Rob Tognoni / Ironyard Revisited
Ironyard Revisited Spielzeit: 75:34
Medium: CD
Label: Blues Boulevard, 2008
Stil: Blues Rock

Review vom 07.10.2008


Ilka Heiser
Wir schreiben das Jahr 2008 und - wie könnte es anders sein - Rob Tognoni bläst mal wieder zum Angriff auf unsere Lauscher, denn in schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht er seit 1995 seine Scheiben und wenn ich mich nicht verzählt habe, sollte "Ironyard Revisited" sein neuntes Album sein.
Also wird lechzend der Player in Betrieb genommen, und…. - doch was ist das? Gleich das erste Stück klingt doch so ähnlich wie - hmm - hat der Mann denn keine Einfälle mehr? Leidet er an Kreativitätsmangel?
Doch plötzlich beschleicht mich ein wager Verdacht und da ich mehrere Tognoni-CDs im Regal habe, muss ich doch gleich mal schauen. Von wegen 'ähnlich' - es ist doch tatsächlich "Words Of A Desperate Man" vom 2006er Album "The Ironyard". Na klar - ein zweiter Blick auf das Cover und die Namensgleichheit ergibt dann auch einen Sinn: "Ironyard Revisited"! Revisited! Alles klar jetzt? Alles klar!
Wir haben es also mit einem Remix der 2006er Ausgabe The Ironyard zu tun. Sämtliche Songs davon sind auch auf "Revisited" enthalten, lediglich die Reihenfolge wurde etwas verschoben. Neu dazugekommen sind "Rock 'N Roll Business Man" - der Titel ist einfach nur Programm, es wird ge(blues)rockt bis der Arzt kommt. Dazu "Blow Your Nuts Off With A Gun", hier treibt einem allein schon die geile Slide regelrecht die Freudentränen in die Augen und man hat das Gefühl,
Rory Gallagher und Stevie Ray Vaughan sind dem Grab entstiegen und liefert sich gemeinsam mit Rob Tognoni ein Duell.
Wah Wah-Gitarren satt - das ist "Mountain Man", auch hier lugt der gute Rory recht verschmitzt um die Ecke.
Sind die drei Songs eventuell ein kleiner Vorgeschmack auf Kommendes? Wer weiß!
Aufgepeppt wurde der Silberling mit drei Live Bonus-Tracks, nämlich dem unvermeidlichen, durch Jimi Hendrix bekannt gewordenen Klassiker "Hey Joe", "Guitar Boogie Refried" (vom 2002er "Retro Shakin'"), "Crossword Blues" (aus "Stones And Colours", 1995) sowie einem Acoustic-Instumental des "The Good Die Young"-Tracks (ebenfalls aus "Stones And Colours").
Aber ist das alles tatsächlich eine Kaufempfehlung wert? Für Alles-Sammler sicherlich.
Aufgefallen ist mir, dass "The Ironyard" nicht mehr auf Robs Webseite zu finden ist, aus welchen Gründen auch immer und inwieweit diese im Handel noch erhältlich ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Wer also das 2006er Album noch nicht hat, kann somit gleich zum Release greifen, es lohnt sich auf jeden Fall. Dazu ist der Silberling mit knapp 76 Minuten randvoll gepackt, was ja auch nicht selbstverständlich ist.
Wer noch gar nichts von Tognoni im Schrank stehen hat, der kann bei dieser Scheibe getrost zugreifen, denn allein schon die darauf enthaltene Version des Hawkwind-Covers "Silver Machine" ist hörenswert! Da glühen die Gitarren, bis es raucht, denn dreckig, rau, kraftvoll und dennoch voller Seele - so ist Tognonis Spiel - göttlich!
Übrigens soll lt. seiner Webseite im März 2009 ein neues Studio-Album erscheinen (lechz). Bis dahin kann man sich die Wartezeit ja mit "Ironyard Revisited" verkürzen.
Tracklist
01:Words Of A Desperate Man
02:No Guarantee
03:See Me In The Evening
04:Shoot, Hoot, Electrocute
05:The Ironyard
06:The Real Thing
07:Devil Outta Me
08:Rock 'N Roll Business Man
09:Blow Your Nuts Off With A Gun
10:Mountain Man
11:All Mine
12:Can't Take Lovin'
13:Lands Of Cirrus
14:Silver Machine
15:Hey Joe (Live Bonus Track)
16:Guitar Boogie Refried (Live Bonus Track)
17:Crossword Blues (Live Bonus Track)
18:The Good Die Young (Acoustic Instrumental Bonus)
Externe Links: