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UFO / The Chrysalis Years, Vol. 2
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 Im Jahr 1980 begann für UFO eine neue Zeitrechnung. Nicht nur waren sie in eine neue Dekade eingetaucht, auch die Zeit mit ihrem deutschen Gitarristen Michael Schenker (mit dem absolute Überflieger-Alben wie "Phenomenon", "Force It", "Lights Out" oder "Strangers In The Night" fabriziert wurden) war (vorerst) abgelaufen. Als Ersatz wurde Paul Chapman erkoren, der bereits in den Siebzigern für kurze Zeit zum Line-up gehört hatte. Ob es pure Arbeitswut oder ein knallharter Plattenvertrag (der jedes Jahr ein neues Album abverlangte) war, ist mir zwar nicht bekannt, aber bereits im Januar 1980 erschien "No Place To Run". Paul Chapman ist und war logischerweise nicht Schenker, sodass sich die Fans bei dem neuen Album mit einer doch ganz anderen Ausrichtung an der Sechssaitigen anfreunden mussten. "No Place To Run" ist sicherlich nicht eines der besten UFO-Alben, dafür aber grundsolide. Und Songs wie "Lettin' Go", "Mystery Train", "Gone In The Night" oder der Titeltrack machten und machen nach wie vor mächtig Laune. Direkt im Anschluss folgen Live-Aufnahmen für die BBC aus dem Februar 1980, die die Band in bester Spiellaune präsentieren. Hier darf ich auch nochmal auf die großartige DVD von dem Rockpalast-Auftritt der Engländer aus dem selben Jahr verweisen. "The Wild, The Willing And The Innocent" von Anfang 1981 war dann nicht nur die beste Scheibe aus der Chapman-Ära, sondern schlicht und ergreifend das beste UFO-Album der kompletten Achtziger. Der Titeltrack, "Chains Chains", "It's Killing Me", "Makin' Moves" oder "Long Gone" - ein Kracher löst hier den nächsten ab. Für den zurMichael Schenker Group abgewanderten Paul Raymond (Ex-Chicken Shack) war mittlerweile Neil Carter für die schwarzen und weißen Tasten, den einen oder anderen Gitarrenpart und die Background Vocals zuständig. Ganz feine Platte und ein Klassiker ihrer Zeit!  "Mechanix" (1982) konnte da zwar nicht mehr ganz mithalten, ist aber tatsächlich nur unwesentlich schwächer sowie noch einen Tick besser als "No Place To Run". Das Songwriting ist hier abermals sehr stark ausgefallen und die Fans hatten sich mittlerweile auch an Paul Chapman gewöhnt. Sieht man mal von der etwas gewöhnungsbedürftigen Version von "Somethin' Else" ab, konnte die Band ihr sehr hoch angesetztes Qualitäts-Level also beeindruckenderweise ein weiteres Mal locker halten. Auch das Line-up war stabil geblieben, was sich aber bald ändern sollte. Um den Jahreswechsel 1982/83 war die Band nach mehr als zehn Jahren in der skrupellosen Album/Tour/Album-Tretmühle offensichtlich ausgebrannt. Gründungsmitglied Pete Way hatte sich abgesetzt, um mit 'Fast' Eddie Clarke (Ex-Motörhead) die Band Fastway zu gründen und Phil Mogg erlitt 1983 auf der Bühne einen Nervenzusammenbruch. Auch das bereits davor erschienene Album "Making Contact" fiel gegenüber seinen Vorgängern ab, da das Songwriting einfach nicht mehr so stark war. Mogg löste die Band nach seinem Zusammenbruch auch auf, um seine Gesundheit erstmal wieder auf Vordermann zu bringen. Nachdem das für UFO-Verhältnisse eher durchschnittliche Album "Headstone - Live At Hammersmith 1983" erschienen war, meldete sich Phil Mogg 1985 mit einer komplett neuen Mannschaft zurück. Außer dem Frontmann und dem zurückgekehrten Paul Raymond hatte man es also mit vollkommen neuen Gesichtern zu tun. Das produzierte Album "Misdemeanor" ist von den Songs her zwar nicht wirklich schlecht, leidet aber extrem unter diesem katastrophalen 80er-Sound (mit u. a. viel Keyboard-Einsatz), dem sich mittlerweile selbst diese Band wohl nicht mehr entziehen konnte. Diese CD-Box bietet mit sieben Alben sehr viel Material für ihren vergleichsweise günstigen Preis. Wer diese Scheiben (mit abwechselnder Qualitäts-Güte) noch nicht im Schrank stehen hat, der kann hier bedenkenlos zuschlagen. Die Alben sind (außer "Headstone") jeweils komplett vertreten und oben drauf wurde hier auch nicht am Bonusmaterial (Single-B-Seiten usw.) gespart. Eine sehr lohnenswerte Angelegenheit also.Meine persönliche Wertung der Studioplatten sieht in RockTimes-Uhren wie folgt aus: 7,5 ("No Place To Run") 8,5 ("The Wild, The Willing And The Innocent") 8,0 ("Mechanix") 7,0 ("Making Contact") 6,0 ("Misdemeanor")
Line-up:
Phil Mogg (lead & background vocals) Paul Chapman (guitars - CDs 1-4, bass on "Making Contact") Andy Parker (drums - CDs 1-4) Pete Way (bass - CDs 1-3) Paul Raymond (keyboards, guitars, background vocals on "No Place To Run" & "Misdemeanor") Neil Carter (keyboards, guitars, bass, background vocals on "The Wild, The Willing And The Innocent", "Mechanix", "Making Contact" & "Headstone") Paul Gray (bass on "Headstone" & "Misdemeanor") Atomik Tommy M (guitars on "Misdemeanor") Jim Simpson (drums on "Misdemeanor")
Externe Links:
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