White Cowbell Oklahoma / Casa Diablo
Casa Diablo Spielzeit: 69:31
Medium: CD
Label: Slick Monkey, 2006
Stil: Rock

Review vom 12.09.2006


Norbert Neugebauer
Die Verrückten aus Hogtown haben wieder zugeschlagen! Auf dem Herzberg-Festival warn se wohl nech so janz der Reißer (ham wohl de beden Muttis mit ihren jroßen … Hüte jefehlt???). Aber die zweite CD von White Cowbell Oklahoma lässt keine Wünsche offen, wenn der 'gemeine Rockfan' mal wieder Bock auf eine große Portion dreckige Mucke hat.
Also runter in den Hobbykeller, die Tür zugesperrt, "Casa Diablo" in den CD-Player und in den anderen das neueste Video aus der Lederkollektion vom Orion-Versand. Den ersten Sixpack vom Braumeister-Gold angestochen - schon läuft die Macho-Party for Papi!
Eine Flex, die kleine Stihl vom Kindergeburtstag, dazu vier 'normale' Gitarren, ein Bass, Tastenkästen, ein Schlagzeugarsenal und nicht zu vergessen ein Kuhhorn, dazu kräftiges Männergebrüll - das sind die Zutaten für die zweite CD der Typen aus Kanada, bei denen nicht nur Oklahoma fake ist. Das Album wurde wohl nur aus dem einzigen Grund in zwei 'Acts' geteilt, um dazwischen mal zum Schiffen zu gehen oder die Sauerei aufzuwischen.
Von was ich da rumschmarre? Noch nicht auf die Tracklist geschaut?! "She's Got My Love In Her Hand" (auf der ersten CD hieß das "Put The South In Her Mouth"), "She Likes To Boogie", "Ace In The Hole" und "Time To Ride" - das kapiert wohl der größte Depp. Aber "Adjust Your Set", "Get On, Get Down" oder "(Tear You) A New One" handeln auch nicht vom Kuh melken. Und der Rest ebensowenig.
Nein, bei WCO geht´s nicht um Schmetterlingsgefühle und Blümchensex.
Squeeze me, beat me, rock me Baby, 'til the juice runs down my legs!!!
Die Jungs haben einiges zu bieten. Rock 'n' Roll aus dem Schlachthaus, vom Schrottplatz, von den Pennerbuden und natürlich aus dem Puff. Knallhart, affenschnell, gemein, geil und laut. Ohne anständig Saft aus den Boxen brauchst du gar nicht anzufangen. Da kannst du auch das Licht auslassen und die Nackenrolle lutschen!
Hard&Heavy, Double Bass, Triple Leads, Mörder-Stimmen und Kreissägen-Riffs, Hardcore Boogie mit Albtraum-Grooves, Southern Heat, Gänsehaut, S/M-Shuffle und Redneck-Fun - Mann, was brauchst du mehr?! Eine Mucke irgendwo zwischen Motörhead, AC/DC und Molly Hatchet (mit Abstechern zu Christie, ZZ Top, den Ur-Heeps und den Monkees), zwischen "Mad Max" und Bukowski. Nicht immer besonders abwechslungsreich und alles andere als filigran (vor allem die ersten Stücke), aber ohne Schwachpunkt. Auch produktionsmäßig nicht gerade aus einem Guss. 13 Songs, die saftig Druck machen und immer pickelhart nach vorne rocken! Plus übergeschnappter Kirchenorgel mit Gewitter (20 Minuten nach Track 13), da hat dann wohl auch der Teufel ausgepennt.
P.S. Das Orion-Video ist nicht unbedingt nötig. Ersatzweise tun es auch die Slideshows auf der Bandpage!
Tracklist
Act One
01:Adjust Your Set
02:Faster Than Sin
03:She's Got My Love In Her Hand
04:Get On, Get Down
05:Fly Away
06:(Tear You) A New One
07:Do Me So Wrong
Act Two
08:She Likes To Boogie
09:Sugar City
10:Koko Girl
11:Bulletproof
12:Ace In The Hole
13:Time To Ride
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