Syzygy mussten sich bekanntermaßen umbenennen und hießen zu Zeiten ihres ersten Werkes Cosmos And Chaos noch Witsend. 10 Jahre später, im Jahr 2003, veröffentlichten dieselben Musiker nun ein neues Album mit dem Titel "The Allegory Of Light", welches, das kann man mit ruhigem Gewissen gleich zu Beginn dieser Besprechung sagen, noch besser und ausgereifter rüber kommt. Das ist schon fast ein Prog-Schatz, der sich hier offenbart.
Feinstes Retro-Geschäft mit der damit verbundenen Orientierung am klassischen Prog der 70er-Jahre. Heißblütige Hammond-Sounds in Verbindung mit giftigen und zünftigen Gitarren. Letztere sorgen vor allen Dingen dafür, dass die Geschichte merklich rockt. Hatten wir mit "Cosmos And Chaos" fast ein reinrassiges Instrumentalscheibchen vor uns liegen, so kann man beim dreiteiligen Titelstück "The Allegory Of Light" etwas mehr dem Gesang frönen. Aber nur etwas, denn im Gesamten halten sich die Vocals erneut in Grenzen und die Musiker bauen wie erwartet auf ihre instrumentalen Darbietungen.
Und das können sie auch ohne Zweifel. Die Gitarren frickeln, was das Zeug hält, die Drums befinden sich rhythmisch auf höchstem Niveau, die Tasten bieten vorzügliche Solo-Läufe, legen aber auch den einen oder anderen Teppich, auf dem sich die Mitstreiter dann kräftig austoben dürfen. Geradezu filigran sind die Keyboards und Gitarren z.B. bei "Distant Light" aufgeschlüsselt, zwischendrin rockt die Schose ohne Erbarmen. Die verschiedensten Taktwechsel machen die Platte zu einem echten Erlebnis und was man dem Trio zu Gute halten muss: Sie wirken niemals anstrengend und überlassen dem Hörer mit ihren Techniken einzig und allein so manches Aha-Erlebnis.
Immer wieder kombiniert die Formation liebliche Melodien mit äußerst sperrigem Retro-Prog wie in "Zinjanthropus", lässt dann aber im nächsten Moment völlig unbeschwert der etwas einfach gehaltenen Rockmusik freien Lauf. Der eine oder andere Powerchord gibt der Mucke hin und wieder sogar einen bluesigen Touch, wobei der zumeist im kräftigen Hard Rock mündet. Am Besten bekommen wir das noch beim letzten Stück "The Journey Of Myrrdin" aufgezeigt. Eine Art Hommage klassischer Rockmusik auf höchsten Niveau, an einigen Stellen wirklich kurios und verwirrend, um den Hörer dann wieder mit gradlinigen Harmonien auf die Füße zu stellen. Schlagzeug voller Power, modernere Synthieklänge und eine biestige Gitarre machen die Nummer zum Highlight der Scheibe.
Da kann man nur hoffen, dass von Syzygy bald etwas Neues kommt und dass es nicht wieder zehn Jahre dauern wird, bis wir in den Genuss solch wunderbarer Musik kommen. Echte Könner, die hier mit ausgewogenen Songs aufwarten. Kompliziert ja, aber herrlich interessant und abwechslungsreich. Sowohl für Progger alter Schule als auch pure Rock-Nostalgiker geeignet, super Scheibe, die bei mir richtig einschlägt!
Line-up:
Carl Baldassarre (electric guitars, acoustic guitars, bass, vocals - #1b, 6)
Paul Mihacevic (drums, percussions, vocals - #1a)
Sam Giunta (piano, keyboards, synthies)
Tracklist |
01:The Allegory Of Light (1-3)
a)M.O.T.H. (11:20)
b)Beggar's Tale (2:47)
c)Distant Light (5:35)
02:In The Age Of Mankind (4-5)
a)Zinjanthropus (12.31)
b)Industryopolis (6:33)
06:Forbidden (3:22)
07:Light Speed (2:58)
08:The Journey Of Myrrdin (17:29)
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