|
SuidAkrA / Crógacht
|
|||
|
SuidAkra feierten letztes Jahr ihr 13-jähriges Bestehen mit der DVD/CD
13 Years Of Celtic Wartunes. Es kamen Gerüchte auf, die besagten, dies sei der Abschied der Band, sie hätten sich aufgelöst mit der Begründung, dass sie seit Jahren Metal mit traditionellen Einflüssen machen und damit recht wenig Beachtung fanden, während nun jüngere Bands im Pagan Metal-Hype gepusht würden. Verstärkt wurde diese Annahme dadurch, dass Matthias Kupka im Line-up von Emergency Gate auftauchte. Von daher war ich etwas überrascht, als doch eine neue CD angekündigt wurde und mir ins Haus flatterte. Wobei diese Überraschung natürlich positiver Art ist, denn warum sollten SuidAkra gerade jetzt, da die Musik die sie machen recht gefragt ist, aufhören und nicht von dem Trend profitieren, so lange dieser noch anhält? Es stellen sich nun die Fragen, geht es weiter wie bisher oder wird es Veränderungen geben? Schon ein Blick auf Cover und Titel zeigt, dass Befürchtungen über Stilwechsel unbegründet sind: Der keltische Einfluss ist immer noch vorhanden – ja im Gegenteil, dieser Anteil wurde ausgebaut, wozu einige Gastmusiker dazu geholt wurden, damit es authentischer und bombastischer umgesetzt werden kann. Löblicher Gedanke, wenn auch nicht unbedingt neu.
Es wirken z.B. der bereits von der "13 Years Of Celtic Wartunes" bekannte Dudelsack-Spieler Axel Römer sowie einige Gastsänger mit, und es gibt sogar einen Chor aus Berlin. "Crógacht" wurde dadurch kompakt und vielseitig. Nach dem ruhigen Intro "Slán" geht es erst einmal ordentlich zur Sache. Für Auflockerung sorgt "Feats Of War”, bei dem Gastsängerin Tina im Vordergrund steht, während Arkadius schweigt. Dieser dominiert ansonsten die CD, da er sowohl für die aggressive als auch die klare Stimme zuständig ist. Er spielt zudem Lead-, Rhythmus- und Akustikgitarre sowie Banjo und Keyboard.
SuidAkra nehmen uns mit auf eine Reise in die irische Mythologie. "Crógacht", was Tapferkeit bedeutet, ist die Story des Helden Cuchulainn aus Ulster, der zur Isle of Skye reist, um dort von der Kriegerin Scáthach ausgebildet zu werden, die ihn den Kampfsprung lehrte und ihm gae bolga, einen mit zahlreichen Widerhaken besetzten Speer gab. Er konnte sich im Kampf verwandeln, so dass er sieben Finger an jeder Hand, sieben Zehen an jedem Fuß und sieben Pupillen hatte; so besiegte er mit 17 Jahren alleine die Armee von Connacht, obwohl er sich an einen Baum gefesselt hatte und nur mit einer Hand kämpfte…
Ah ja, und SuidAkra machen die Musik dazu... hoffentlich verwandelt man sich beim Hören nicht auch... noch habe ich 10 Finger, wüsste gar nicht, wie ich mit 14 tippen sollte. ☺ Man kann nun "Crógacht" als Soundtrack zu dem im Kopf entstehenden Film über einen mutierenden Helden sehen, oder aber auch nur die CD hören. Die bietet, wie auch schon zuvor, eine Mischung aus (Death) Metal mit keltischen Folk-Einflüssen. Traditionelles trifft auf Gitarren und Gegrunze, aber auch Klargesang und Keyboards.
Der Metal steht im Vordergrund, das Ganze ist ordentlich heavy und macht nicht den Fehler mancher Pagan Metal-Bands, sich zu sehr in folkloristischen Elementen zu verlieren.
Somit könnte "Crógacht" auch Hörern gefallen, denen Pagan und Folk Metal bisher nicht genug Metal, sondern zu viel Gefiedel und ums-Feuer-spring-Musik war. Anhänger dieser Sparte sollten unbedingt reinhören, denn die Veteranen SuidAkra gehören noch nicht zum alten Eisen, sondern machen manchen jungen Bands noch etwas vor; die Fans, die sie sich über die Jahre hin erspielt haben, können bedenkenlos zuschlagen, sie werden nicht enttäuscht.
Line-up:
Arkadius (rhythm-, lead-, acustic-guitars, banjo, keyboard, aggressive & clean vocals) Marcus (bass) Lars (drums) Gastmusiker: Axel Römer (highland bagpipes, tin whistles) Tina Stabel (female vocals - #5) Sebatian Hintz (backing vocals - #8,9) Miriam Hensel (female vocals - #6) Luisen Vocalensemble Berlin (choir -#9)
Externe Links:
|
