Verlaufe des Albums fühlt man sich zwangsläufig auch mal an Manowar erinnert. Allerdings vor allem an deren gute Zeiten, denn musikalisch lässt das Hamburger Quartett auf "Heading Northe" ganz und gar nichts anbrennen. Das ist purer Heavy-, bzw. Power Metal. Mit jeder Menge Hochgeschwindigkeits-Songs, Power, Bumms und hervorragenden technischen Fähigkeiten ausgestattet. Ruhepausen? Fehlanzeige! Naja, wenn man von dem Intro sowie dem Outro mal absieht, die eher dazu dienen, eine gewisse Atmosphäre zu kreieren.
Egal, ob "Iron Gods", "Remember The Oathe", "Into The Battle" oder auch jeder andere Titel: Hier geht es erstens durch die Bank voll auf die Zwölf und zweitens auch noch auf sehr hohem Niveau. Dazu kommt, dass es bezüglich der Songs nie langweilig wird, da, trotz des durchgehend hohen Tempos, viel Wert auf das Songwriting gelegt wurde. Gemixt wurde dieser Power-Batzen übrigens von Piet Sielck (Savage Circus, Iron Savior) und das End-Mastering wurde von Tommy Hansen (der schon für Helloween, Hammerfall, die Pretty Maids u.v.a. gearbeitet hat) vorgenommen, was erst gar keine Frage bezüglich des astreinen Sounds aufkommen lassen dürfte.
Mit "Heading Northe" sind Stormwarrior ganz sicher ein paar Schritte in die richtige Richtung gesegelt und werden ihre Stellung in der Szene fest behaupten, wenn nicht sogar noch weiter ausbauen.
8 RockTimes-Uhren für die hanseatischen Wikinger!
Line-up:
Lars Ramcke (vocals, guitars)
Alex Guth (guitars)
Yenz Leonhardt (bass)
Falko Reshöft (drums)
Tracklist
01:And The Horde Calleth For Oden
02:Heading Northe
03:Metal Legacy
04:The Holy Cross
05:Iron Gods
06:Ragnarök
07:The Revenge Of Asa Lande
08:Remember The Oathe
09:Lion Of The Northe
10:Into The Battle
11:And The Valkyries Ride
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