Andy Parker:
Wir sind stolz darauf, dass wir immer noch eine Kick Ass-Rock Band sind
Rocktimes Interview Im Rahmen der Veröffentlichung des neuen Albums "Best Of A Decade" war für die Hard Rock-Veteranen von UFOauch wieder Presse-Arbeit angesagt. Aus dem geplanten Interview mit Frontmann Phil Mogg wurde zwar leider nichts, aber dafür stellte sich Gründungsmitglied und Schlagzeuger Andy Parker unseren Fragen. Der gute Andy erwies sich zwar nicht als ein Mann der vielen Worte (ein Schelm, wer hier an den Film "Almost Famous" denkt), aber ein paar interessante Antworten hatte er dennoch in der Hinterhand. Und dass es bei E-mail-Interviews auch mal zu Missverständnissen kommen kann, wird umgehend bei der Antwort zu unserer Frage nach Paul Chapman deutlich.


Interview vom 19.09.2010


Markus Kerren
RockTimes: Hi Andy und danke für deine Zeit. Das Wichtigste zuerst: Wie geht's Pete Way (Bassist und Gründungsmitglied von UFO, seit einiger Zeit allerdings durch eine Lebererkrankung außer Gefecht gesetzt) und wie sind die Chancen, dass er noch mal zur Band zurück kommt?
Andy Parker: Pete kämpft immer noch gegen seine Krankheit an, aber wir hoffen alle, dass er sich bald soweit hoch gerappelt hat, dass er in näherer Zukunft wieder einsteigen kann.
RockTimes: Vier Jahrzehnte Hard Rock, vier Jahrzehnte exzellente Balladen und manchmal auch grausam lange Tourneen. Wie habt ihr das hingekriegt, wie habt ihr überlebt?
Andy Parker: Indem wir immer heftig gesoffen haben.
RockTimes: Gab es jemals Momente, wo du einfach alles hinschmeißen und abhauen wolltest?
Andy Parker: Ja. Aber genau für diese Situationen werden im Vorfeld ja Verträge abgeschlossen...
RockTimes: Ihr habt gerade eine neue Compilation, "The Best Of A Decade" herausgebracht, die die bisherige Periode mit
Vinnie Moore an der Gitarre abdeckt. Was hat Vinnie für die Chemie in der Band getan?
Andy Parker: Vinnie brachte definitiv neue Energie und auch die so wichtige Stabilität in die Band.
RockTimes: Nachdem Michael Schenker die Band zum zweiten Mal verlassen hatte (gemeint war hier eigentlich die Zeit um 2003, bevor Vinnie Moore einstieg), hattet ihr zunächst erneut Paul Chapman als Eratz im Auge. Warum kam es nicht dazu?
Andy Parker (der ganz offensichtlich an 1979 denkt, oder denken will?): Kam es doch! Paul war vier Jahre bei uns und hat vier Studioalben mit uns aufgenommen.
RockTimes: Ihr habt ja schon so einige Klassiker-Alben abgeliefert und bringt immer noch qualitativ hochwertiges Material raus. Wie läuft der Songwriting-Prozess bei euch ab? Ist das wie ein Ritual und meist sehr ähnlich, oder hat es sich während der Jahrzehnte drastisch geändert?
Andy Parker: Eigentlich ist es immer noch so, wie es seit jeher war. Jeder schmeißt seine Ideen in den Ring und die stärksten überleben.
RockTimes: Die Achtziger waren offensichtlich die schwierigsten Jahre in der Band-Geschichte. Was waren die Gründe, dass ihr euch in dieser Dekade gleich zweimal aufgelöst habt? Und wie habt ihr euch wieder zusammen gerauft?
Andy Parker: Das ist für mich sehr schwierig zu beantworten. Ich habe die Band 1983 verlassen und bin dann erst 1994 wieder zurück gekehrt.
RockTimes: Ca. Mitte der Neunziger kam Michael Schenker zu UFO zurück und seit dieser Zeit ging es auch für die Band wieder konstant aufwärts. Worauf bist du nach mehr als 40 Jahren im Rock'n'Roll-Business besonders stolz?
Andy Parker: Auf unser Lebenswerk und darauf, dass wir immer noch eine Rock-Band sind, die kräftig Arsch tritt.
RockTimes: Es ist kein Geheimnis, dass eigentlich jede Band immer weniger und weniger CDs verkauft. Muss eine Truppe wie UFO auf Tour gehen, um überleben zu können, oder habt ihr weltweit so viele Fans, dass ihr auch ohne konstantes Touren ganz gut über die Runden kommt?
Andy Parker: Ich denke, dass die allermeisten Bands heutzutage auf beides angewiesen sind.
RockTimes: Hast du jemals euren Klassiker "Lights Out" in der Version von Fifth Angel gehört?
