|
Ad Vanderveen / Presents Of The Past/Requests Revisited
|
|||||
|
Ad Vanderveens "Requests Revisited/Presents Of The Past" hat ein nicht von der Hand zu weisendes Drehmoment, denn alleine schon das Design des Digipak bringt die Sache in Rotation und beim Heftchen ist es nicht anders.
Der niederländische Americana-/Roots Music-Künstler bietet ein Doppelalbum mit zwei Standbeinen. Für die "Presents Of The Past"-Seite wurden »neue Songs, live ohne Publikum in einem kleinen Theater mit akustischen Instrumenten mitgeschnitten.« Mit der Location ist das Acoustic Alley in De Steeg gemeint. Auch wenn die Aufnahmen natürlich noch gemixt und gemastert wurden, man spürt das spezielle Flair des Theaters. Bei den Instrumenten darf es dann auch die Ausnahme von der Regel sein, denn, wenn auch dezent, bleibt die E-Gitarre nicht im Transportkoffer liegen. Ad Vanderveen kombiniert in gehaltvoller Art und Weise Vergangenheit und Gegenwart im Jahr 2015. Es kommt wie es kommt, fast ganz von alleine, wie selbstverständlich bei einem Protagonisten von solcher Qualität, wenn man sich die Ad Vanderveen-Zeilen zur vorliegenden Platte durchliest: »It started with the idea to re-recored the requests I've been getting at live shows through the years, since many of those songs are not available on CD anymore. It almost felt like I was covering myself, but during the work on 'Requests' the new songs kept coming. They seemed to have more of a vintage-roots character to them and asked for a slightly different approach.«
Der Name Neil Young taucht hier nur noch auf, um quasi nicht genannt zu werden, denn Ad Vanderveen steht schon lange auf tragend-eigenen Füßen und gerade Neuankömmlinge des Musikers werden sich wohl fragen, was es mit dem kanadischen Knarzer auf sich hat. Vielleicht hilft The Moment That Matters bei der Beantwortung der Frage nach aufkommender Neugierde.
Ad Vanderveen & Co. sind hier eher auf dem Pfad des besinnlichen Singer/Songwriter-Metiers unterwegs. Ausgefeilte Arrangements sorgen für wohlige Nachdenklichkeit. Der Einsatz von The Maple Singers in "Well That Never Runs Dry" und eines Streichertrios auf der "Requests Revisited"-Seite kreieren zusätzliche Momente der Zuneigung. Die Songs haben erhabenen Charakter und glänzen durch Tiefgang. Jedes Stück ist eine Momentaufnahme der Gefühle und hat nachhaltige Wirkung. Der Wiedererkennungswert ist groß.
Die Künste eines Ad Vanderveen sind hier nur aus technischen Gründen in zwei CD-Welten getrennt worden.
Bei allem Respekt vor den zwanzig Songs, aber was in dem fast zwanzigminütigen versteckten Track "Water Under The Bridge" geboten wird, ist oberstes Regal. Da tauchen, den Frontmann mitgezählt, fünf Gitarristen auf und am Bass liest man den Namen Leland Sklar. Zwei Leute (auch Al Kooper) spielen die Hammond-Orgel und Arend Bouwmeester ist auf der Klarinette zu hören. Welch eine Session! Dieses Stück ist kein Sahnehäubchen, sondern gleich ein ganz großer Becher davon. Aus einem beschaulich-balladesken Ambiente werden mit steigender Dynamik die Gitarren-Messer gewetzt. Der Ad Vanderveen-Rock reicht bis zum Gipfel des Mount Everests. Hier kann kein Musik-Anhänger wiederstehen. Treibende Spannung und relaxte Entspannung sind die Protagonisten eines emotionalen Tauziehens innerhalb einer Jam, der man Stunden lauschen könnte. So ist es eben auch mit dem Doppelalbum "Presents Of The Past/Requests Revisited". Ad Vanderveen sorgt für Rotation.
Line-up:
Ad Vanderveen (vocals, guitars, banjo, autoharp, harmonica, bass, percussion) Timon van Heerdt (upright bass, lap steel) Rene Kaaij (drums, bass, piano, Hammond, percussion, accordion, keyboards, vocals) Kersten de Ligny (harmony vocals, percussion, autoharp) Jim Morrison (violin) Karen Joy Mc Coy (violin) Maaike Peterse (cello) The Maple Singers (choir - #4 [CD 1]) Lynn Miles (harmony vocal - #7 [CD 1]) Personnal On Hidden Track: Ad Vanderveen (vocals, guitar, bass) Roel Overduin (drums) Harry Stinson (drums) Martijn van Donk (bass) Leland Sklar (bass) Rene Kaaij (Hammond organ) Al Kooper (Hammond organ) Timon van Heerdt (guitar) Philip Kroonenberg (guitar) Hand Minkema (guitar) Ronnie Roelofsen (guitar) Arend Bouwmeester (clarinet) Kersten de Ligny (vocals, keyboards)
Externe Links:
|
|||||
