Tri State Corner sind mit ihrem dritten Tonträger am Start. Die aus drei Nationen stammenden Musiker der Gruppe setzen auf den bereits hinlänglich guten Mix aus Rock sowie Heavy Rock. Die Instrumentierung mit der Bouzouki und den Gitarren langt abermals ordentlich hin und das Quintett legt mit "Historia" ein Konzeptalbum vor.
Dabei geht es in der Geschichte um »... a man who represents thousands of immigrants with similar destinies ...« Im Booklet steht unter anderem noch Folgendes: »In the early sixties there was a big unbalanced political and economical situation all over Europe and probably the whole world.« Tri State Corner packen das Thema auf allen seinen Gefühlsebenen an und es kommt am Ende der Geschichte zu einem überraschenden Schluss. Wenn da mal nicht Liebe im Spiel ist! Abermals ist dem Fünfer ein weiterer großer Wurf gelungen.
Verwegen war das musikalisch Konzept mit den so unterschiedlichen Saiteninstrumenten von Beginn an. Für einen Neu-Hörer dürfte es überraschend sein, so wie es bei dem ersten Tonträger der Gruppe aus dem Kölner Raum war. Ela Na This setzte die Konstellation erfolgreich fort und nun erweisen sich die zwölf Tracks auf "Historia" als unverwechselbare Markenzeichen von Tri State Corner.
Die Gruppe jongliert auf herrliche Art und Weise mit der Dynamik und neben der Härte hat man immer ein Auge auf schöne Melodien, die ungemein eingängig sind. Die Band stellt sich als sehr kompakt dar und Lucky kann immer noch hervorragend singen. Auch in der Zurückhaltung einiger Songs wie zum Beispiel in "I Swear" liefert Tri State Corner herzhaft-hart riffende Gitarren und im groovenden "Katastrohy" hat man auch Zeilen mit griechischem Text untergebracht. Die Übersetzung in die englische Sprache wird im wunderschön gestalteten, vielseitigen Booklet gleich mitgeliefert.
Mit tiefergelegten Gitarren, einem treibenden Beat und aggressiv singendem Lucky biegt man auch auf den glühenden Asphalt des Metal ab. Hier hat die Bouzouki dann doch nichts zu suchen. Dafür schultert Janni ebenfalls den Sechssaiter.
Tri State Corners "Historia" verfügt über diesen starken Elektromagneten, der einen ohne Pause ans Album fesselt. Auf durchgängig Balladeskes hat die Band verzichtet. Zwischen dem Vorgänger "Changes" und vorliegender Platte passt keine Zeitungsseite.
Die Gruppe und das Album wirken in sich sehr geschlossen. Tri State Corner erweitern ihre eigene Nische des Heavy Rocks und Songs wie "A Native Becomes A Stranger" sind echte Hinhörer. Vom Opener "Historia" bis zum abschließenden "Sudden Turn", in dem die Bouzouki nicht das erste Mal auf dem Silberling auch Lead-Parts übernimmt, ist beste Unterhaltung angesagt. Die Rhythmusfraktion aus Markuz (Bass) sowie Chris (Schlagzeug) bildet das perfekte Fundament für die anderen Musiker und rundum kommt die Scheibe auch noch mit einem super Sound daher. Für die Aufnahmen ist man viel gereist. Eingespielt wurden die Tracks in zwei deutschen, einem italienischen und einem amerikanischen Studio. Folglich ist nicht nur die Band-Besetzung international.
Schon seit der EP "Changes" bin ich ein großer Fan von Tri State Corner und was mir nach drei Platten persönlich noch fehlt, ist ein Live-Gig der Gruppe. Was nicht ist, kann definitiv noch werden. Bis dahin wird die Wartezeit mit "Historia" bestens versüßt. Hut ab! Diese Band ist einfach eine Klasse für sich.
Line-up:
Lucky (vocals)
Janni (bouzouki, guitars)
Christoph (guitars)
Markuz (bass)
Chris (drums)
Tracklist |
01:Historia (4:06)
02:katastrophy (4:11)
03:Nothing At All (3:44)
04:Sooner Or Later (3:20)
05:A Native Becomes A Stranger (3:09)
06:I Swear (3:20)
07:Fight! (2:55)
08:Sleepless (3:34)
09:Human Race (2:57)
10:I'm That Guy (3:39)
11:Resignation (2:50)
12:Sudden Turn (2:37)
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