Stratovarius / Elysium
Elysium Spielzeit: 56:35
Medium: CD
Label: earMUSIC/Edel, 2011
Stil: Power Metal

Review vom 12.02.2011


Marius Gindra
Nachdem bereits Ende November 2010 die Vorab-EP Darkest Hours (inklusive dem bombastischen EP-Titeltrack und dem speedig-neoklassischen "Infernal Maze") das Licht der Welt erblickte und gleich auf Anhieb den vierten Platz der heimischen Charts belegte, ist es nun Zeit für den nächsten Stratovarius-Longplayer geworden, der den Namen "Elysium" trägt.
Somit gibt es seit dem 14. Januar neun neue Stücke des Helsinki-Quintetts zu bestaunen, die durch eine sehr saubere, im positiven Sinne glatt geschliffene wie gleichermaßen druckvolle und dynamische Produktion glänzen - vollbracht in den 5-by-5 Studios und produziert von Gitarrist Matias Kupiainen. Auffällig oft schaut die finnisch-deutsche Kollaboration dieses Mal zu ihren schon immer allgegenwärtigen Vorbildern Helloween ("Under Flaming Skies", "The Game Never Ends") auf, mit denen sich der Trupp seit November 2010 auf gemeinsamer Tour befindet (siehe dazu auch hier). Ebenfalls nicht gerade selten erinnert nach wie vor Kotipeltos klarer und hoher Gesang ein wenig an Kiske in seinen besseren Tagen. Zudem ist es offensichtlich, dass die vor Pomp nur so triefenden Keyboard-Teppiche dieses Mal ein wenig kürzer treten. Sehr oft regiert hier das Gefrickel des Sechssaiters, hin und wieder untermalt von einigen unaufdringlichen Synthie-Einschüben, die dem Ganzen ein angenehm bombastisches Flair verleihen.
Natürlich darf auch auf dem 13. Langeisen eine voller Herzblut geschmetterte Ballade nicht fehlen, die hier mit "Move The Mountain" vertreten ist. Die von mir persönlich bei Stratovarius am meisten geliebten Speed-Nummern kommen, in bester "Black Diamond"/"Speed Of Light"-Manier, ebenfalls erneut zum Zuge - beispielsweise mit dem Doublebass-Killer "Event Horizon", bei dem man wieder hört, dass Jörg Michael einfach einer der begnadetsten Metal-Drummer aller Zeiten ist. Leider musste er kurz nach den Aufnahmen eine immer noch andauernde Zwangspause einlegen, da bei ihm Schilddrüsenkrebs festgestellt wurde.
Als Rausschmeißer fungiert der über 18-minütige Titeltrack "Elysium", mit dem es ihnen gelungen ist, ein wahnsinnig ausuferndes Epos zu schreiben, das sich in mehrere Parts, von vielen Melodie- und Rhythmus-Wechseln geprägt, unterteilt und zu keiner Sekunde langweilig wird.
Wir halten letztendlich fest: Auch wenn ich der Meinung bin, dass es "Elysium" über Jahre hinweg nicht ganz schaffen wird, an den Klassikerstatus von "Visions" und "Episode" heranzureichen, ist Stratovarius hiermit ein wirklich mehr als solides Album gelungen, das seine
8 von 10 RockTimes-Uhren allemal verdient hat und ganz sicher keinen Fan dieser Euro-Power-Legende enttäuschen wird!
Zusätzlich gibt es zur normalen CD eine LP in grünem Vinyl. Eine so genannte "Collector's Edition" enthält als limitierte Edition eine Bonus-CD, die alle Songs als Demo-Versionen beinhaltet. Diese ist von der Band signiert, enthält die Demos als mp3-Files und als besonderes Schmankerl eine exklusive 7-Inch-Single, auf der mit "Last Shore" und "Hallowed" zwei nirgendwo sonst erhältliche Songs auf Vinyl gepresst wurden.
Line-up:
Timo Kotipelto (vocals)
Matias Kupiainen (guitar)
Jens Johansson (keyboards)
Lauri Porra (bass)
Jörg Michael (drums)
Tracklist
01:Darkest Hours (4:11)
02:Under Flaming Skies (3:52)
03:Infernal Maze (5:33)
04:Fairness Justified (4:21)
05:The Game Never Ends (3:54)
06:Lifetime In A Moment (6:39)
07:Move The Mountain (5:34)
08:Event Horizon (4:24)
09:Elysium (18:07)
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