In der Headline sollte eine andere Location und ein anderer Ort stehen. Um 13:02 Uhr wurde ich durch eine E-Mail von Coen Wolters darüber informiert, dass der geplante Gig vom t'Muziekhoes in Tegelen (NL) ins Conny's Come In verlegt wurde.
Klingt dramatisch, aber die beiden Orte sind nur eine ¼ Stunde Autofahrt voneinander entfernt.
Bevor ich auf das Konzert eingehe, an dieser Stelle einen herzlichen Dank an Peter, der sein Conny's spontan für den Gig zur Verfügung stellte. So konnte dann auch das Konzert, wie es geplant war, vom Deutschlandfunk aufgezeichnet werden.
Neues von der Coen Wolters Band: Seit einiger Zeit ist mit Erwin Van Gestel ein neuer Mann am Tieftöner. Zu dem, wie er den Band-Sound bereichert, später mehr. Mit "Drivin' South", einem Instrumental hat auch ein neuer Song zum ersten Mal seinen Weg in die Setlist gefunden. Überraschung gelungen. Klasse, wie der riffige Track rüber kam und die Band damit in Hochgeschwindigkeit das Publikum auf seiner Seite hatte.
Straight, groovig und kompakt ging es fast nahtlos über in "Ticket To Ride". Kompakt deswegen, weil es (fast) ohne Solo gespielt wurde. Mit "Gales" kam es dann zum ersten Track der aktuellen CD.
Kein Sturm im Wasserglas, entzauberte Coen die Kräfte der Natur durch ein kurzes, Wah Wah orientiertes Solo.
"Big Legged Woman" mit einem ruhigen, entspannten Mittelteil, in dem Coen ein dermaßen feinnerviges Solo spielt, das mit reichlich Applaus vom Publikum honoriert wurde und dann die Band, allen voran Marco Kleinnibbelink gefolgt von Erwin van Gestel, mit einer gigantischen Überleitung, zurück zum Thema fanden.
Nachdem der Gitarrist in "King's Highway" gleich zwei Soli zum Besten gab, kam, was kommen musste:
"Dance On The Moon", live ein Opus von über 10 Minuten, wurde von Coen, dessen Soli immer seine Gefühle widerspiegeln, dieses Mal mit einer fast schon inneren Ruhe gespielt, die sich im dahin fließenden Tönen äußerte.
Das rockige "Devil's Train", mit einem völlig neuen Part, hat die Zuschauer am Ende zu den ersten (Freuden-) Pfiffen hingerissen und in "Hiding" konnten wir die ersten tollen Singletones des Meisters genießen.
Bisher konnte Erwin van Gestel an seinem Arbeitsgerät voll überzeugen. Wie er den Bandsound erweitert, wurde in "Suite 1210", immer ein zentrales, wichtiges Stück bei einem Coen Wolters Band-Konzert, mehr als deutlich, denn hierfür schulterte er seinen fretless Bass. Die Nummer erhielt ein anderes Format und wurde mit Edelmetall überzogen.
Begeisterung beim Publikum und man schaute in hochzufriedene Musikergesichter, die dann zur Pause baten.
Eingeleitet durch Schlagzeug und Bass kam die Band dann zu "Man Of Many Words". Erwin und Coen spielen in Teilen des Tracks unisono und nutzten den gesamten Gitarrenhals aus. Twin Guitar, allerdings mit einem Bass. Klasse!
"Selling Illusions" bot dann, mit bissigen Breaks, ein Wolters-Solo, in dem er ein Stück der Klassik zitierte. Verflochten im Solo erklang es mit einer typischen Coen-Komponente. Geschickt eingefädelt…
In "Ain't No Way" zog der Gitarrist die Saiten bis fast zum Bersten. Was halten diese Dinger alles aus?
Coen ging Schritt für Schritt weg vom Mikro, sangt aber immer weiter, bis er gänzlich ohne Verstärkung auskam. Irgendwie mutete sein Solo traurig an, so, als wenn Tränen aus seiner blauen Gitarre flossen.
Klar, dass "Spanish Castle Magic" und "Goin' Down" die Stimmung weiter anheizten und "Time After Time" mit seinen einerseits hypnotischen Tönen, anderseits 'harder than ever' gespielten Riffs super ankam. Erwin und Marco hatten ausgiebige Freiräume für ihre Soli und anschließend kam es quasi zu einer Instrumental-Version der Nummer.
In "Oh, Well" spielte sich van Gestel so richtig in den Vordergrund und dann wurde die Band zum 'Wiederholungstäter': Coen sagte irgendwas von »Devil's Train… all screwed up.« Berechtigt, bei der Achterbahnfahrt im Vorfeld, diese Lied nochmals zu spielen.
Wir waren mittlerweile bei der heftigen Zugabe, die in einem Medley endete: Mit "Voodoo Chile/Foxy Lady" fiel dann endgültig der 'Vorhang'.
Die Coen Wolters Band hat mal wieder hingelangt und man stellt fest, dass sich deren Konzerte ständig weiter entwickeln…
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