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Raphael Wressnig & Alex Schultz / Soul Gift
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Ende 2008 hieß es (Don't Be) Afraid To Groove und jetzt haben sich Raphael Wressnig und Alex Schultz wieder zu einer gemeinsamen Platte entschlossen. Unter dem knackigen Titel "Soul Gift" folgt nun die zweite Ausgabe der Zusammenarbeit zwischen dem Tastenvirtuosen Raphael Wressnig aus Österreich und seinem profilierten amerikanischen Partner Alex Schultz an der Gitarre.
Die Tracklist der vorliegenden Platte bietet sowohl Instrumentals als auch Songs mit Gesang. Dafür sind (Ladies first) Deitra Farr und Tad Robinson zuständig. Unter den vierzehn Tracks befinden sich drei Eigenkompositionen. Eine stammt vom West Coast-Blueser Schultz und zwei kommen aus dem Köcher von Wressnig.
Zweifelsohne... "Soul Gift" ist ein echtes Geschenk vom Duo Wressnig/Schultz an den Musik-Liebhaber, aber auch wenn im Titel der Schwerpunkt auf den Soul gelegt wird, serviert man uns darüber hinaus noch herrliche Ausflüge in den Blues, Funk, Jazz und Gospel. Die Art und Weise, wie diese verschiedenen Stile zur "Soul Gift"-Mischung vermengt werden, ist himmlisch.
Alle Stücke stecken voller Energie und wer den Zweiklang einer Hammondorgel sowie eines Sechssaiters mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Auch wenn die beiden Protagonisten mit ihrer Virtuosität im Vordergrund stehen, dürfen sich alle anderen Musiker ebenfalls ein Lob abholen. Neben den besonderen Gästen Sax Gordon und Kirk Fletcher an der Gitarre sind es ebenfalls der Trompeter/Posaunist Eric Bloom und Luis Ribeiro (Percussions). Silvo Berger sowie Lukas Knöfler teilen sich die Schlagzeug-Beiträge und gemäß dem Motto »never change a winning team« hat sich grundsätzlich gegenüber dem Vorgänger-Line-up von "(Don't Be) Afraid To Groove" nicht sehr viel verändert. Einen Bassisten sucht man vergeblich. Die tiefen Töne kommen aus Wressnigs Orgel.
Für sich gesehen haben Deitra Farr und Tad Robinson ungemein viel Soul auf den Stimmbändern und Herr Robinson muss sich da zum Beispiel nicht hinter Curtis Salgado verstecken. Die Band schafft ein brillantes musikalisches Umfeld für die Vokalisten und in der Ashford/Simpson-Komposition "Ain't Nothing Like The Real Thing" bringen es Farr/Robinson im Duett auf den Punkt. Dieses Stück ist nur einer von vielen "Soul Gift"-Höhepunkten. Hier, wie auch in den anderen Cover-Songs steckt eine gehörige Portion individueller Würze.
Der Schultz-Song "Double Bubble" (mit Gast Kirk Fletcher an der Gitarre) ist herrlich groovender Soul-Blues und "Tasty Dish" von Wressnig geschrieben, bringt durch das Sax Gordon/Eric Bloom-Bläser-Duo einen beträchtlichen Teil Jazz-Feeling ins Geschehen. Klasse, wie hier das Arrangement mit funkigen Tendenzen greift. Mit Nummern von unter anderem Sam Cooke, Booker T. Jones, Billy Preston oder Joe Zawinul hat man den musikalischen Rückspiegel blitzblank gewienert und ist mit frischen Interpretationen zur Stelle.
"Soul Dressing" ist ein weiteres Highlight. Schultz ist einfach überragend in seinem Solo. Hammer! Es groovt und shuffelt an allen Ecken und Kanten. Man wird einfach infiziert von dieser Art des Geschichts-Unterrichts, dargeboten von einer international besetzten Band. Vom Feinsten reflektiert der Silberling die tolle Stimmung der drei Aufnahmetage in Wien. Alleine das Coverbild zeigt auf, in welche Richtung es gehen wird.
Ob es nun die einfühlsame Ballade "Go Now", bekannt durch Moody Blues, das mit einer "Green Onion"-Rezeptur versehene "Jellybread" oder die abschließende, mit viel Blues-Feeling präsentierte Nummer "A Change Is Gonna Come"... "Soul Gift" ist ein großes Präsent. Auch wenn der eine oder andere ausgewählte Track stets noch gut im Ohr liegt, darf man sich auf die Wressnig/Schultz-Interpretationen definitiv freuen. "Soul Gift" ist nicht einen Deut schwächer als der Vorgänger. Folglich ist ein Tipp nur folgerichtig.
Line-up:
Raphael Wressnig (Hammond B3) Alex Schultz (guitars) Eric Bloom (trumpet, valve trombone) Silvo Berger (drums, tambourine) Lukas Knöfler (drums, percussion) Luis Ribeiro (percussion) With Very Special Guest: Tad Robinson (vocals) Deitra Farr (vocals) Special Guests: Kirk Fletcher (guitar) Sax Gordon (tenor saxophone, baritone saxophone)
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