 Ist es wirklich schon 21 Jahre her, dass Phil Lynott (vocals, bass) von uns gegangen ist? Ja, leider ist das die bittere Wahrheit! Zu Ehren des Thin Lizzy-Frontmannes findet an seinem Todestag (04.01.1986) immer in Dublin das 'Vibe for Philo' statt. Aus allen Ecken der Welt kommen die Lizzy-Jünger zusammen und zelebrieren bei einem Live-Event die Musik und das Leben von Phil Lynott. Da man in deutschen Magazinen noch nicht mal über das zwanzigste Vibe etwas lesen konnte, widme ich mich selbst nun dem einundzwanzigsten.
Ich bin nun schon sechsmal bei einem Vibe dabei gewesen und kann entsprechend differenziert berichten. Am 04.01.07 wurde in Dublin in der Vicar Street ein Spektakel aufgeführt, was seinesgleichen sucht! Bands aus Finnland, Irland und Japan (!) sorgten für ein Fest erster Klasse. Am Anfang machte eine starke Video-Dokumentation über Phil und Thin Lizzy mächtig Laune auf die Live-Bands.
Gnasher, eine Band aus lokalen Dubliner Musikanten, mit Verstärkung von Jimmy Coup (USA), nahm sich der früheren Werke von Lizzy an und verwandelten die Vicar Street (ca. 2000 Leute waren anwesend) in ein Meer von gut gelaunten Rockern. Die Songs wurden mit Spielfreude in die Menge gefeuert und die Kraft der Kompositionen wurde hier deutlich fühlbar, ob "Vagabonds Of The Western World", "Crusin' In The Lizzy Mobile" oder "It's Only Money", alles war ohne Fehl und Tadel!
 Nach ein paar akustischen Nummern kamen die Lizzy Boys aus Japan! Was dann passierte, glich schon einem echten Thin Lizzy- Auftritt! Unter frenetischem Jubel donnerten diese kleinen Japaner (wirklich nicht negativ gemeint) durch eine Setlist, perfekt gespielt ("Chinatown" der Hammer!, "We Will Be Strong", "Wild One"), die richtig Laune versprühte! Die Zuhörer hatten wirklich ihren Spaß und die Stimmung ging gen Siedepunkt! Es ist einfach umwerfend, immer wieder zu sehen und zu hören wie das Publikum zündet und singt, was die Stimmbänder hergeben. Phil würde seine Freude gehabt haben!
Als dann Philomena Lynott ihre jährliche Ansprache hielt und sie um eine Schweigeminute bat, um allen gestorbenen Verwandten zu gedenken, wurde es wirklich ganz, ganz still! Ein ergreifender Moment! Danach stieg diese grandiose Frau (immerhin schon 76 Jahre alt - eigentlich muss man jung sagen!!!) mit musikalischer Begleitung in "Whiskey In The Jar" ein und sang großartig die Strophen übers Mikro in die Menge, die ohrenbetäubend mitsang. So etwas gibt es wohl nur beim Vibe!
Danach folgte die Bree Harris Band (mit stimmkräftiger Sängerin) mit einem Jazz/Blues-Gemisch von Lizzy-Nummern, aber immer kräftig in Rock gehalten ("The Sun Goes Down" / "Slow Blues" / "A Song For While I'm Away"). Die Stücke hatten in diesen Versionen mächtig Biss und Bree Harris sang sich mit geballter Power durch die Titel. Ich bin der Meinung, das war absolut erstklassig!
Zum Schluss spielte die Truppe Cold Sweat aus Finnland! Mit einem ordentlichen Schub Hard Rock knallten sie die ausgesuchten Lizzy-Songs in das Auditorium. Die Vicar Street rockte nach Kräften mit! Natürlich wurde auch "Cold Sweat" vom Thunder And Lightning-Album rausgelassen. Auch diese Jungs gaben alles, well done!
Der Abend wurde von Smiley Bolger perfekt moderiert und als alter Freund von Phil Lynott konnte er
noch ein paar Anekdoten auf das Publikum loslassen. Alles in allem ein Abend, der seinesgleichen (vor allem in Deutschland) sucht.
 Da ich guten Kontakt zu Philomena Lynott, Smiley Bolger und auch Graham Cohen habe, ist es immer wieder eine Freude für mich als 'Die Hard'- Thin Lizzy Fan, ein wenig mit ihnen über Phil und seine Musik zu plaudern. Auch lernt man weltweit Gleichgesinnte kennen und so entwickelt sich die Lizzy-Familie immer weiter. Für keinen ist die Anreise zu weit! Natürlich war ich am Grab von Phil (ist ja wohl ein Muss!!) und an der Statue in der Grafton Street (wo mal wieder auf Teufel komm raus geknipst wurde). Da ja auch ab und zu in RockTimes 'gewildert' wird, möchte ich mich bei dem Redakteur eines deutschen Rock Magazins bedanken, dass er den Statuen-Bericht aus 2005 mal so locker als seinen abgedruckt hat und ihn als 'Anhang' zu der Thin Lizzy-Story aus Ausgabe 11/06 zugefügt hat *. Jedenfalls sind alle Thin Lizzy Fans glücklich, wenn ihre Band auch noch 21 Jahren nach Phil Lynotts Tod die gebührende Wertschätzung erfährt! Andernfalls passiert wirklich der "Jailbreak" und dann ist der "Killer On The Loose"!
Wie aktuell das Thema Thin Lizzy immer noch ist, beweist eine Story im Home Of Rock, bzw. eine neue Version von "Baby Please Don't Go" auf dem Sinner- Album Mask Of Sanity. Da ich Mat Sinner sehr schätze und der Mann nach all den Jahren wirklich noch rockt, freue ich mich besonders, dass er Phil Lynott nicht vergessen hat! Thanks Mat!!!!
...with love...
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