Seit seinem Debüt "Saturn Blues" (1993) ist "Down Home Mojo" sein siebtes Album und Tony Spinner hat vorliegende Platte mit seinen bewährten Kumpels Michel Mulder (Bass) und dem Schlagzeuger Alex Steier im niederländischen Trinix Studio (Arnhem) aufgenommen.
Alle dreizehn Titel wurden vom Protagonisten geschrieben und im Oktober 2011 konnte sich RockTimes bereits einen Live-Eindruck von den neuen Songs machen.
Wer auf den Sound des Bottlenecks steht, wird mit Tony Spinners feinem Blues Rock in vielen Tracks gelungen bedient. "Down Home Mojo" ist eine von diesen Scheiben, die bestens ins Beuteschema der Fans dieses Genres passt, weil Spinner seinen Stil auf hohem Niveau präsentiert.
Hier wird nicht drauflos geklotzt, sondern mit entsprechenden Emotionen gespielt. Die Platte ist weder ein vorhersehbar-seichter noch angestaubter 12-Takter. In Triobesetzung und mit seiner klasse Rhythmusfraktion kann sich der Amerikaner toll in Szene setzen.
Seine Kompositionen haben Tiefgang und wenn er den Blues mit dem Rock'n'Roll kreuzt, dann ist ebenfalls beste Stimmung angesagt. Über seine gesanglichen Qualitäten braucht man kein Wort zu verlieren. Da ist er genauso gut, wie auf seinen Arbeitsgeräten.
Die zupackenden Stücke haben ihren Eignungstest für die Fußwippe oder andere körperliche Aktivitäten ohne Mängel bestanden. "Down Home Mojo" ist ein genüssliches Feuerwerk in dreizehn Teilen. Der Guitarslinger hat aufregende Soli sowie knifflige Saitenläufe zu bieten. Das von ihm und Joe Romagnola produzierte Album verfügt über einen klasse Sound und ist auch unter diesem Aspekt extrem anziehend ausgefallen.
Das Trio weiß perfekt mit dem Tempo zu spielen und so befindet sich der Dreier einerseits in verkehrsberuhigten Zonen oder auf den unterschiedlichen Spuren des Highways. Manche Tracks bringen ein wuchtiges Pfund auf die gut austarierte Waage des Genres und sind gleichzeitig ordentliche Pulstreiber. Auch beim Einsatz von Effekten, hier ist besonders das Wah Wah-Pedal zu nennen, macht Spinner eine sehr gute Figur. Damit einher geht auch die funkige Auslage des Stils.
Mit "How Long" hat der Blueser eine tolle Ballade in der Tracklist. Auch hier verzichtet er nicht auf das Metallröhrchen und diese Nummer ist von stimmungsvoll konstruierter Dynamik geprägt. Bei "Tommy Two Guns" ist ebenfalls ein mit gedämpftem Gitarreneinsatz daher kommender langsamer Track, in dem Mulders Bass herrlich sanft pumpt und Spinners Slide-Solo steckt voller Energie. Die rasanten Stücke gehen selbstredend richtig gut ab und da fällt es schon schwer, einen Favoriten herauszupicken. Alle Kracher haben ihre Vorzüge und sind top arrangiert.
"Don't Go" ist ein einfühlsamer Schleicher, der sich quasi unbemerkt im Hirn festsetzt und mit dem Rausschmeißer "Dirty Little Mynx" ist ein mit wunderschöner Entspanntheit aufgeladener instrumentaler Track.
Bei der Blues Rock-Fraktion sollte Tony Spinners "Down Home Mojo" nicht in der Sammlung fehlen. Mit den beiden Begleitmusikern lotet er auf seine ganz persönliche Spielweise den 12-Takter sehr gut aus und es gibt auf der Platte keine Durchhänger. Dieser Tonträger ist weit entfernt vom Blues-Allerlei. Zu toppen wäre dieses aktuelle Album nur durch einen Live-Auftritt des Amerikaners und so sicher, wie das Amen in der Kirche wird Tony Spinner im nächsten Jahr wieder in unseren Breitengraden unterwegs sein.
Line-up:
Tony Spinner (guitar, vocals)
Michel Mulder (bass)
Alex Steier (drums)
Tracklist |
01:All Mine (4:13)
02:Let Me In (3:16)
03:World Full Of Women (3:36)
04:Knucklehead (5:10)
05:Sweet Thang (4:52)
06:How Long (6:28)
07:Getcha Back (4:32)
08:She Gave Me Back My Mojo (3:12)
09:Josie (2:30)
10:State Line (3:27)
11:Tommy Two Guns (4:57)
12:Don't Go (4:40)
13:Dirty Little Minx (3:21)
(all songs written by Tony Spinner)
|
|
Externe Links:
|