Wentus Blues Band / Family Meeting
Family Meeting Spielzeit: 80:49
Medium: DVD
Technik:
FSK:o.A.
Regionalcode: Codefree
Tonformat:Stereo, Dolby Surround 5.1
Bildformat:16:9
Menü:Englisch
Sprache:Englisch
Untertitel:Schwedisch, Finnisch, Deutsch, Englisch, Französisch
Label: Ruf Records, 2008
Stil: Blues


Review vom 27.08.2008


Joachim 'Joe' Brookes
Nachdem das 20-jährige Jubiläum der Wentus Blues Band (WBB) bereits mit dem Doppeldecker Family Meeting auditiv gefeiert werden konnte, folgt nun der Film zu dieser 'Zeremonie'.
Dabei handelt es sich um eine höchst erkenntnisreiche und bildlich herrlich umgesetzte Dokumentation, die in sehr kurzweiliger Form über das Event im Herbst 2006 informiert. Die "Family Meeting"-DVD ist kein Konzert-Film im üblichen Sinn. Folglich hat man im überschaubaren Menü nicht viele Optionen: Man kann zwischen zwei verschiedenen Trailern auswählen und sich beim Setup für den Sound und die entsprechenden Untertitel entscheiden. Ansonsten gibt es nur noch einen Menü-Punkt: 'Play Movie' und der hat es in sich.
Als Vorspann gibt es den Song "Moonshine".
Dann reisen die Künstler des Abends an: Zunächst Eric Bibb, den Robban Hagnäs in seinem Van zum WBB-Proberaum fährt. Dort wird "I Heard The Angels Singing" zum Besten gegeben.
Verdammt, wenn man es nicht genau wüsste… Die eingestreuten Landschaftsaufnahmen der finnischen Gegend um die Heimat der Band könnten auch aus Amerika stammen.
Eddie Kirkland trifft als nächster Musiker, einen Tag vor dem Event ein. Hagnäs sagt Kirkland auf dem Flughafen, dass Lazy Lester auch dabei sein wird. Eddies Reaktion? »Den trete ich unter den Hintern.« Und worum geht es bei der Autofahrt? Um Frauen, nachdem er weiß, dass er in Helsinki ist.
Omar Dykes erzählt Barrence Whitfield, dass er 1984 zum ersten Mal außerhalb Amerikas in Finnland war.
Alle Szenen spielen sich noch vor dem Konzert ab. Proben auf der Bühne des Aleksanteri Teatteri, Smalltalk und Lebensweisheiten von verschiedensten Künstlern, Lazy Lester spielt auf der akustischen Gitarre… Herrlich, dieser Film.
Faul hängt Kirkland auf dem Sofa herum. Louisiana Red kommt in den Raum und man begrüßt sich herzlich. Sofort werden die alten Zeiten hervor gekramt: »Weißt du noch: Du und ich mit
John Lee Hooker in Detroit?«

Ab und an werden konkrete Fragen gestellt und… die führen nicht zum gewünschten Ergebnis, weil eh nur rumgeflachst wird. Kim Wilson kommt dazu und Red fragt ihn:
»Wie heißt du?
Kim Wilson.
Dachte ich mir. Hey, Kim.«
Manche Aufnahmen sind mit Songs von den Proben unterlegt. Omar Dykes und die WBB haben eine scharfe Version von Creedence Clearwater Revivals "Born On The Bayou" drauf.
Nach gut 32 Minuten Laufzeit, Mick Taylor ist mittlerweile auch anwesend und Louisiana Red outet sich als wandelndes Blues-Lexikon, geht es mit den Konzert-Mitschnitten ("Down The Line") los. Dann gibt es eine "Brand New Mojo Hand"-Impression.
Der Wechsel zwischen dem, was Backstage los ist und den Bühnen-Aktivitäten dokumentiert in beeindruckender Weise, wie toll die Stimmung bei diesem Event war.
Sehr interessant sind die Gespräche während des Abendessens aller Blueser. Zwischendrin gibt es immer wieder etwas Live-Kost und Barrence Whitfield ist es, der in Gedenken an die 'alten' Musiker eine kurze Tischrede hält. Alle erheben ihr Glas für einen Toast auf Muddy Waters, Howlin' Wolf, John Lee Hooker und Rice Miller.
Schnitt.
Kirkland zieht neue Saiten auf und Mick Taylor slidet auf selbigen relaxt im Saal.
Dieser Film ist fantastisch. Dinge, die man sonst nur als knappes Bonus-Material mitgeliefert bekommt, kann man hier hautnah miterleben.
Das macht diese Dokumentation so wertvoll und ist eben eine, nein die Ergänzung zum Doppelalbum.
Wir sind wieder beim Abendessen und Clas Yngström hat, stellvertretend für die schwedische Abteilung der Gäste, ein Geschenk für den Kopf der WBB, Robban Hagnäs, der so ziemlich Mädchen für alles ist… einen Tetrapack Milch.
Louisiana Red, der Geschichten-Erzähler… Klasse!
Zum Ende des Films wird der Schwerpunkt mehr auf das Konzert verlagert, denn mittlerweile ist dort eine Blues-Party in Form von "Stop Twisting My Arm" im Gange.
Alle Künstler auf der Bühne und dann alle Musiker hinter Bühne… ausgelassene Stimmung.
Nochmals beim gemeinsamen Abendessen, wird der Wentus Blues Band eine Geburtstagstorte überreicht und Kim Wilson findet irgendwie die passenden Worte dazu.
Der Abspann ist mit "Biscuit Roller" unterlegt worden und dann ist leider endgültig Schluss.
Dieser Film liefert beste Unterhaltung. Einfach klasse, diese DVD. Bereits nach dem ersten Durchgang bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass man diese »Geschichte über die Menschen hinter der Musik«, wie es im Info-Blatt so schön heißt, haben muss.
9 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Juho Kinaret (lead vocals, percussion)
Niko Riippa (guitar)
Kim Wikman (guitar)
Pekka Gröhn (keyboards, backing vocals)
Robban Hagnäs (bass, backing vocals)
Mikael Axelqvist (drums)
Special Guests:
Omar Dykes (guitar)
Kim Wilson (harp)
Louisiana Red (guitar)
Eddie Kirkland (guitar, vocals)
Barrence Whitfield (vocals)
Clas Yngström (guitar)
Sven Zetterberg (guitar)
Lazy Lester (vocals)
Eric Bibb (guitar, vocals)
Mick Taylor (guitar)
Tore Berglund (saxophone)
Anders Sjöberg (vocals)
Tracklist
01:Moonshine
02:I Heard The Angels Singing
03:Annie Lee
04:Lonesome Fugative
05:Backroom Delta Jam
06:Born On The Bayou
07:She's Doing The Boogaloo
08:Stop Twisting My Arm
09:Raining In My Heart
10:Down The Line
11:Brand New Mojo Hand
12:I Got To Go
13:Angel Blues
14:Blind Willie McTell
15:Ride On Red
16:Hold That Note
17:It Hurts Me Too
18:Since I've Been Loving You
19:Pick Up The Pieces
20:You Gonna Make Me Cry
21:Stop Twisting My Arm
22:Biscuit Roller
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