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Wishbone Ash / The 30th Anniversary Concert
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Kaum ist die Tour zum 40-jährigen Bandjubiläum von Wishbone Ash zu Ende gegangen und mit einer Do-CD/DVD entsprechend dokumentiert worden, da gibt es nun mit "The 30th Anniversary Concert" die Wiederveröffentlichung eines Konzertes der Band zu ihrem 30-jährigen Geburtstag.
Ganz schön geschäftstüchtig sind die Jungs um Andy Powell, das muss man schon sagen. Aber es hat sich in der Zwischenzeit auch viel geändert. Bei diesem Konzert, das am 22. April 2000 im Londoner Shepard's Bush Empire stattfand, beackerte noch Ray Weston die Schießbude. Und Mark Birch war der Gitarrenpartner von Mastermind Powell, bevor er ein Jahr später durch Ben Granfelt ersetzt wurde.
Wie üblich machten und machen diese Personalwechsel der Gruppe in der Qualität ihrer Musik keinerlei Schwierigkeiten. Mark Birch fügte sich prima ins Bandgefüge ein und ließ seine hochkarätigen Vorgänger Ted Turner und Laurie Wisefield nicht vermissen.
Speziell bei den Klassikern aus den siebziger Jahren, auf denen der Schwerpunkt dieses Konzertes lag, konnte er mit seinen starken Vocals beim Publikum punkten. Auch sein Gitarrenspiel ergänzte sich perfekt mit Andys Klampfenarbeit, genau so, wie ich es bei allen Besetzungen von Wishbone Ash feststellen konnte. Alle diese zeitlosen Songs saßen perfekt, egal ob sie "The King Will Come", "Blowin' Free", "Living Proof" oder auch "Phoenix" hießen.
Doch bei diesem Gig merkte man doch deutlich, dass die Band gerade ihr halbakustisches Album "Bare Bones" auf den Markt gebracht hatte. Einige Titel wurden in einem neuen, etwas seichteren Gewand vorgestellt. Das machte vor allem "Ballad Of The Beacon" und "Errors Of My Way" zu sehr interessanten und hörenswerten Versionen. Auch "Strange Affair" wurde durch den Einsatz von Giles Hedley an der Harmonika zu einem fast psychedelischen Song. Well done, boys!
Überhaupt wurden bei diesem Gig in einigen Teilen zusätzliche Instrumente eingesetzt, die ich eigentlich nicht unbedingt erwartet hätte. So gab es bei "Errors Of My Way" plötzlich Violinen- und Akkordeon-Begleitung, sogar als Solo gespielt, wie ich sie überhaupt noch nicht gehört hatte. Wishbone Ash sind eben immer wieder für Überraschungen gut, die zudem auch noch richtig stark klingen.
Ein weiteres Highlight war der Auftritt von Laurie Wisefield als Gast. Natürlich war der langjährige Wishbone Ash-Gitarrist bei "Living Proof" dabei, das wohl eine seiner wichtigsten Kompositionen für die Gruppe war. Und immer noch sind seine Soli bei diesem Stück zum Zunge schnalzen. Da außerdem auch noch Claire Hamill (ebenfalls früher eine Zeitlang festes Bandmitglied) beim Gesang mitwirkte, war dieser Klassiker mal wieder ein Höhepunkt des Abends, wenn auch in veränderter Form.
"Blowin' Free" dagegen wurde zur absoluten Jam Session, in der auch gleich noch der "Bad Weather Blues" mit verwurstet wurde. Natürlich auch noch mit Laurie an der dritten Gitarre. Ehrensache…!
Danach dann gleich der Überflieger "Phoenix" mit Mark an den Leadvocals. Hier gibt es auf der DVD ein gesplittetes Bild: Während die Band den instrumentalen Mittelteil spielt, sind gleichzeitig alte Fotos der Ur-Besetzung zu sehen. Ein sehr schöner Rückblick auf die Anfangstage der Gruppe. Wenn Andy Powell damals schon gewusst hätte, wie sich sein Verhältnis speziell zu Martin Turner entwickeln sollte, wäre diese Galerie wohl eher nicht gezeigt worden…!
Natürlich waren auch bei diesem Konzert einige selten gespielte Stücke dabei, die man wirklich nicht all zu oft auf die Ohren bekommt. Schon der kurze, instrumentale Opener "Real Guitars Have Wings" gehörte dazu, genau wie "No Joke" vom Album "Illuminations" und die letzte Zugabe "Hard Times" vom Longplayer "Strange Affair". Ich habe die Band inzwischen unzählige Male live erleben dürfen, und dabei ist es noch nie vorgekommen, dass nicht wenigstens ein unerwarteter Titel dabei war. Ich hoffe das bleibt auch noch sehr lange so.
Man mag über diese Veröffentlichungspolitik von Wishbone Ash geteilter Meinung sein, und der ein oder andere Musik-Freak wird Geldschneiderei vermuten, was bestimmt auch nicht von der Hand zu weisen ist. Fest steht aber auf jeden Fall, dass sich jeder Konzertmitschnitt der Band lohnt und für Fans immer neue Fundgruben bietet.
Zum Schluss sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt, dass es als Bonus noch ein Promotion-Video und eine Fotogalerie mit den besten Bildern des Konzertes gibt, die aber nur eine kleine Nebenrolle spielen.
Line-up:
Andy Powell (guitar, vocals) Mark Birch (guitar, vocals) Bob Skeat (bass, vocals) Ray Weston (drums) Special guests: Laurie Wisefield (guitar, vocals) Claire Hamill (vocals) Additional musicians: Tacye (vocals) Paul Moran (keyboards) Glen Le Fleur (percussion) Mick Parker (accordion) Lewis Gibson (violin) Giles Hedley (harmonica) Aynsley Powell (drums - #6)
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