Ad Vanderveen (fast) alleine im Studio. Bei "Days Of The Greats" helfen hier und da Kersten de Ligny sowie Rob van Duuren aus. Der Protagonist hat alle anderen Instrumente persönlich eingespielt und erweist sich so als Tausendsassa an Harp, Gitarre, Piano sowie Bass. Für vorliegende Platte kann man sich alle möglichen anderen Adjektive für verträumt, melancholisch oder nachdenklich ausdenken. Vanderveen macht Musik, die einfach berührt. Für diese Scheibe hat der Mann eher ruhigere Lieder komponiert und auch dabei gibt es die berühmten Ausnahmen.
Vielleicht richten wir unser Augenmerk zunächst einmal auf diesen Gesichtspunkt. In "Slippin' Past" geht es anders zu. Vanderveen hat die E-Gitarre geschultert und mit Effekten verneigt er seinen Kopf gegenüber keinem Geringeren als Neil Young. Kersten de Ligny singt im Refrain so zart wie Samt und die Gemeinsamkeit von Akustischer sowie E-Gitarre macht den Unterschied in der Feinnervigkeit aus. Man schafft wunderbare Stimmungen und gerade mit wenigen Instrumenten funktioniert das hervorragend. Dieser Moment des Innehaltens mittendrin ist so herrlich. Kompliment!
Auf identischer Ebene hören wir "Well Of Wonder", das sich durch eine wesentlich längere Spielzeit auszeichnet. Ganze achteinhalb Minuten sinniert der Künstler über das Positive im Leben. Mit der Pedal Steel von Rob van Duuren im Hintergrund und der Akustischen im Vordergrund spielt Vanderveen dann ein fast lyrisches E-Gitarrensolo. Musik-Fan, was willst du mehr? Mit der Harp wird das Stück weiter ausgeschmückt und im Folgenden hat das Piano das Sagen. Ein Meisterstück an Lied!
Vanderveen ist ein Singer/Songwriter, der sich im Roots-Bereich sehr wohl fühlt und hier einfach brillante Kompositionen an den Hörer bringt. In "How Free" bringt van Duuren seine Pedal Steel anders zum Einsatz. Vanderveen & Co. können auch im Ambiente des Country gefallen. Mensch, wie der Mann seine aus dem Leben gegriffenen aussagekräftigen Texte in ebenso musikalisch ausdrucksstarke Stücke umsetzen kann, ist zum mit der Zunge schnalzen.
Auch der Titelsong ist etwas für Connoisseurs. Dicht am Groove singt er folgendes über die "Days Of The Greats":
»Back in the days back in the days
Of all the greats
JFK was president
Clint Eastwood Rowdy Yates
The American dream alive and kicking
Like no one was ever awake
Back in the days back in the days«
Und später: »These are the days these are the days
Of all the greats
Now Obama carries on and Clint
He still creates«
Da braucht es gar nicht viele Instrumente, um einen Trend für das Album zu setzen. Die Hookline ist definitiv zum Mitsummen und über Vanderveens tolle, warmherzige Stimme braucht man eh keine Worte verlieren.
Der Protagonist kann beste Musik machen und hier zeigt er seine eher sanften Charakterzüge. Dass er auch gnadenlos rocken kann, hat er unter anderem hier unter Beweis gestellt. "Days Of The Greats" ist großartig und man darf Ad Vanderveen durchaus zu den großen Singer/Songwritern zählen. Man beachte auch seine Tourtermine. Er tritt im Laufe des Jahres auch in Deutschland auf.
Line-up:
Ad Vanderveen (vocals, all instruments)
With:
Kersten de Ligny (harmony vocals, percussion)
Rob van Duuren (pedal steel, cello - #6)
Tracklist |
01:Days Of The Greats (4:00)
02:Just Like Life (3:30)
03:New Late Bloomer (3:33)
04:No Way To Quit (4:46)
05:How Free (3:40)
06:Grow Old With Me (3:50)
07:Slippin' Past (4:37)
08:Songbird (2:24)
09:Good And Gone (3:31)
10:Well Of Wonder (8:30)
11:… Is Everbody Gone (4:16)
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