Andy Parker: Nee, tut mir leid, habe ich noch nie gehört. Ich werd' mich aber mal drum kümmern.
RockTimes: Welche Cover-Version eines eurer Songs magst du am liebsten?
Andy Parker: Tesla spielen eine großartige Version von "Rock Bottom".
RockTimes: Wie sehen eure Pläne für die nahe Zukunft aus? Dürfen wir auf eine weitere Deutschland-Tour hoffen?
Andy Parker: In Deutschland werden wir im Oktober wieder auf Tour sein.
RockTimes: Spielt ihr immer noch mit Peter Pichl am Bass oder wer hat diese Position zur Zeit inne?
Andy Parker: Für die anstehenden Konzerte wird Barry Sparks den Bass übernehmen.
RockTimes: In einer AC/DC-Biografie heißt es, Phil Mogg sei einer der letzten gewesen, die Bon Scott lebend gesehen hätte. Wie würdest du Bon als Mensch und als Sänger beschreiben?
Andy Parker: Ich habe Bon wenige Tage vor seinem Tod getroffen, als er bei einem UFO-Konzert in London vorbeigeschaut hat. Er war ein klasse Typ und ein großartiger Sänger.
RockTimes: Andy, vielen Dank für dieses Interview! Möchtest du noch etwas Spezielles an deine deutschen Fans loswerden?
Andy Parker: Ja. Wir haben es immer geliebt in Deutschland zu spielen und würden uns sehr freuen, wenn ihr zu den anstehenden Konzerten kommt. Ich verspreche, dass ihr nicht enttäuscht werdet.
Wir bedanken uns bei Gisle Johansen von Pirate Smile Promotion für das problemlose Zustandekommen dieses Interviews.
RockTimes: Okay, first things first: How is Pete doing? Any chance for him to return to the Band in the near future?
Andy Parker: Pete is still battling with his illness but we all hope that he will be well enough to rejoin the band sometime soon.
RockTimes: So, four decades of UFO, four decades of hard rock, excellent ballads and sometimes gruelling long tours. How did you do it, how did you survive?
Andy Parker: By drinking heavily...
RockTimes? Was there ever a time when you just wanted to give it the finger and say 'See you in another life'?
Andy Parker: Yes, but that is what contracts are for!
RockTimes: You've just released a new album, "Best Of A Decade", which pretty much covers the time with Vinnie Moore in the band. What did he do for the chemistry in the group?
Andy Parker: Vinnie definitely brought new energy and a much needed stability to the band.
RockTimes: After Schenker's second departure you first talked to Paul Chapman if I remember correctly. Why didn't that work out?
Andy Parker: It did. Paul spent four years with us as lead guitarist and recorded four studio albums.
RockTimes: You got a lot of real classic albums under your belly and you still come up with high quality material. How does the songwriting process work for you? Is it like a ritual and often similar or did it change drastically over the years?
Andy Parker: It's pretty much the same as it has always been. Everybody throws their ideas into the ring and the strongest survive.
RockTimes: The 80's were probably the hardest decade for the band. What made you break up twice during that time and how did you get it back together?
Andy Parker: That's hard for me to answer. I left in '83 and didn't join again until '94.
RockTimes: In the mid 90's Michael Schenker came back for a few years and ever since UFO is stronger than ever After more than 40 years in Rock'n'Roll, what are you most proud of?
Andy Parker: Our body of work and the fact that we are still a kick ass rock band.
RockTimes: We all know about the problem that CD sales are getting less and less for each and every band on this planet. Does a band like UFO have to play tours to survive or can you still live a decent life with the CD sales since you still have a lot of fans all over the world?
Andy Parker: I think most bands need both today.
RockTimes: Did you ever get a chance to listen Fifth Angel's version of "Lights Out" and if so, how do you like it?
Andy Parker: Sorry, I haven't heard it but I will check it out.
RockTimes: Which cover version of one of your songs did you like best?
Andy Parker: Tesla do a great version of "Rock Bottom".
RockTimes: What are the plans for the near future? Can we hope for a Germany tour soon?
Andy Parker: We will be touring in Germany in October.
RockTimes: Are you still playing with Peter Pichl on bass or who is the current bass player in UFO?
Andy Parker: We will be using Barry Sparks on the upcoming shows.
RockTimes: Phil, in one of the AC/DC biographies it says that you were one of the last people to see Bon Scott alive? How do you remember your last meeting with Bon and how would you rate him as a person and a singer?
Andy Parker: This is Andy answering the questions and I saw Bon just a few days before he died. He came to a UFO show in London. He was a great guy and a great singer.
RockTimes: Anything special you want to tell your german fans?
Andy Parker: Yes, we have always loved to play in Germany so please try to catch us on one of our next German shows. I guarantee you won't be disappointed.
RockTimes: Okay, thank you very much for this interview and all the best for the future!!
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