 Der Blue Notez Club in Dortmund ist gut über die A40 zu erreichen, auch wenn an diesem Tag leichter Schneefall in dem nicht zu enden scheinenden Winter zu verzeichnen war, kamen wir problemlos an. So langsam reichte es mit der weißen 'Pracht'. Ein sicherlich nicht zu unterschätzender Stressfaktor für eine Band, die in diesen Tagen mit dem Tourbus quer durch Deutschland reist.
Auf den Blue Notez Club war ich schon echt gespannt. Zum einen weil er in einer Schule ist und Schulen sind ja nicht unbedingt bekannt für ihren gemütlichen Charme und zum anderen weil er von ein paar Musikverrückten betrieben wird, die sogar einen Verein gegründet haben, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen neuen 'Live-Music-Club' in ihrer Heimatstadt Dortmund zu etablieren. Die Location liegt im Keller der Gesamtschule Gartenstadt und ist sehr gemütlich gestaltet. Eine ordentliche Licht- und Tonanlage sind installiert. Lediglich die zwei Pfeiler vor der Bühne sind etwas störend. Bier gibt es aus Flaschen.
 Als Support wurde die lokale Band Batten Down The Hatches verpflichtet, dessen aktuelles Album Bäng Bang meinem Kollegen Markus Kerren ja schon ganz gut gefallen hatte. Die Jungs machten auch an diesem Abend keine Gefangenen und begeisterten so das anwesende Publikum. Harte Gitarrenriffs, trockene Basslinien und straightes Drumming waren angesagt. Gesanglich konnte Dirk am Mikro überzeugen, der auch in höheren Lagen eine gute Figur machte. Die meisten Songs stammten von der aktuellen Platte und ließen dem Zuhörer keine Zeit zum Durchatmen. Schweißtreibender Rock vom ersten bis zum letzten Ton. Lazy und Longhorn Silver warfen sich die Gitarrensoli nur so um die Ohren. Großer Sport für eine reine Hobby-Band. Das 45-minütige Set wurde mit dem Hammer "Never Too Loud (Shit... But Hey!)" beendet. Wie wahr!
 Nach einer kurzen Umbaupause betraten dann die Australier um Michael Vdelli die Bühne und rockten mit "Change The View" vom aktuellen Abum Never Going Back gleich ordentlich los, gefolgt von dem kraftvollen "Could Be Good". Danach groovten die Jungs mit einem meiner Liebingsstücke, dem Instrumental "Stratus" mächtig weiter. Während der Bass seine Linien unbeirrt durch den Song zog, konnte Michael sich so richtig austoben. Was für ein Groovemonster. Es gab immer wieder Szenenapplaus. "Fire And Rain" überzeugte mit einer ruhigen Basseinlage und dem gefühlvollen, souligen Gesang des Frontmanns. Genauso ging es mit "'Nuff Your Stuff" weiter. Nach dem rockigen "Just For Paid" schalteten die Jungs mit dem Blues "2 By 2" erst mal wieder einen Gang runter. Michael modulierte in seinem Solo mit der Stimme die Töne seiner Gitarre synchron mit, was wieder mit reichlich Applaus quittiert wurde.
 Mit "Why I Sing The Blues" nahm Vdelli langsam wieder Fahrt auf. Gekrönt wurde die Nummer durch ein tolles Basssolo von Leigh Miller, der nun endgültig in der Band angekommen zu sein scheint. Da wurde gezupft und geslappt was die Saiten hergaben. Der Mann hat es echt drauf, die Zuschauer mitzureißen. Anschließend konnte sich der Hörer wieder von der Qualität der aktuellen Stücke überzeugen. "Never Going Back", "Coming For Me" und "Dream Girl Nightmare" folgten und heizten den Club weiter an. Leigh Miller lief immer weiter zur Höchstform auf und haute bei "Newtown" einen tollen, verzerrten Basssound raus, dass einem Hören und Sehen verging.
 Nach einem gelungenen "Green Light Girl" konnte sich der Hörer auf zwei Songs vom Album Ain't Bringing Me Down freuen. "Loose Endz" und der "Boogie A" machten weiter Druck. Das Powertrio ließ es sich nicht nehmen, dem Meister des dreckigen Gitarrensounds Jimi Hendrix mit "Voodoo Chile" zu huldigen. Mittendrin konnten sich Michaels Mitstreiter mit einem ausgiebigen Solo vorstellen. Den Anfang machte dabei Leigh Miller, der wieder alle Register seines Könnens zog. Gefolgt von Rick Whittle, der die Drumsticks in absoluter Perfektion über die Kessel tanzen ließ. Übergangslos flog uns "Ain't Bringing Me Down" um die Ohren, bevor sich die Band von der Bühne verabschiedete. Der Club tobte und das anwesende Publikum ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass es noch lange nicht genug hatte und schrie lautstark nach Zugabe.
Vdelli ließen sich auch nicht lange bitten und begannen die Zugabe mit "Help Me" gefolgt von meiner Lieblingsinterpretation des ZZ Top-Krachers "La Grange". Die Jungs gaben noch mal Vollgas und beendeten den musikalischen Teil des Abends nach einer guten eindreiviertel Stunde. Ich habe die Band mittlerweile ja schon einige Male gesehen, aber dieses Konzert zählte mit zu den besten der letzten Jahre. Dazu trug sicherlich auch die besondere Leistung von Bassist Leigh Miller bei, der zusammen mit Michael und Rick eine perfekte Show abgeliefert hat. Anschließend nahmen sich die Männer noch die Zeit, mit dem Publikum zu quatschen und CDs und Poster zu signieren. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Tour der Westaustralier!!!
Danke an Marc Raner für die, wie immer, unkomplizierte Akkreditierung!
Line-up: Batten Down The Hatches
Dirk (vocals)
Lazy (guitars)
Longhorn Silver (guitars)
Fabtone (bass)
Rio Wild Stick (drums)
Line-up: Vdelli
Michael Vdelli (guitar, vocals)
Ric Whittle (drums)
Leigh Miller (bass)
Setlist |
Batten Down The Hatches:
01:Batten Down The Hatches
02:Bäng Bang
03:B'glore Riots
04:All Down For Gold
05:Black Mariah
06:Policy Of Trouth
07:Don't Cry
08:Hatchbanger
09:Never Too Loud (Shit... But Hey!)
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Vdelli:
01:Change The View
02:Could Be Good
03:Stratus
04:Fire & Rain
05:'Nuff Your Stuff
06:Under A Bad Sign
07:Just For Paid
08:2 By 2
09:Why I Sing The Blues
10:Never Going Back
11:Coming For Me
12:Dream Girl Nightmare
13:Newtown
14:Green Light Girl
15:Loose Endz
16:Boogie A
17:Voodoo Chile >>Bass Solo >>Drum Solo
18:Ain't Bringing Me Down
Encore:
19:Help Me
20:La Grange
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