Was es bereits beim Konzert im Schwarzen Adler in Rheinberg live von der Carl Verheyen Band zu hören gab, kann man jeder Zeit genüsslich auch auf der neusten CD "Take One Step" wieder erleben.
Eine CD, die in sich schlüssig ist und mit einer Fülle von einem fast schon persönlich zu nennenden Stil aus einer Verschmelzung von Stilen wie Rock, Jazz und Folk glänzt.
Annähernd eine Stunde Musik, die einen einerseits träumen lässt und andererseits aus dem Sofa holt.
Carl Verheyen und seine Band, allen voran der höllisch gute Cliff Hugo, spielt Musik, die bestens zum Zuhören geeignet ist, ohne auch nur andeutungsweise in so etwas wie Mainstream abzudriften.
Wenn Verheyen die Hälfte einer Booklet-Seite dazu benutzt, »Some of the guitars used in the making of this CD…« (15 elektrische-, 10 akustische Gitarren) aufzuzählen, könnte man meinen, dass das an Gigantomanie grenzt.
Vielleicht, denn (zurück zum Konzert) er schafft es auch, ein Publikum mit 'nur' zwei Gitarren in Entzücken zu versetzten.
Was den Blues angeht, sind wir mit "Take One Step" schnell durch: "Lighthouse", mit klasse, auch leicht jazzigen Sounds aus Jim Cox' Wurlitzer und akzentuierten Drums von Bernie Dresel., der auf weiteren drei Tracks die Felle zum Schwingen bringt.
Diese Nummer ist einer von zwei Lyric-Songs ohne backing-vocals. Wenn backing-vocals, dann auch vom Feinsten. Bei allem Respekt vor den Herren am Mikrofon, aber die Frau hat hier, nicht aus Gründen der Höflichkeit, Vorrang.
Sang sie bereits 1988 auf Verheyens "No Borders", ist Naomi Stars Stimme, wenn mit von der Partie, meist etwas in den Vordergrund gemischt.
Als da wären: das in funkrockigem Genre gehaltene "The Code" (uuuuh, Hugos Bass), "Dusk: Part 2", ruhig, fließend, sparsam instrumentiert, in dem die Star, man kann es so bezeichnen, im Duett mit Verheyen singt. Die Frau hat Feuer in ihrer Stimme!
Des Weiteren hört mal in das mit jazzigen Elementen gespickte Titelstück "Take One Step".
Sieht man von der kurzen Einleitung (1:50 Minuten) zu "Dusk: Part 2" ab, liefert der Carl mit "In The Stream" und "Topanga Hoedown" zwei Instrumentals ab.
Beide Tracks sind in Triobesetzung eingespielt worden. Bitte anschnallen, denn "In The Stream" knallt nur so aus den Boxen. Dynamik pur, wieder in jazzigen Gefilden angesiedelt, kann Verheyen sich an seiner Gitarre austoben. Die kurze Atempause im Song gehören Dresel und, ja da ist er wieder, Cliff Hugo am Bass, der nicht nur auf der Bühne seine (Slapping-) Klasse beweist.
Melodie-verliebt zeigt sich Verheyen in "Topanga Hoedown". Nein, nicht nur hier. Er versteht es mit seinem Song-Writing immer wieder eine wunderbare Mischung Melodie, Riffs und Soli zu präsentieren, die Langweile zu einem Fremdwort werden lässt.
Zentrales Stück des Albums, nicht nur wegen seiner über 11 Minuten, ist "Bells Of April", in das Carl Verheyen nochmals alles reinpackt, was wir vorher zu Ohren bekommen haben, inklusive akustischer Gitarre und feinster Percussion von Dresel. Wunderbar!
Natürlich steht Verheyen mit seinen Gitarren im Vordergrund, wirkt er aber nie aufdringlich. Das Wort 'Band' ist wörtlich zu nehmen. Alle anderen hatten ihren Anteil am Gelingen dieser CD.
Schlicht und einfach: Reinhören…
Line-up:
Carl Verheyen (guitars/vocals)
Cliff Hugo (bass)
Chad Wackerman (drums - #1, 2, 4, 5, 6)
Bernie Dresel (drums/percussion - #7, 8, 9, 10)
Jim Cox (keyboards/Hammond B3 - #)
Mark Hart (backing vocals - #1, 2, 4, 5, 6)
Craig Cpoeland (backing vocals - #1, 2, 6)
Naomi Star (backing vocals - #1, 2, 4, 5)
Tracklist |
01:Georgia's Reel (Just A Star) (6:14)
02:The Code (5:42)
03:Dusk (Two Views Of The Canyon): Part 1 (1:50)
04:Dusk: Part 2 (4:45)
05:Take One Step (4:43)
06:You Bring Me Down (5:01)
07:In The Stream (5:03)
08:Lighthouse (6:34)
09:Topanga Hoedown (5:08)
10:Bells Of April (11:17)
|
|
Externe Links:
|