Twinspirits / The Music That Will Heal The World
The Music That Will Heal The World Spielzeit: 70:00
Medium: CD
Label: Lion Music, 2007
Stil: Melodic Metal/- Rock, Prog Metal

Review vom 15.06.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Erst kürzlich hatten wir Daniele Liverani wieder mal in unsrem Blickpunkt, als der dritte Teil der Genius-Story auf den Markt losgelassen wurde. Nun, dafür hatte er sich fast 3 Jahre Zeit gelassen und trotzdem kann man dem Mann keineswegs Untätigkeit vorwerfen. Mögen die einzelnen Genius-Episoden noch so sehr Geschmackssache sein, lässt die hier vorliegende Veröffentlichung unter dem Namen Twinspirits sofort aufhorchen. Da hat man sich einen blutjungen Gitarristen mit ins Boot genommen. Der Junge heißt Tommy Ermolli und dieser spielt auf wie ein ganz Großer.
Nach einem epischen Prolog, bestehend aus Tasten und Gitarren handelt es sich um ein imposantes Intro, gibt es sofort knallige und metallische Töne. Umfangreiche Ideen werden in einem engeren zeitlichen Rahmen verarbeitet. Die Guitar-Riffs gehen direkt ins Mark und ins Bein und die Stimme von Sören Adamsen scheint jeder Situation gewachsen zu sein. Die Chorgesänge kommen perfekt beim Hörer an. Insgesamt versprüht die Band von Beginn an so viel Spielfreude, wie man es sich nur wünschen kann. Respekt!
Bei "What You Want" wird die Power merklich gedrosselt, klare Gitarren und ein schleppendes, ruhiges Schlagzeugspiel bestimmen die Richtung. Eine Ballade, die mächtig Gefühle zum Ausdruck bringen möchte. Abgesehen davon, dass diese Melodien vollkommen abgegriffen sind, gelingt es der Formation auch. Besonders das exzellente Gitarrenspiel von Tommy Ermolli sticht dabei besonders hervor.
Twinspirits verbinden an vielen Stellen klassische Rockelemente mit progressiver Verspieltheit. Deswegen klingt das erste Drittel dieser Veröffentlichung in jeder Hinsicht abwechslungsreich, gekonnt und interessant.
Etwas anders verhält es sich ab Track Nummer fünf. "Power To Kill" passt nicht in das bis dahin eingeschlagene Gesamtkonzept und befindet sich im Bereich des düsteren Metals. Eher durchschnittlich wirkt auch "Understand". Der Song wartet mit einem trägen Gesang auf, hat zwar den einen oder anderen lichten Moment, wirkt ansonsten aber langweilig.
Wenn man auf Mainstream steht, dann ist "Fire" ganz großes Kino. Gut dosierte Bassläufe machen den Groove und die Gitarren braten wunderbar, bevor es dann mit "It's Just Life" sehr weich wird und der Abschlusstrack noch mal etwas Esprit mit sich bringt.
Ich habe selten eine Scheibe gehört, die so stark anfängt, dann aber im Sturzflug in die Bedeutungslosigkeit abdriftet. Eine Platte, die anfangs im tollen Prog Metal verankert ist, anschließend aber einen Weg über einfallslose düstere Metal-Rhythmen in den Melodic Hard Rock nimmt und so qualitativ leider vollkommen abbaut. Mussten es wirklich 70 Minuten Spielzeit sein? Manchmal ist weniger einfach mehr, das gilt auch für die Musik. Die ersten vier Stücke sind allerdings aller erste Sahne und machen Hoffnung auf das, was von der Band noch kommen wird.
Line-up:
Sören Adamsen (vocals)
Tommy Ermolli (guitars)
Daniele Liverani (keyboards)
Alberto Rigoni (bass)
Dario Ciccioni (drums)
Tracklist
01:Projected (4:22)
02:Back To Reality (7:16)
03:What You Want (6:54)
04:Take My Hand (7:51)
05:Power To Kill (5:54)
06:Understand (10:01)
07:Fire (7:32)
08:It's Just Life (7:27)
09:The Music That Will Heal The World (12:38)
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